Erfolg für Don’t Smoke Volksbegehren in Urfahr-Umgebung
BEZIRK/OBERÖSTERREICH. 152.727 Oberösterreicher haben das Nichtraucherschutz-Volksbegehren „Don“t smoke“ unterzeichnet. „Als Mitinitiator möchten wir uns deshalb besonders für ihre Unterschrift für ein gesundes Oberösterreich bedanken“, sagt Peter Niedermoser, Präsident der Ärztekammer für OÖ. Und auch in Urfahr-Umgebung war die Beteiligung am Volksbegehren hoch.
„In Urfahr-Umgebung haben rund 18,9 Prozent der Wahlberechtigten das Don“t Smoke-Volksbegehren unterschrieben. Ottensheim mit über 28 Prozent und Puchenau mit 27,6 Prozent sind sogar die Gemeinden mit der höchsten Beteiligung“, so SPÖ-Bezirksvorsitzender Alois Stöger, der weiter erklärt: „Dennoch ignoriert die Regierung den Wunsch der Menschen nach Gesundheit und weigert sich ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie einzuführen. Auch Peter Niedermoser sieht die Situation ähnlich: „881.569 Stimmen müssen ernst genommen werden. Die Politik sollte ihre starre Haltung endlich verlassen, denn Politik ist Bewegung und Entwicklung. Auch die Regierung darf gescheiter werden. Der Clubzwang, dem sicher einige Nationalräte bei der Abstimmung im Parlament mit Bauchweh gefolgt sind, darf nicht die Gesundheit von Menschen gefährden.“
Gefährliches Passivrauchen
„Es gibt Themen, die man nicht der Parteipolitik und den Interessen der Wirtschaft überlassen darf. Hier geht es um die Gesundheit aller Menschen, vor allem der Kinder und Jugendlichen. Möchte die Regierung keine unpopuläre Entscheidung treffen, sollte sie die Bevölkerung darüber abstimmen lassen“, fordert Nationalrat Stöger, eine Volksabstimmung abzuhalten. „Jeden Tag sterben zwei bis drei Menschen allein am Passivrauch. Mit einem generellen Rauchverbot in der Gastronomie ließen sich über 30.000 Spitalsaufenthalte jedes Jahr verhindern. In fünf Jahren könnten damit 150.000 Menschen vor schweren Erkrankungen wie Krebs oder Herzinfarkt verschont werden. Man könnte so viel Leid verhindern. Es ginge ganz einfach und umso unverständlicher ist es, warum die Regierung hier so stur ist“, kritisiert Stöger.
Vergleich der Länder
In Österreich werden jährlich rund 4.500 Lungenkrebs-Neudiagnosen gestellt, allein 85 Prozent davon sind auf das Rauchen beziehungsweise Passivrauchen zurückzuführen und damit potenziell vermeidbar. „Darüber hinaus ist die chronisch obstruktive Lungenkrankheit COPD, von der inzwischen mehr als zehn Prozent der erwachsenen Österreicher betroffen sind, die häufigste rauch-assoziierte Erkrankung – und auch hier werden mehr als 80 Prozent der Erkrankungen von Zigarettenrauch verursacht“, sagt Bernd Lamprecht, Fachgruppenobmann für Lungenkrankheiten der Ärztekammer für OÖ, der ergänzt: „Jährlich sterben durch das Rauchen mehr als 10.000 Personen vorzeitig, mindestens drei Todesfälle pro Tag sind auf Passivrauch/Second-hand-smoke zurückzuführen. Neben der Türkei und Griechenland zählt Österreich mit etwa 25 Prozent zu den Ländern mit der höchsten Raucherquote, zusätzlich gab es in den vergangenen 15 Jahren in nur zwei der 35 OECD-Staaten keinen Rückgang dieser Quote, nämlich in der Slowakei und in Österreich.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden