
ENGERWITZDORF/GALLNEUKIRCHEN. Stephanie Lehner und ihre Mutter Maria Lehner haben mit www.wir-sind.online eine Plattform gegründet, die auf Mobbing aufmerksam macht. Psychologin Margarete Salaberger (Ordination in Gallneukirchen und Engerwitzdorf) setzt sich ebenfalls ein.
„Bei Mobbing ist es wichtig, dass sich die Betroffenen outen. Dass sie sich an Bezugspersonen wenden und dass sie die Geschichte öffentlich machen“, sagt Margarete Salaberger. „Die Gesellschaft muss aufmerksam und sensibel für das Thema sein. Bei Betroffenen muss man schauen, wie man so viel Selbstvertrauen aufbauen kann, dass sie sich Hilfe suchen und dass sie sich das nicht gefallen lassen“, ergänzt sie. „Mobbing ist Erhöhung durch Erniedrigung. Und das hat eigentlich nur jemand notwendig, der sich selbst sehr niedrig fühlt, minderwertig oder erfolglos.“
Mobbing öffentlich machen
Wenn man mitbekommt, dass jemand gemobbt wird, hilft man am besten, indem man die Geschichte öffentlich macht. „Besonders betroffen sind Menschen, die ein schlechtes Selbstwert-Gefühl haben. Die mehr an sich selber zweifeln als an anderen. Dort kann man ansetzen. Man muss schauen, was einen stärkt und dass man sich mehr zutraut.“ Eltern rät Salaberger, sensibel zu sein. „Der autoritäre Erziehungsweg ist an sich ein gefährlicher. Die Jugendlichen sollen gestärkt werden im miteinander Reden.“ Bei der KiJA OÖ kann man sich Tipps holen, wie man am besten sein Selbstvertrauen und seinen Selbstwert stärkt. Sollten Eltern mitbekommen, dass das eigene Kind jemanden mobbt, rät Salaberger, sich fremde Hilfe zu holen. „Ich glaube fast, dass diese Familien nicht alleine zurechtkommen.“
Social-Media-Challenge
Wer ein Zeichen gegen Mobbing setzen möchte, der kann das über die sozialen Netzwerke tun. Einfach ein Video aufnehmen, den Hashtag „sichtbarsein“ verwenden und drei bis fünf Freunde markieren.
Mehr Infos unter: www.wir-sind.online