Camp am Sternstein: Hier wird Bier selbst gebraut
BAD LEONFELDEN. Hopfen und Malz - Gott erhalt's! Beim „Mühlviertler Brau-Camp“, welches von 10. bis 12. Juni über die Bühne geht, kann jeder Bierfreund lernen, dieses selbst zu brauen. Die „Leonfeldner Freibrauer-Loge“ organisiert das Brau-Wochenende und gibt Interessierten dabei zahlreiche Tipps und Tricks. Neulinge sind ebenso willkommen.
„Im Freundeskreis wurden bereits vor 20 Jahren erste Versuche gestartet, Bier zu brauen“, erzählt Andreas Böcksteiner-Eder, Obmann der Leonfeldner Freibrauer-Loge. Die Landesausstellung 2013 in Bad Leonfelden Brot & Wein (da gab etwa auch die Braucommune Freistadt Einblicke in ihre Tätigkeiten und andere Brauereien hatten mit eigenem Bier zur Landesausstellung geworben) war dann ausschlaggebend für die Gründung des Vereins - es wurde der Verein „Leonfeldner Freibrauer-Loge“ gegründet. Als Ideengeber wurde Böcksteiner-Eder zum Obmann gewählt.
Zum Verein zählen vor allem Bad Leonfeldner mit unterschiedlichen Berufen: „Brauen kann prinzipiell jeder lernen. Bei kommen die Mitglieder aus allen möglichen Branchen - da sind etwa IT-Experten, Tischler, Bürgermeister, Agrarpädagogin, Musiker, Ingenieur, Techniker, Kunststofftechniker oder auch ein Uni-Professor und Drogist aktiv mit dabei“, so der 49-Jährige.
Für Hobby-Brauer und Neueinsteiger
Das Mühlviertler Camp richtet sich vor allem an Hobby-Brauer und auch Neueinsteiger. Dabei wird gemeinsam mit unterschiedlichen Kleinbraugeräten Bier gebraut, Bier verkostet und natürlich auch das bereitgestellte Bier der hervorragenden Mühlviertler Brauereien genossen. „Natürlich wird darüber hinaus auch noch viel diskutiert und fachgesimpelt“, klärt Böcksteiner-Eder auf: „Mit dabei sein kann jeder, der das selbst erzeugte Produkt später auch genießen darf.“
Gusto auf Bier
„Ich hatte immer schon große Ambitionen selbst etwas zu produzieren - beim Bier-Brauen hat man extrem hohen Gestaltungsspielraum durch die Wahl der Rohstoffe, den Brauvorgang, die Hefe, die Gärtemperatur quer über alle traditionellen aber auch modernen Bierstile. Zudem kann auch mit Zusätzen von Früchten, Gemüse und Kräutern experimentiert werden. Beim Brau-Camp kommt man für den Erstversuch mit einem Kochgerät, Kochlöffel, eventuell Grillthermometer und ein bis zwei Gärbehältern aus. Den Kocher kann man sich ausborgen. Die allgemeinen Gerätschaften (Schrotmühle, Bierspindel, Läutervorrichtungen, Literatur etc.) werden vor Ort zur Verfügung gestellt und die Rohstoffe können hier zum Selbstkostenpreis bezogen werden.
„Flüssiges Gold“ - eine Faszination
„Ehrlich gesagt hat das Brauen irgendwie was Meditatives - bei Schönwetter wird im Freien gebraut“, verrät Böcksteiner-Eder, der im Brotberuf als Bautechniker tätig ist. Natürlich sind stressige Momente dabei, meistens dauert auch beim Brauen alles länger als geplant, bis die Würze im Gärbehälter ist und alles gewaschen und wieder verstaut ist: „Wenn man nach einigen Wochen aber dann das fertige Getränk genießen kann und es gut gelungen ist, ist jeglicher Stress vergessen. Am schönsten ist es natürlich, in der Gruppe zu brauen“, weiß der 49-Jährige aus Erfahrung.
Entwicklung des Vereins
Der Verein wurde 2012 mit elf Freibrauern und ersten Brauversuchen gegründet. Es wurden ein gemeinsames Braugerät und Rohstoffe besorgt. Es wurden die Quartalsbierverkostungen ins Leben gerufen und der Verein um das Bierkomitee erweitert, mit etwa 50 unterstützenden Mitgliedern, welche sich zu Verkostungen zusammenfinden. 2013 wurde eine Fläche angepachtet und ein eigener Hopfenacker errichtet. Die Mitglieder wurden darauf hin zu den Ottakringer Braukulturwochen eingeladen (gebraut wurde hierfür in großen Mengen in Wien-Floridsdorf und das Brauwasser wurde im Oldtimer-Tankwagen der FF Bad Leonfelden nach Wien gebracht). Es folgte die „bierige“ Teilnahme am Mühlviertler Brau-Festival und Nova Rock-Festival. Heute zählt der Verein zehn aktive Mitglieder und hat rund 50 Unterstützer. „Wir brauen jeder für sich zuhause oder treffen uns bei Vereinskollegen zum gemeinsamen Brauen. Die letzten gemeinsamen Brauaktivitäten waren immer in der Waldschenke am Sternstein Eigentümer Siegfried Thumfart hat durch Ausbildungen zum Bier-Sommelier einen super Zugang zum handwerklich gebrauten Bier und unterstützt uns hier tatkräftig“; freut sich Böcksteiner-Eder.
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