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SP-Jungpolitiker Simon Panholzer (22) aus Gallneukirchen: "Jugendliche werden oft von den Parteien vergessen, weil sie nicht wahlentscheidend sind"

Mag. Jacky Stitz, 16.03.2023 15:06

GALLNEUKIRCHEN. Der 22-jährige Gallneukirchner Simon Panholzer brennt politisch für Jugendthemen. Seit März letzten Jahres ist er diesbezüglich aktiv. Im Tips-Talk verrät er, was ihm besonders am Herzen liegt und wofür es sich parteipolitisch zumindest für ihn zu kämpfen lohnt.

Simon Panholzer aus Gallneukirchen (Foto: Privat)
Simon Panholzer aus Gallneukirchen (Foto: Privat)

Tips: Wie sind Sie denn in die Politik gekommen?

Simon Panholzer: Ich bin in die Tourismusschule (HLT) Bad Leonfelden gegangen in der dritten und vierten Klasse der Oberstufe bin ichzum stellvertretender Schülersprecher gewählt worden bzw. dann als Schülersprecher nachgerückt. Ich durfte einige coole Veranstaltungen abhalten, diverse Feste, Charity-Punschstand, etc. Ich hab meine Schule in Landesschülervertretungs-Gremien repräsentiert, damals noch parteifrei. In dieser Zeit habe ich dann meine Leidenschaft für Politik entdeckt. 

Tips: Was genau sind Ihre Arbeitsbereiche?

Simon Panholzer: Ich bin seit März 2021 (partei-)politisch aktiv. Mein „Brotjob“ ist in der SPÖ OÖ, dort bin ich Landessekretär der Jungen Generation. Außerdem bin ich ehrenamtlich Vorsitzender der SJ Gallneukirchen, sowie Gemeinderat in Galli, aber auch in der SPÖ Galli Pressesprecher und Zuständiger für Jugendagenden. Meine politischen Schwerpunkte: Kinder und Jugendrechte, Mobilität und Chancengleichheit.

Tips: Jugend und Politik – wie passt das zusammen?

Simon Panholzer: Sehr gut sogar. Politische Entscheidungen betreffen jeden von uns und die Jugend am längsten. Bestes Beispiel ist die Teuerung, aber auch banale Dinge, wie zum Beispiel die Taktung der Öffis, werden durch Politik beeinflusst. Jugendliche werden oft von den Parteien vergessen, weil sie nicht wahlentscheidend sind. Gerade deshalb ist es wichtig, sich für seine Anliegen starkzumachen. Wir in der SJ Gallneukirchen sind da das beste Beispiel. Wir haben gemeinsam mit der SPÖ viel für die Jugend umsetzen können, etwa die Skatepark-Sanierung oder die Adaptierung der alten Feuerwehr. Aber auch auf höheren Ebenen machen es die jungen Erwachsenen den „Alten“ vor: Stichwort Klima-Aktivismus.

Tips: Woher stammt das besondere Interesse der Jungen am Klimaschutz?

Simon Panholzer: Klimaschutz sollte - eigentlich „muss“- vor allem in der Politik, ein Dauerthema sein. Logischerweise betrifft es Jugendliche am meisten, da man die Auswirkungen in der Zukunft am härtesten zu spüren bekommen wird. Mit „Fridays for Future“ und jetzt mit „Der letzten Generation“ hat die ganze Thematik eine neue Ebene bekommen. In Oberösterreich sollte man das Thema noch ernster nehmen. Wir haben mit der FPÖ eine Partei in unserer Regierung, die den Klimawandel leugnet. Da muss man gegenhalten.

Tips: Was leisten Sie als „rote“ Jugend für das Klima?

Simon Panholzer: In der jungen SPÖ gibt es zahlreiche Beschlüsse zum Thema Klima. Vor allem möchten wir eine sozial gerechte Klimapolitik. Damit ist gemeint, dass auch die Klimafrage eine soziale Frage ist; die reichsten zehnt Prozent schädigen das Klima so stark, wie die restlichen 90 Prozent. Deshalb sollen sie auch dementsprechend härter besteuert werden. Außerdem kann es nicht sein, dass sich umweltschädliche Firmen hinter ihren Klimazertifikaten verstecken können und weiterhin den Planeten zu einer Müllhalde verkommen lassen. Auch hier muss man härter durchgreifen. Aber auch was erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit angeht, hat die Sozialdemokratie die besseren Konzepte. Ich mache mich zum Beispiel stark für kostenlose Öffis in ganz Österreich, also für ein gratis Klimaticket. Generell gibt es so viele Stellschrauben und Baustellen, die man entschlossen angehen muss.

Tips: Was beschäftigt die jungen Leute im Mühlviertel derzeit am meisten – und was unterscheidet sie von den Städtern?

Simon Panholzer: Die andauernde Teuerung betrifft vor allem junge Erwachsene sehr stark, eh logisch, da man oft kein - oder ein kleineres - Einkommen hat. Aber auch Themen wie Mobilität spielen eine wichtige Rolle. Vor allem in ländlichen Regionen braucht es da mehr politisches Commitment, Stichwort S-Bahn und bessere Taktung der Buslinien. Außerdem muss für Jugendliche in ländlichen Regionen mehr (Freizeit-)Angebot geschaffen werden. Dabei denke ich an Jugendräume, Jugendzentren, aber auch regengeschützte Plätze in Parks. Einfach Orte, an denen man sich als Jugendlicher ausleben kann.

Anlaufstellen für Jugendliche im Bezirk Urfahr-Umgebung

Im Bezirk UU bieten verschiedene Jugendzentren unterschiedliche Möglichkeiten für die jungen Menschen an. So gibt es etwa welche in Gallneukirchen und Feldkirchen, in Engerwitzdorf und in Steyregg.

„Grundsätzlich kann man sagen, dass jede größere Gemeinde ein Jugendzentrum haben sollte. Für viele Jugendliche ist das der Ort, an dem man sozialisiert wird und sich in einem geschützten Rahmen ausleben kann. Vor allem die Gewerkschafts-JUZ (Gallneukirchen und Feldkirchen) sind von kompetenten Leuten geführt und helfen den jungen Erwachsenen in jeder Lebenslage. Vor allem aber bereiten sie die Jugendlichen perfekt vor, um in das Berufsleben zu starten. Zum Beispiel erstellen sie mit den Jugendlichen einen Lebenslauf, oder bereiten sie auf ein Bewerbungsgespräch vor. Außerdem zeigen sie in Workshops auf, welche Rechte man als Arbeitnehmer hat, oder wie man eine Versicherung abschließt - und noch vieles mehr“, zählt Panholzer einige Punkte der Angebote auf.


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