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Digitale Kompetenz in der Schule: Gefahren und Umgang mit digitalen Medien

Mag. Michaela Maurer, 08.02.2017 11:00

BEZIRK URFAHR-UMGEBUNG. Positiv reagierte Bildungsreferent Thomas Stelzer auf den Vorstoß von Bildungsministerin Sonja Hammerschmid, an den heimischen Schulen verstärkt „Digitale Kompetenz“ zu unterrichten. Tips sprach mit Lehrern aus dem Bezirk über diesen Vorschlag.

Der richtige Umgang mit digitalen Medien gewinnt an Bedeutung. Foto: Weihbold
  1 / 3   Der richtige Umgang mit digitalen Medien gewinnt an Bedeutung. Foto: Weihbold

„In Zeiten von Fake-News ist es wichtig, dass Kinder in der Lage sind, sich kritisch mit Online-Inhalten auseinanderzusetzen“, sagt Landeshauptmann-Stellverteter Stelzer. Für den Bildungsreferenten ist die digitale Kompetenz jedoch mehr als der richtige Umgang mit falschen Nachrichten im Internet. Unser Bildungssystem ist in der Frage der Digitalisierung noch nicht ganz im 21. Jahrhundert angekommen. Klar ist, dass das „www“ heutzutage genauso wichtig ist wie das „ABC“. Es hat aber noch nicht denselben Stellenwert im Klassenzimmer. Wir müssen raus aus der „Kreidezeit“ und rein ins digitale Klassenzimmer.“

Schüler auf die Gefahren aufmerksam machen

Die Vermittlung von „Digitaler Kompetenz“ in der Schule befürworten auch Margit Leitenbauer, Direktorin der Neuen Mittelschule (NMS) 1 in Gallneukirchen und Klaus Nimmervoll, Schulleiter der NMS Hellmonsödt. „Viele Kinder besitzen bereits in der Volksschule ein Handy und sind bei WhatsApp, Facebook und Co angemeldet. Wir erleben immer wieder, dass unsere Schüler unreflektiert mit dem Handy umgehen und ihnen nicht bewusst ist, was erlaubt und was verboten ist“, sagt Leitenbauer. Sie plädiert dafür, dass bereits Volksschulkinder in der vierten Schulstufe von Lehrern und externen Experten auf die Gefahren aufmerksam gemacht werden. In der Sekundarstufe sollte dazu dann ein eigenes Schulfach angeboten werden. „Die Problematik eines eigenen Gegenstands ist, dass die Schule dafür keine zusätzlichen Ressourcen erhält und daher Zeit von anderen Fächern abgezweigt werden muss“, sagt Leitenbauer. Auch Nimmervoll sieht es als einen Aufgabenbereich der Schule, Digitale Kompetenz zu vermitteln: „Ich sehe „Digitale Kompetenz“ mittlerweile als neue Kulturtechnik unserer Zeit, die immer mehr Einfluss gewinnt und sich im täglichen Leben immer mehr etabliert. Natürlich kann die Schule nicht die gesamte Verantwortung übernehmen. Die Eltern haben auf jeden Fall im Bereich einer gesunden Medienerziehung einen großen Teil der Verantwortung zu erfüllen.“

Workshops und Infoabende

Digitale Medien werden auch jetzt schon in den Unterricht eingebaut. In Gallneukirchen und Hellmonsödt wird das Fach Informatik angeboten und auch der Europäische Computerführerschein kann gemacht werden. Im Informatikunterricht in Hellmonsödt wird das Thema „Sicherer Umgang mit dem Internet“ besprochen und die Workshop-Reihe „Click&Check“ absolviert. Bei diesen Workshops steht der sinnvolle Einsatz von Internet, Handy und Co im Vordergrund. Speziell ausgebildete Polizisten in Zivil halten diese Workshop-Reihe. „Regelmäßig bieten wir in diesem Zusammenhang auch Elterninformationsabende an, die bei den Eltern leider oft nicht auf das von uns gewünschte Interesse stoßen“, erklärt Nimmervoll. „In allen Fächern können die Schüler natürlich das erworbene Wissen rund um die neuen Medien einsetzen und anwenden.“ In Gallneukirchen werden ebenfalls Workshops mit den Titeln „Cybermobbing“ und „Webchecker“ angeboten. Inhaltliche und technische Fragen zum richtigen Umgang mit dem Internet und den sozialen Medien werden dabei besprochen. „Wir bemühen uns, jedes bekannte Problem aus diesem Bereich sofort aufzugreifen und zu thematisieren“, sagt Leitenbauer. „Unsere Schüler werden von ihren Lehrkräften dazu angewiesen, die beim Recherchieren im Internet gefundenen Antworten, kritisch zu hinterfragen. Defizite gibt es jedoch beim richtigen Gebrauch von Handy, Computer und Co im Privaten.“ Leitenbauer sieht die Nutzung von Sozialen Netzwerken und Digitalen Medien als neue Formen der Kommunikation, die in den Bereich „Soziales Lernen“ fallen. „Der Gesetzgeber sieht jedoch keine Pflichtstunde „Soziales Lernen“ vor. Diese können von der Schule nur durch Stundenreduktionen in den anderen Fächern durchgeführt werden. Ich denke, dass es für unsere Gesellschaft immer wichtiger wird, dass unsere Schüler lernen, wie sie gut miteinander kommunizieren und leben können“, sagt die Direktorin der NMS 1 Gallneukirchen. Zurzeit wird das Fach „Kommunikation und Kooperation“ mit Inhalten des sozialen Lernens nur in der fünften Schulstufe angeboten. 


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