Bei 23 Unfällen war Alkohol im Spiel: „Es gibt kein Pardon im Straßenverkehr“
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Beeindruckende Ergebnisse liefert ein Ausschnitt des Verkehrsreferat der Bezirkspolizei Vöcklabruck über die Alkohol- bzw. Suchtgiftkontrollen während der Sommermonate Juli und August.
Alleine bei einem Drogenkon- trolltermin Anfang Juli mussten innerhalb weniger Stunden tagsüber zehn Drogenlenker und ein Alkolenker angezeigt werden.
Bei sechs Sonderkontrollterminen in den beiden Monaten Juli und August wurden elf Führerscheine wegen Übertretungen nach dem §5 der StVO (Beeinträchtigung durch Alkohol oder Suchtgift) entzogen. Sieben Anzeigen nach §14/8 FSG (bis 0,5 Promille) wurden ausgestellt, 48 Kraftfahrzeug-Abnahmen (Tuning, nicht genehmigte Verbauungen und ähnliches) waren nötig.
Insgesamt wurden allein in diesen beiden Monaten 71 Anzeigen wegen Beeinträchtigung durch Alkohol oder Suchtgift sowie 41 Anzeigen nach § 14/8 FSG an die BH Vöcklabruck erstattet. „Diese kleine Statistik zeigt uns nicht nur, dass wir einen heißen Sommer hatten, wodurch der Durst nach Flüssigkeit sehr hoch war, sondern auch, dass noch immer zu wenig Verantwortungsbewusstsein in den Köpfen der Fahrzeuglenker verankert ist“, verdeutlicht Verkehrsreferent Michael Saler. „Die Lenker sollten genug Verstand und Verantwortung haben, nach einem höheren Konsum von Alkohol kein Fahrzeug mehr zu lenken.“ Für den Experten zeigen diese Ergebnisse, dass die Kon- trollen wieder angezogen werden müssen.
Tragische Sonderfälle
So war beispielsweise eine 17-jährige Radfahrerin im Dunkeln unbeleuchtet auf der B1 von Mösendorf nach Vöcklamarkt – mit 1,02 Promille Alkohol im Blut – unterwegs. Einem österreichischen Lkw-Lenker (unterwegs für eine bulgarische Firma) wurden elf Übertretungen (zwei Fahrerkarten, Lenkzeit bis zu 16 Stunden, ...) binnen 20 Tagen nachgewiesen. Ein deutscher Fahrzeuglenker war mit einem seit sechs Jahren abgelaufenen deutschen Kurzzeitkennzeichen unterwegs.
Telefonieren und Angurten werden kontrolliert
Traurig auch diese Statistik: Allein bei 23 Verkehrsunfällen mit Personenschaden – von Jänner bis Ende August 2019 – war Alkohol, in teilweise erheblicher Menge, im Spiel. Mehr als die Hälfte der Alkotest-Ergebnisse bewegte sich dabei über 1,60 Promille. „Aus Sicht des Verkehrsreferates Vöcklabruck gibt es kein Pardon bei Alkohol und Suchtgift im Straßenverkehr“, so Saler.
Die Kontrollen werden also verschärft, und zwar auch im Hinblick auf die Ignoranz der Verkehrsteilnehmer bei Ampelanlagen im Zentralraum Vöcklabruck, auf die Verweigerung der Gurtepflicht, das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung sowie auf das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit.
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