Die Gastronomie wird sich in den nächsten Jahren ändern
KIRCHSCHLAG. Die Gastronomie ist im Wandel. Ursachen gibt es dafür viele: verändertes Gäste- und Freizeitverhalten, geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen oder Fachkräftemangel sind nur einige davon. Für Günter Maurer, Chef des Maurerwirts, aber kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken – im Gegenteil.
„Es hilft nicht über Dinge zu jammern, die man nicht ändern kann. Man muss selbst sehen wie man mit Herausforderungen fertig wird“, erklärt Maurer, der die Initiative „Dorfwirte mit Zukunft“ regionalen Gastronomen als Hilfe zur Selbsthilfe nahelegt. Maurer: „Wirte, aber auch andere Unternehmer, haben oft zu wenige betriebswirtschaftliche Kenntnisse, sie wissen nicht wie sie zu neuen Kunden kommen, welche Bedürfnisse die Gäste haben oder dass es nicht unbedingt ein Vorteil ist, rund um die Uhr offen zu halten.“ Für Maurer ist es wichtig, zuerst seinen Ist-Zustand zu kennen und dann Visionen zu erarbeiten. „Als Dorfwirt ist man heute nicht nur mehr Gastgeber, sondern agiert oftmals auch als Vermittler, Positivdenker, Organisator, Visionär oder Netzwerker. Zudem hat der Austausch mit lokalen Partnerbetrieben, Landwirten oder anderen regionalen Unternehmern einen hohen Stellenwert“, erklärt der Gastronom, dem eines wichtig ist: „Durchs Reden kommen d“Leut zam Das Wichtigste ist aber ohne Zweifel die wiedergewonnene Freude am Beruf.“
Zwei Trends sind in der Gastronomie zu erwarten
Dass sich die Gastronomie in den nächsten Jahren grundlegend verändert, steht für Maurer fest: „Es wird sich wohl einiges ändern. Auf der einen Seite wird die Systemgastronomie noch weiter wachsen. Andererseits wird der Trend zu mehr Qualität gehen“, erklärt der Wirt mit einem Blick in die Zukunft. Die von Maurer aufgestellte Prognose wird auch von den Gästen ein verändertes Verhalten fordern. „Blickt man etwa in den Piemont oder nach Frankreich, stellt man fest, dass es dort genügend gute Betriebe gibt, die entsprechendes Geld für ihre Leistungen verlangen. In den meisten der dortigen Restaurants geht aber ohne rechtzeitige Reservierung gar nichts.“
Das Thema Fachpersonal
Doch nicht nur die Konsumenten müssen umdenken, um der Gastronomie eine Überlebenschance zu geben. Maurer: „Bei den Lehrlingen, den zukünftigen Fachkräften, sind nicht nur andere Branchen eine Konkurrenz. Oft erleben wir, dass die Eltern jungen Menschen abraten eine Lehre in einem Restaurant oder Hotel zu machen. Das liegt daran, dass vor Jahrzehnten einige Fehler bei den Mitarbeitern in der Gastronomie gemacht wurden. Und dieser schlechte Ruf fällt uns noch heute auf den Kopf. Auch wenn sich Bezahlung, Arbeitszeiten und andere Rahmenbedingungen in der Gastronomie längst verbessert haben.“
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden