Langlaufzentrum Bad Leonfelden: Grüne kritisieren "Dieses Projekt widerspricht allen Herausforderungen unserer Zeit!"
BAD LEONFELDEN. Die Errichtung eines Langlauf-Zentrums im Bereich Weigetschlag/Böheimschlag wird maßgeblich vom Ergebnis der bevorstehenden Volksbefragung am Sonntag, 30. Juni, in der Stadtgemeinde abhängen. (Tips berichtete.) Als regionale Grüne Abgeordnete für das Mühlviertel kritisiert Ulrike Schwarz: „Für Sportprojekte in den Gemeinden gibt es auch zeitgemäße, naturverträgliche Wege.“
„Eingelagerter Schnee, immenser Aufwand, viel Energieverbrauch, hohe Kosten und jede Menge versiegelter Boden. Das sind die Parameter für das geplante Langlaufzentrum in Bad Leonfelden. Dieses Projekt passt nicht zu Klimakrise und immer wärmeren Wintern. Wir Grüne haben immer klargestellt, dass wir dieses Unterfangen als nicht sinnvoll erachten. Viele Bürgerinnen und Bürger in Bad Leonfelden sehen das genauso, haben mit ihrer Unterschrift diese anstehende Volksbefragung ermöglicht und werden ihre Ablehnung dabei untermauern. Gemeinden sollen sich klarerweise weitentwickeln, auch Projekt für Sport, Freizeit und Tourismus umsetzen. Aber dafür gibt es auch in Bad Leonfelden andere, zeitgemäße und naturverträgliche Wege“, betont Ulrike Schwarz vor der Volksbefragung zum geplanten Langlaufzentrum in Bad Leonfelden kommenden Sonntag.
„Jeder einzelne Punkt spricht gegen das Projekt“
Durch den Klimawandel steigt die Schneefallgrenze weiter an. Auch künstliche Beschneiung ist durch die steigenden Temperaturen immer seltener möglich. Gelagerter Schnee soll mit großem Aufwand zur Loipe gebracht werden, der Verkehr dürfte stark zunehmen und Anrainer sowie Umwelt belasten, so der Einwand. Dazu komme jede Menge Asphalt für die geplante Ski-Roller Strecke im Sommer, womit viel wertvoller Boden versiegelt werden würde. „Jeder einzelne Punkt spricht gegen das Projekt. Zusammengenommen machen sie es völlig unsinnig. Sie machen es zu einem teuren, aufwendigen Unterfangen, das allen Herausforderungen unserer Zeit widerspricht“, betont Schwarz.
Statt dieses Projekt weiterzuverfolgen, sollten die Verantwortlichen ihre Innovationskraft auf klimafitte, naturverträgliche und vor allem auch leichter umsetzbare Sportangebote lenken, so ihr Wunsch. „So entwickelt sich Trailrunning zur absoluten Trendsportart. Für diese Strecken sind kein Asphalt und keine Eingriffe in die Natur nötig. Es ist ganzjährig möglich und erfordert keine Haufen von eingelagertem Schnee. Nur ein Beispiel. Die Gemeindeverantwortlichen und Sportengagierten sind aufgerufen, ihre Kreativität für weitere naturverträgliche Alternativen walten zu lassen“, meint Schwarz.
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