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Kinder aus Urfahr-Umgebung bauen neue Brücken zu den tschechischen Nachbarn

Petra Hanner, 13.10.2025 18:45

URFAHR-UMGEBUNG. Seit diesem Schuljahr öffnen sich in Bildungseinrichtungen in Bad Leonfelden und Vorderweißenbach Türen zu den nördlichen Nachbarn: Im Interreg-Projekt „Sprachenbrücken – Jazykové mosty“ lernen die Kinder spielerisch Tschechisch.

  1 / 3   In der VS Vorderweißenbach haben Schüler eine Schautafel zum Sprachunterricht gestaltet. (Foto: VS Vorderweißenbach)

Das Projekt Sprachenbrücken will sprachliche und kulturelle Barrieren in den Grenzregionen Südböhmen und Mühlviertel überwinden. Bildungsstandorte in Bad Leonfelden arbeiten mit jenen in Vyšší Brod, in Vorderweißenbach mit Loucovice zusammen. Aus dem Bezirk Rohrbach sind Kindergarten und Volksschule St. Stefan-Afiesl mit Partnereinrichtungen in Lipno im Austausch. Koordiniert wird es von der Universität Budweis in Zusammenarbeit mit der Education Group des Landes OÖ. Die Kinder auf tschechischer Seite lernen Deutsch, die Mühlviertler Kinder Tschechisch.

Weihnachten im Austausch

Gut angelaufen ist das Projekt im Kindergarten Bad Leonfelden, wie Einrichtungsleiter Dominik Wakolbinger zu erzählen weiß: „Eine Lehrerin aus Tschechien ist einmal pro Woche bei uns. Fast alle Schulanfänger machen mit und sie lernen jedes Mal zwei, drei neue Wörter. Im Eingangsbereich haben wir eine Schautafel gestaltet, damit auch die Eltern die Fortschritte sehen können.“ Zu Weihnachten ist ein Treffen mit dem Partnerkindergarten geplant. „Dort werden wir gemeinsam Weihnachtslieder singen – sie auf Deutsch und wir auf Tschechisch. Wir sind schon sehr gespannt!“, so Wakolbinger.

Kinder saugen Sprache auf

Im Hort Bad Leonfelden wird ebenfalls fleißig die neue Sprache geübt. Magdalena Rainer berichtet von der großen Begeisterung, die dort herrscht: „Bei uns machen Kindern im Alter von sechs bis zehn Jahren mit. Die Kinder sind sehr engagiert und saugen alles sehr schnell auf.“

Maulwurf Hans zu Gast

Der Kindergarten Vorderweißenbach ist mit 21 Schulanfängern am Projekt beteiligt. Birgit Peherstorfer berichtet: „Marketa kommt jeden Freitag zu uns und hat ihren Maulwurf Hans mit, der nur Tschechisch kann. Sie vermittelt alles spielerisch und mit Tänzen. Den Kindern gefällt es sehr. In der Früh sagen wir oft ,Dobry den statt ,Guten Morgen und bauen auch so die erlernten Wörter im Alltag ein. Nur die Aussprache ist oft sehr schwer.“

Motiviert und stolz

Begeistert ist auch die Leiterin der Volksschule Vorderweißenbach, Petra Lummerstorfer: „Unsere Kinder sind total motiviert und stolz, dass sie eine neue Sprache lernen. Derzeit nehmen 18 Kinder aus den zweiten und dritten Klassen teil, die Nachfrage wäre aber viel höher gewesen. Die Kinder lernen unglaublich schnell und es ist eine Freude, wenn sie mich fragen, wann endlich wieder Montag ist!“

Besuche hüben und drüben

Noch mehr Austausch steht künftig im Raum: Geplant sind gemeinsame Wandertage und gegenseitige Besuche zu Festen, um die jeweils andere Kultur besser kennenzulernen. Außerdem werden die Kinder einen Tag lang die Plätze tauschen. Die Mühlviertler Kinder werden in Südböhmen unterrichtet und umgekehrt. Gemeinsame Fortbildungen für die Pädagogen beiderseits der Grenze ergänzen das Projekt.


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