Salz gehört in die Suppe und nicht auf die Straße
OBERÖSTERREICH. Kaum fallen die ersten Flocken vom Himmel, schreiten der kommunale Winterdienst und viele Hausbesitzer sofort zur Tat, nach dem Motto „viel hilft viel“, wird das Weiße Gold kiloweise in Form von Streusalz auf Straßen, Gehwegen und in Hauseinfahrten verteilt.
Dies hat gravierende Folgen für die Natur, doch auch Korrosionsschäden an Fahrzeugen sind auf den hohen Salzeinsatz zurückzuführen, weiß Gudrun Fuß vom Naturschutzbund Oberösterreich und daher ist dieser in vielen Gemeinden für Privatpersonen verboten. Der Einsatz von Streusalz hat aber auch vielfältige und langfristige Auswirkungen auf die Umwelt. Das Salzwasser gelangt in den Boden, schädigt dort vor allem die Wurzeln der Bäume und sorgt für Verdichtung und Verschlämmung. Außerdem kann es zur Versalzung des Grundwassers beitragen. Auch Haus- und Wildtiere leiden, denn das Salz führt zu Entzündungen der Pfoten und kann Magenbeschwerden verursachen, wenn sich die Tiere sauber lecken.
Sondermüll entsteht
Die besten Streumittel, sind die, die gar nicht erst verwendet werden, da auch abstumpfende Streumittel wie Granulate, Split, Sand oder Kies negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Vor allem das auf Straßen ausgebrachte Streugut wird durch den Verkehr zermahlen, wodurch sich die Feinstaubbelastung stark erhöht. Es kann außerdem aufgrund der starken Verunreinigung nicht wiederverwendet, sondern muss als Sondermüll entsorgt werden. Durch sofortiges Schneeräumen kann übrigens der Einsatz von Streumitteln deutlich reduziert werden. Der Naturschutzbund Oberösterreich empfiehlt daher Nebenstraßen lediglich zu räumen und nicht zu streuen, Geh- und Radwege zu räumen und, wenn nötig mit salzfreien, staubarmen Mitteln zu bestreuen.
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