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„Lärm, Schatten, Verschandelung“: neue Windräder bereiten Sorgen

Mag. Jacky Stitz, 17.02.2024 12:32

SCHENKENFELDEN/VORDERWEISSENBACH. Da rumort es ordentlich: einige Bürger sorgen sich angesichts der Pläne, die beiden Gemeinden mehr Windräder bringen sollen. Sie fürchten Lärm, Verschattung, optische Verschandelung der Landschaft. Man sorgt sich auch um den Wertverlust der eigenen Häuser. Tips fragte nach.

So schön ist es derzeit - noch - in Schenkenfelden, Windräder gibt es hier schon. Doch es ist geplant, neue und vor allem größere hier zu errichten. Das gefällt vielen Bürgern nicht (Foto: Rudolf Gossenreiter)

In Schenkenfelden gibt es derzeit zwei Windräder, die von der WEB Windenergie AG betrieben werden. Nun sollen acht weitere gebaut werden, die laut Insider-Infos bis zu drei Mal so hoch wie die bestehenden werden könnten.

„Ich lebe in der Nähe zweier Windräder, das macht mir das Leben schwer. Als diese errichtet wurden war ich überrascht, Infos von den Betreibern gab es nicht für mich. Plötzlich standen da diese Ungetüme. Blinklichter stören in der Nacht, dann noch der Schattenwurf“, sorgt sich ein Anrainer, der lieber anonym bleiben will. Ein weiterer Bürger ergänzt: „Die Windräder sind ständig präsent, man hört diese auch bei geschlossenen Fenstern wenn die Windrichtung passt. Und jetzt sollen noch weitere acht, aber viel größere dieser Ungetümer, hergepflanzt werden“, sind Anrainer in Schenkenfelden (Namen der Red. bekannt) besorgt. Ein der davon: Rudolf Gossenreiter, der sich gar nicht mag vorstellen, wie die neuen, höheren Windräder die Landschaft in seinem Zuhause „verschandeln“: „Dazu kommt noch der gigantische Schattenwurf. Und natürlich wird es rund um die Windräder viel Lärm geben, so dass der Lebensraum für die Tiere im Wald stark beeinträchtigt werden wird.“ Zusätzlich sollen laut Informanten Strommasten errichtet werden, was ein gewisses Industrieflair im Ort aufkommen lassen könnte. Anrainerin Elisabeth Pfann-Irrgeher übt Kritik: „Ich finde es wichtig, alle Bürger mit Informationen zu versorgen, um künftige Entscheidungen möglichst sachlich miteinander besprechen und diskutieren zu können. Und dass solche Entscheidungen nicht politisch motiviert sein dürfen. Ich kann sogar die jetzigen Windräder durch die geschlossenen Fenster hören. Ich könnte jederzeit hier wegziehen, aber andere können das eben nicht. Wir sind besorgt wegen des Verkaufs von Lebensqualität.“

Infoveranstaltung im März

Bürgermeisterin Doris Leitner (VP) dazu: „Die beiden Agrargemeinschaften Schenkenfelden und Miesenwald haben in ihren heurigen Jahreshauptversammlungen positive Beschlüsse für die gemeinsame Entwicklung eines Windparks mit der WEB Windenergie gefasst. Seitens WEB wurden auch die betroffenen privaten Grundbesitzer von dem geplanten Windkraftprojekt umfassend informiert. Die WEB wird in der Aula der Volksschule Schenkenfelden am 5. und 6. März das Projekt vorstellen und alle Informationen in einem persönlichen Gespräch geben und selbstverständlich Fragen beantworten.“

Aufregung herrscht auch bei Bewohnern der Gemeinde Vorderweißenbach, einige haben sich an die Redaktion gewandt, nach dem online eine Info aufgetaucht ist, dass hier ebenso zusätzliche Windräder realisiert werden könnten. Der amtsführende Bürgermeister Bernhard Thumfart (VP) dazu: „Die Sternwind Errichtungs- und Betriebs-GmbH beabsichtigt, im Gebiet der Marktgemeinde den bestehenden Windpark zu erneuern und zu erweitern, indem die bestehenden Windenergieanlagen abgebaut und im selben Areal und in dessen näherem Umfeld neun neue Windenergieanlagen errichtet und betrieben werden und so weiterhin erneuerbare Energie zu erzeugen.“


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09.03.2024 00:14

Monster-Windpark - Profit oder People?!

Wollen wir uns wirklich, angesprochen sind insbesondere die Gemeindevertreter in ihrer Riesenverantwortung für die Erhaltung der Lebensfreude und Volksgesundheit für ein paar "Taler" der Energielobby verkaufen? Wollen wir rücksichtslos das Schönste das wir haben, unsere Heimat, zerstören lassen? Unseren Wald, unseren Lebensraum, unsere Kraftquelle, unsere schöne Landschaft, dem Strom für "Linz" opfern (!!!). Uns den wenigen Profiteueren ausliefern? Wollen wir, dass laserartige Lichtstrahlen, rot blinkende riesige Rotoren, weithin sichtbar, flächig den Abendhimmel mit rotem Lichtsmog verschmutzen? Wollen wir, dass wir dauernd mit Surren und Dröhnen beschallt und belästigt werden? Wollen wir, dass wir über zig Kilometer mit gefährlichem alles durchdringendem Infraschall bestrahlt und krank gemacht werden, bis zu Krebs? Wollen wir von möglicherweise mit Sendern, 5G, 6G ...(Richt)funkanlagen bestückten Windrädern "bestrahlt" werden? Vom emittierten Elektrosmog dauerhaft unwohl und krank werden? Wollen wir, dass möglicherweise unser Trinkwasser durch Bauarbeiten, Sprengungen etc vergeht, verschmutzt wird? Wollen wir die notwendigen (zusätzlichen) Hochspannungsleitungen, Umspannwerk(e), Trafos, Zufahrtsstraßen, Sperrgebiete, ... Wollen wir herumfliegende Eisbrocken und Trümmer, umfallende unwuchte Windräder (im böigen Wind)? Noch eine Frage: Wie verreinbart sich die unvorstellbare Naturzerstörung mit den acht knapp 240m hohen Windrädern mit der "IG Landschaftsschutz", die aus Gründen des Lanschaftsschutzes ein Erdkabel statt der 110kV Hochspannungsfreileitung wünscht? Wir wollen nicht in einer zerstörten Natur im "Strom-Ödland" leben, mit kranken Tieren, toten Insekten, toten Vögeln und kranken Menschen. Wir sprechen uns klar gegen dieses Projekt aus. Dieses Mega- Kraftwerk in der Größenordnung eines Traunkraftwerkes passt sicher NICHT hierhin, ins dicht besiedelte Gebiet. Hier wohnen Menschen! Es geht um unsere Zukunft, um die unserer Kinder. Was wollen wir ihnen hinterlassen? Es wäre ein nicht wiedergutzumachender Riesenfehler, die Totalzerstörung das zusammenhängenden großen Waldgebietes zwischen Bad Leonfelden, Schenkenfelden und Reichenthal in seiner ganzen Ausdehhnung mit diesem unfassbare Windpark zu ruinieren. Winpark, nein danke.

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21.02.2024 22:32

Verständliche Sorgen

2 kleinere Windräder sind wahrscheinlich noch nicht wirklich störend. Aber eine Windparkanlage, wie sie nun im Gespräch ist, hat gravierende Auswirkungen auf die Umgebung. Da kann man schon die Sorgen vieler Bewohner verstehen. Zudem kann auch die Wirtschaftlichkeit so eines Projektes in der Lage in Frage gestellt werden. Die ist wahrscheinlich nur deshalb gegeben, weil es massive staatliche Förderungen gibt. Somit zahlen letzlich die Steuerzahler die Gewinne der Errichter- und Betreibergesellschaft!