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Orthopäde aus Lichtenberg gibt Tipps zur richtigen Behandlung eines Fersensporns

Mag. Jacky Stitz, 25.01.2025 10:45

LICHTENBERG/LINZ. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung entwickeln Symptome eines Fersensporns, die Häufigkeit steigt mit dem Alter. Die gute Nachricht: Nur selten ist eine Operation notwendig, meist reicht eine konservative Behandlung aus. Wie die aussieht, erklärt der Lichtenberger Thomas Stumpner gemeinsam mit seinem Kollegen Dietmar Mattausch. Beide sind Orthopäden im Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern.

Thomas Stumpner aus Lichtenberg (r.) und sein Kollege Dietmar Mattausch sind Orthopäden im Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern. (Foto: Ordensklinikum Linz)

Zu unterscheiden sind zwei Arten, der untere und der hintere Fersensporn.

Unterer Fersensporn: meist mit konservativen Methoden behandelbar

Als unteren Fersensporn bezeichnet man eine Verknöcherung an der Ferse. Die stechenden, teilweise brennenden Schmerzen, die Betroffene vor allem morgens, gleich nach dem Aufstehen und nach Ruhephasen spüren, rühren aber nicht von der Verknöcherung. Verantwortlich dafür: „Eine Art Entzündung einer Sehnenplatte im Fuß, die am Fersenbein ansetzt, die sogenannte Plantarfasziitis. Diese Entzündung strahlt an der Fußsohle Richtung Vorfuß und oft auch in die seitliche Fersenregion aus. Man könnte also auch eher von fußsohlenseitigem Fersenschmerz statt Fersensporn sprechen“, so Oberarzt Dietmar Mattausch, Orthopäde am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern. 

Symptome treten zum Glück aber nur bei etwa zehn Prozent der Betroffenen auf, bei vielen bleibt die Verknöcherung unentdeckt oder wird nur durch Zufall bei einer Röntgenuntersuchung erkannt.

Treten allerdings Schmerzen auf, sind die Patienten in Alltag und Sport oft stark eingeschränkt. Zunächst raten die Experten zu entzündungshemmenden Schmerzmitteln und Trainingsübungen etwa für die Waden, ähnlich der Aufwärmübung vor dem Joggen. „Die nächsten Schritte in der Behandlung sind eine Versorgung mit speziellen Schuheinlagen, Stoßwellentherapie, auch eine Eigenbluttherapie kann helfen und Heilungsreaktionen auslösen“, sagt der in Lichtenberg lebende Oberarzt Thomas Stumpner, Orthopäde am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern. Eine Operation ist beim unteren Fersensporn nur sehr selten notwendig: „Beim Großteil der Patient*innen legen sich die Schmerzen mit den konservativen Behandlungsmethoden innerhalb eines Jahres.“ 

Hinterer Fersensporn: Erfolgsraten nicht-operativer Maßnahmen schlechter

Etwas häufiger ist eine Operation beim sogenannten hinteren Fersensporn nötig. Hier bildet sich am Ansatz der Achillessehne eine Verknöcherung. Diese Vorwölbung kann zu Druckstellen im Schuh führen, zudem kommt es zu Umbauprozessen in der Sehne – ähnlich einer Entzündungsreaktion – die wiederum Schmerzen verursacht.

„Auch beim hinteren Fersensporn erfolgt die Therapie zunächst nicht-operativ, wobei zahlreiche verschiedene Behandlungsoptionen möglich sind. Allerdings sind die Erfolgsraten nicht-operativer Maßnahmen beim hinteren Fersensporn schlechter und nach sechs Monaten vergeblicher Therapie ist zumeist eine Operation notwendig“, so Thomas Stumpner. „96 Prozent unserer Patient*innen spüren danach eine sehr deutliche Verringerung des Schmerzes“, so Mattausch.

Nach einer Nacht im Krankenhaus heißt es in den darauffolgenden Wochen und Monaten: Ruhigstellung, Entlastung, Physiotherapie und Training. Viele der Betroffenen können anschließend auch wieder wie gewohnt sporteln.

So wie Peter Gall. Der 62-jährige Ofteringer litt jahrelang unter Schmerzen. „Ich konnte nicht mehr wandern, nicht mehr Tennis spielen, nicht mehr Skifahren. Man geht wegen der Schmerzen fast nur noch auf Zehenspitzen.“ Konservative Behandlungsmethoden brachten nicht den gewünschten Erfolg. „Nach der OP war ich aber sofort schmerzfrei, nach drei Monaten habe ich wieder Tennis gespielt.“ Und jetzt kann Gall sogar wieder mit seiner Enkelin Marlies die Skipiste unsicher machen.

Infos und Kontakt: www.ordensklinikum.at

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