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Freiwilliges soziales Jahr – eine einzigartige Erfahrung

Andreas Hamedinger, 04.06.2018 13:07

OBERÖSTERREICH. Marlene Schlegel aus Engerwitzdorf ist eine von 2400 Jugendlichen in Oberösterreich, die einer Idee folgten, die es seit genau 50 Jahren gibt: Sie leistet ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in einer Sozialeinrichtung. „Ich war im Caritas-Schülerwohnheim, Hort“ Junges Wohnen – Guter Hirte in Linz“, erzählt die 20-Jährige.
 

Marlene Schlegel sammelt Erfahrungen mit Kindern.  Foto: Caritas
Marlene Schlegel sammelt Erfahrungen mit Kindern. Foto: Caritas

Marlene Schlegel brauchte zwischen Matura und Studium eine Lernpause. „Außerdem wollte ich in das Arbeitsleben hineinschnuppern“, erzählt die Engerwitzdorferin, warum sie sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr entschieden hat. Nach Bewerbung und Auswahlverfahren begann sie im September 2016 im Jungen Wohnen – Guter Hirte der Caritas in Linz.

Für das Leben gelernt

„Ich war hauptsächlich im Hort im Einsatz, wo ich die Volksschulkinder betreut habe. Ich habe sie von der Schule abgeholt, wir sind gemeinsam essen gegangen und dann haben wir Hausübungen gemacht. Natürlich ist auch das Spielen nicht zu kurz gekommen“, erzählt Schlegel. Zwei bis drei Tage in der Woche hat sie auch eine Schicht bei den Jugendlichen im Schülerheim übernommen, wo Schüler ab 14 Jahren wohnen. „Ich habe die Ausgehzeiten aufgeschrieben und bei den Jüngeren auch darauf geachtet, dass sie die Lernzeiten einhalten. Im Wesentlichen ist es darum gegangen, dass einfach jemand da ist und sie eine Ansprechperson haben“, so die Engerwitzdorferin. Für sie waren die Monate bei der Caritas eine einzigartige Erfahrung: „Ich habe vorher eigentlich nie mit Kindern zu tun gehabt und hätte nicht geglaubt, dass es mir so großen Spaß macht.“ Von den Caritas-Mitarbeitern habe sie viel gelernt. Vor allem, wie man auch freundliche Distanz wahrt, wenn der Altersunterschied nicht so groß ist. Das FSJ hat Marlene Schlegel bestätigt, dass sie in ihrem späteren Beruf mit Menschen arbeiten möchte.

Vielfältiger Einsatz denkbar

So wie 80 Prozent der Freiwilligen hat sie sich für eine Ausbildung in einem sozialen Beruf entschieden und macht nun die Ausbildung zur psychiatrischen Krankenpflegerin und studiert Pflegewissenschaften. Viele Fachhochschulen oder Studienrichtungen, denen einschlägige Praxiserfahrungen ihrer Studierenden wichtig sind, sehen bei der Aufnahmeentscheidung das FSJ als wesentliche Zusatzqualifikation. FSJ-Einsatzstellen bei der Caritas OÖ gibt es nicht nur in Kindergärten und Horten, sondern in vielen anderen Bereichen, wie beispielsweise in Einrichtungen für alte Menschen, Obdachlose oder Menschen mit Beeinträchtigungen. Wesentlich ist im Freiwilligen Sozialen Jahr, dass die jungen Menschen pädagogisch und fachlich begleitet werden. Einerseits von den ausgebildeten Fachkräften bei der Caritas, andererseits von den Mitarbeitern vom Verein zur Förderung freiwilliger sozialer Dienste. Es gibt Seminare und Exkursionen, in denen sich die Jugendlichen mit ihren Erfahrungen auseinandersetzen.

Fakten zum FSJ

Für das FSJ können sich alle im Alter zwischen 18 und 24 Jahren bewerben. Die Einsatzdauer ist 10 oder 11 Monate (maximal 34 Stunden pro Woche). Die Teilnehmenden sind sozialversichert, bekommen das Jugendticket für den öffentlichen Verkehr, freie Verpflegung und Unterkunft. Das FSJ ist als Zivildienst anrechenbar. Das Taschengeld beträgt 245 Euro pro Monat. Koordiniert wird das FSJ seit 1968 vom Verein zur Förderung sozialer Dienste. Infos und Kontakt auf www.fsj.at


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