Freilichtmuseum Pelmberg: neues Strohdach und Besuch bis 31. Oktober möglich

Derzeit arbeitet eine Gruppe Dachdecker auf dem Dach des Museums, das in traditioneller Weise mit Stroh gedeckt ist. Das Strohdach ist eine der wichtigsten Besonderheiten der alten Bauweise, die den Mühlviertler Bauernhof auszeichnen.

Als Naturmaterial ist Stroh einem Verrottungsprozess ausgesetzt, der das Dach des Museums in letzter Zeit stark mitgenommen hat. Das für die Neudeckung nötige 180 Zentimeter hohe Stroh des Schlägler oder Kaltenberger Roggens ist mittlerweile schwer zu bekommen, da es sehr empfindlich auf stärkeren Regen oder auch Wind ist und dadurch ganze Ernten vernichtet werden können. Außerdem muss das Getreide geschnitten und „aufgemandelt“ werden - es wird also nicht mit einem Mähdrescher geerntet. Nach dem Trocknen wird es eingebracht und händisch gedroschen, ein sehr aufwendiger Prozess, bis es als Deckstroh verwendet werden kann. So scheiterten über ein paar Jahre alle Versuche, in Österreich an ausreichend Stroh – es werden 30 Tonnen benötigt - für das etwa 1.000 Quadratmeter große Dach zu kommen.

Ungarische Firma deckt Dach in Pelmberg neu ein

Jetzt aber ist es so weit: Eine ungarische Firma, die auch im Burgenland und der Steiermark Strohdächer renoviert hat, ist an der Arbeit. Besucher können das traditionelle Handwerk des Strohdeckens – mit ein paar Erleichterungen durch moderne Hilfsmittel – im Museum beobachten. Die Schauben – so werden die dicken Strohbündel genannt - werden niedergebunden und bilden eine 30 Zentimeter dicke Schicht, die das Dach wieder wind- und wetterdicht machen wird.

Öffnungszeiten

Das Museum ist für bis 31. Oktober, jeweils Samstag, Sonntag und Feiertag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Auch Führungen sind nach Voranmeldung möglich: per Mail an: freilichtmuseum.pelmberg@gmx.net oder telefonisch unter Tel. 0664 2702973