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Bio, das über die Stalltür hinausgeht: Sonnberg Biofleisch eröffnet 100 Prozent Bio-Rinderschlachthof

Mag. Claudia Greindl, 22.08.2019 11:00

UNTERWEISSENBACH. Wenn Rinder bei Sonnberg Biofleisch ihren Weg zur Schlachtbank antreten, dann tun sie das seit kurzem nach den modernsten Tierschutz-Standards. Am 8. September wird offiziell Eröffnung des 100 Prozent Bio-Schlachthofs gefeiert.

  1 / 5   8,5 Millionen Euro hat Sonnberg Biofleisch mit Geschäftsführer Manfred Huber in seinen 100 Prozent Bio-Rinderschlachthof investiert. Foto: Greindl

„Um den Tötungsvorgang an sich kommen Rinder auch bei uns nicht herum, sonst wären wir kein Schlachthof“, sagt Sonnberg-Geschäftsführer Manfred Huber. Aber bis zu diesem Moment soll das Dasein der Tiere möglichst stressfrei sein. „Dazu haben wir uns von einer auf Tierwohl spezialisierten Beratungsfirma aus Deutschland beraten lassen“, berichtet Huber. 8,5 Millionen Euro hat das Unternehmen in das gesamte Vorhaben investiert. „Bio“ soll bei Sonnberg nicht bei der Stalltüre enden, sondern auch bei Transport und Schlachtung weitergehen. „Der Konsument verlangt das von uns, und wir verkaufen nicht nur Fleisch, sondern auch eine Geschichte als vertrauensbildende Maßnahme für die Konsumenten“, so Huber.

Mehr Zeit macht Schlachtvorgang sicherer

„Möglichst stressfrei“ – das bedeutet im neuen Bio-Schlachthof unter anderem eine maximal vierstündige Anlieferung, ein ausgeklügeltes Lichtkonzept, bei dem die Rinder wie von selbst vom Dunkeln ins Licht gehen und vor allem mehr Zeit für den Schlachtvorgang an sich. Höchstens 15 Rinder lassen pro Stunde bei Sonnberg ihr Leben, vier Minuten hat der Mitarbeiter damit pro Tier zur Verfügung. Huber: „In konventionellen Schlachthöfen dauert die Schlachtung nur eine Minute pro Tier, was die Gefahr von Fehlschüssen bei der Betäubung erhöht. Wir lassen uns Zeit, damit es dem Rind bis zur Schlachtung möglichst gut geht und haben dafür auch eine eigene Tierschutzbeauftragte.“ Diese Qualität beim Schlachtvorgang schlägt sich natürlich auch in einem höheren Fleischpreis nieder. „Konsumenten, die unsere Ideologie kennen, ist es das aber wert“, weiß der Firmenchef.

„Gläserner“ Schlachthof

Als „gläserner“ Schlachthof bietet Sonnberg seinen Kunden die Möglichkeit, den Schlachtvorgang vor Ort kennenzulernen. Der Betäubungsschuss selbst kann auf Wunsch in einer Filmaufzeichnung mitverfolgt werden. Manfred Huber: „Daraus wollen wir keine Touristenattraktion machen, aber wir haben auch nichts zu verbergen und heißen die Kunden gerne willkommen.“ Eröffnet wird der 100 Prozent Bio-Schlachthof, übrigens einer von nur zwei in Österreich, am 8. September mit einem großen Fest. Über das Programm berichtet Tips in der nächsten Ausgabe.

Nächster Schritt schon geplant

Zugleich mit der Eröffnung wird die Bio-Wurstproduktion im Bereich der Klima- und Reiferäume erweitert. Das nächste Projekt von Sonnberg ist der Umbau des bisherigen Schlachthofes in der Almstraße in Unterweißenbach zu einem reinen 100 Prozent Bio-Schweineschlachthof.

Insgesamt schlachtet und verarbeitet Sonnberg pro Jahr 10.000 Bio-Schweine, 5000 Bio-Jungrinder, 600 Bio-Kälber, 600 Bio-Lämmer an zwei Standorten in Unterweißenbach. Dazu kommen 30 Tonnen Bio-Putenfleisch, das von Partnern angeliefert wird. Die Bio-Rinder stammen aus Ställen von rund 800 Bauern aus dem Mühl-, Wald- und Mostviertel. Mit der Produktionserweiterung will sich Sonnberg in acht bis zehn Jahren von heute 20 bis zu 30 Millionen Umsatz entwickeln. Hauptabnehmer für Bio-Fleisch- und Wurstwaren sind die großen Handelsketten, die Gastronomie und die vier eigenen Verkaufsstellen in Wien.


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Ich
Ich
25.08.2019 15:07

Tötung der tiere

Einfach nur krank. Solche und Schlachthöfe sollten geschlossen werden.

Antworten
Theri AV
Theri AV
24.08.2019 12:59

Bio Schlachtung, dass ich nicht lache

Abartig. Aber wehe jemand sieht eine katze jur schief an...humane schlachtung, könnt kotzen! Niemand lässt sich gerne ermorden. Schon garnicht für so etwas abartig sinnloses und schädliches! Egal, welcher schlachthof...egal, wo ich war. Überall ist es die selbe angst, das selbe weinen, das selbe, bitterliche flehen um gnade