Familien-Notfallplan: Gute Vorbereitung auf den Ernstfall
ALTENBERG. Pünktlich zum Zivilschutztag am Samstag, 5. Oktober präsentiert der Altenberger Bürgermeister und OÖ Zivilschutz-Präsident Michael Hammer gemeinsam mit Katastrophenschutz-Landesrätin Michaela Langer-Weninger einen Notfallplan für Familien.
Die Broschüre ist Leitfaden und Ratgeber zugleich und soll bereits vor dem Eintreten von Katastrophen oder Krisen Fragen wie „Wo gehe ich hin?“, „Was nehme ich mit?“ oder „Wie kontaktiere ich meine Angehörigen?“ klären. „Wer heute in haltbare Lebensmittel, Wasser, ein Notfall-Radio, Taschenlampe, Medikamente und Hygiene-Artikel investiert, sitzt morgen nicht hungrig, unvorbereitet und abgeschnitten von der Außenwelt im Dunkeln“, so Michaela Langer-Weninger.
Für den Notfallplan müssen folgende Punkte geklärt werden:
- Öffentliches Warnsystem: Sirenensignale kennen, richtig reagieren
- Notfallpläne am Arbeitsplatz, Schule, Kindergarten prüfen
- Ältere/beeinträchtigte Personen: besondere Bedürfnisse berücksichtigen
- Haustiere: Versorgung planen, Notunterkünfte oft ohne Tiere
- Kommunikationsplan bei Trennung von Familienmitgliedern
- Evakuierung: Vorkehrungen für Unterkunft bei Freunden/Verwandten
- Fluchtwege von Zuhause festlegen, alternative Routen planen
- Sichere Orte im Haus je nach Katastrophenart identifizieren
- Wasser, Gas, Strom: Abstellmöglichkeiten kennen, Werkzeuge bereithalten
- Versicherungsschutz überprüfen
- Rauchmelder installieren, Feuerlöscher prüfen
- Erste-Hilfe-Kenntnisse in der Familie vermitteln
- Dokumentenmappe erstellen, Kopien ins Notgepäck
- Sammelplätze, Telefonnummern, Sicherheitsvorkehrungen regelmäßig auffrischen
„Ein weiterer Schwerpunkt der Broschüre liegt auf dem Thema Evakuierung – zum Beispiel was in keinem Evakuierungsrucksack fehlen darf – mit Tipps je nach Altersgruppe. Auch auf die Thematik „Vorsorge für Haustiere“ wird in der Broschüre eingegangen“, betont Michael Hammer. „Die Sirenensignale, die am Zivilschutztag ertönen, erinnern mich daran, meine Sicherheitsgeräte, den Notfallplan und den Vorrat zu kontrollieren. Dann habe ich das alles für ein Jahr erledigt.“
Checkliste zur Überprüfung am Zivilschutztag:
- Lebensmittel- und Getränkevorrat (Menge, Ablaufdatum)
- Feuerlöscher (Überprüfungstermin)
- Rauchmelder und Kohlenmonoxid-Warner (Funktionstest, Prüfknopf)
- Notfallradio und Notbeleuchtung (Funktionstest)
- Elektro-FI-Schutzschalter im Sicherungskasten (Funktionstest, Prüfknopf)
- Notkochstelle (Funktionstest)
- Hausapotheke und Kaliumjodidtablette (Vollständigkeit, Ablaufdatum)
- Evakuierungsrucksack mit Dokumentenmappe (Vollständigkeit)
- Auto: Verbandszeug, Feuerlöscher, Warndreieck, Warnweste, Lifehammer (Zustand, Vollständigkeit, Ablaufdatum)
- Familien-Notfallplan (mit Angehörigen besprechen)
Gute Vorbereitung in Oberösterreich
84 Prozent der Bevölkerung sind laut einer IMAS-Umfrage davon überzeugt, dass Oberösterreich gut auf Katastrophen wie Hochwasser, Stromausfälle, Sturmkatastrophen oder auch Atomunfälle vorbereitet ist. Der Durchschnitt der befragten Personen könnte 5,7 Tage zu Hause ohne Strom und Wasser auskommen. Es wird allerdings davon ausgegangen, dass es im Falle eines Blackouts etwa eine Woche dauern kann, bis wieder eine stabile Stromversorgung aufgebaut ist und eine weitere Woche, bis die breite Versorgung mit den Gütern des täglichen Lebens wieder funktioniert. Der OÖ Zivilschutz unterstützt Bürger dabei, einen krisenfesten Haushalt vorzubereiten.
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