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Gelebte Regionalität in St. Gotthard: Bio-Kräuter aus dem Herzen des Mühlviertels

Paulina Straßer, 21.05.2025 08:05

ST. GOTTHARD. Eine eigens gebaute Trocknungsanlage, 33 Hektar zu bewirtschaftende Fläche, Alpakas und Kamerunschafe gehören zum Bio-Kräuterhof Erlinger in St. Gotthard. Die Landwirte Monika und Stefan Erlinger sprechen im Tips-Talk über ihre Tätigkeit am Bio-Betrieb, wie sie mit extremem Wetter umgehen und was ihre Trocknungsanlage so besonders macht.

  1 / 4   Hochwertige Kräuter anbauen, traditionelle Landwirtschaft mit modernen, umweltfreundlichen Ansätzen verbinden und die Bedeutung regionaler, handwerklicher Produkte vermitteln – das ist die Vision der Familie Erlinger. (Foto: Erlinger)

Monika und Stefan Erlinger sowie ihre Söhne Manuel, Simon und Tobias führen den Hof in St. Gotthard, der bereits seit dem Jahr 2000 biologisch bewirtschaftet wird. „Wir hatten das Glück, 2015 den Hof von Stefans Eltern zu übernehmen. Zu dieser Zeit waren noch Kalbinnen und Ochsen zur Aufzucht am Hof“, erzählt die Landwirtin. Durch einen Zeitungsbericht ist die Familie auf den Kräuteranbau gekommen. „Gestartet haben wir mit Ringelblumen, später kamen bereits die ersten Blattkräuter auf die Felder und 2019/2020 wagten wir den großen Schritt und bauten unsere Trocknungsanlage“, blicken die gelernte Buchhalterin und der gelernte Landmaschinenmechaniker auf ihre Anfänge zurück.

Trocknungsanlage gebaut

Die Trocknungsanlage sei komplett „Marke Eigenbau“ und gemeinsam mit einem Maschinenbauer errichtet worden. Der hohe Automatisierungsgrad mache es möglich, die Anlage mittels eines Knopfdrucks zu starten. „Der Stängel der Kräuter wird in der Regel mitgetrocknet und im Anschluss als Abfallprodukt aussortiert. Wir haben bei unserer Anlage eine vorgeschaltete Entstängelung, welche den Stängel bereits von den Blättern trennt“, so die Landwirte. Der Trockenvorgang passiere mittels Luftentfeuchtertechnik, sodass kein Holz, Gas oder Heizöl zur Energiegewinnung eingesetzt werden muss.

Wetter und Schädlinge

Das Wetter stelle auch im Kräuteranbau eine große Herausforderung dar. „Wenn die Trockenperioden immer häufiger werden, kann man sich mit der Sortenauswahl der Kräuter etwas helfen. Man setzt auf trockenheitstolerante Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Oregano. Ebenso ist die Bodenbearbeitung ein wesentlicher Punkt“, erklären die Mühlviertler. Durch den Fokus auf gesunde Böden werde das natürliche Gleichgewicht gefördert, was wiederum helfe, den Schädlingsdruck zu reduzieren und langfristig stabile, produktive Systeme zu schaffen. Auf ihren Feldern würden verschiedenste Minzen und Melissen, Oregano, Schabzigerklee, Brennnessel und Korianderblatt wachsen. „Ein besonderes Highlight ist aber definitiv der Lavendel. Er ist nicht nur eine Augenweide, sondern wirkt auch beruhigend. Am Feld bekommt man ein Hörerlebnis durch das Summen und Brummen der Insekten“, so die Landwirte. Auch in diesem Jahr möchten sie wieder eine Klangschalenmeditation anbieten. Die Termine dafür werden auf der Facebook-Seite des Bio-Kräuterhofes bekannt gegeben.

Tierische Bewohner

Auf dem Hof leben fünf Alpakas und über den Sommer auch vier Kamerunschafe. „Alpakas sind sehr freundliche und neugierige Wesen. Die Schafe sind zutraulich und sehr genügsam“, freuen sich die Landwirte. In Kooperation mit dem Goldwörther Imker Bernhard Zauner stehen sechs Bienenstöcke am Betrieb. Seit diesem Jahr gewährt ein Schaubienenstock Einblicke in das Leben der Bienen. „Unsere Vision ist es, eine klein strukturierte Landwirtschaft im Vollerwerb nachhaltig und im Einklang mit der Natur zu führen. Wir möchten hochwertige Kräuter anbauen, traditionelle Landwirtschaft mit modernen, umweltfreundlichen Ansätzen verbinden und die Bedeutung regionaler, handwerklicher Produkte vermitteln“, sagen die Erlingers. Es erfülle sie, den Prozess des Wachsens zu begleiten und mit jedem Kräuterduft, jeder Ernte und jedem neuen Trieb zu wissen, dass sie einen Beitrag zu Gesundheit, Genuss und Nachhaltigkeit leisten. Besonders bereichernd sei es, ihre Erfahrungen mit ihren Kindern zu teilen und ihnen die Bedeutung von Natur, Geduld und nachhaltigem Handeln näherzubringen.

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