Großes Vöcklabrucker Ritterfest zu Ehren von Kaiser Maximilian I.
VÖCKLABRUCK. Die Stadt an der Vöckla spielte im Leben von Kaiser Maximilian I., dessen Todestag sich heuer zum 500. Mal jährt, eine große Rolle. Hier lebte sein Jugendfreund Wolfgang von Polheim, hier hatte er ein Haus am Stadtplatz. Mit einem großen Ritterfest ehrt die Stadt „ihren Kaiser“.
Das Programm beim Ritterfest ist vielfältig. Es ist ein Fest für alle Sinne und für Jung und Alt. Ob Lieder, die tausend Jahre auf dem Buckel haben, neu interpretiert werden oder gar eigene Kompositionen – die Musikgruppe Rhiannon meistert dies in einer Brillanz, die ihresgleichen sucht, und ist eine unverzichtbare Größe in der Mittelalterszene.
Des Kaisers Ritter – die Foettibus Ritter aus Füssen
Im realen Leben sind sie Mechaniker, Konstrukteure und Büromenschen, aber in ihrer Freizeit frönen sie einem sehr aufwändigen und kostspieligen Zeitvertreib – nämlich Ritter sein. Bei des Kaisers Rittern kann man nicht nur das Lagerleben bestaunen, sondern auch Rüstungen selber anprobieren und Waffen in den Händen halten. Bestaunt werden können auch die feinen Damen in ihren aufwändigen Gewändern. Und wenn die Ritter ihre Schwerter kreuzen und um die Ehre kämpfen, dann kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Jeder Ritter stellt eine reale historische Person dar.
Landsknechte und Stadttrommler
Die Landsknechte stellten die wahre Streitmacht des Kaisers dar – wilde Gesellen, die in ihren bunten Gewändern mit Schwert, Streithammer und allerlei Waffen kämpften. Der lange Spieß war neben dem Bidenhänder – einem riesigen, beidhändig zu führenden Schwert – ihre vor allem bei berittenen Rittern gefürchtetste Waffe. Den Trommlern fiel es zu, ihr Kommen lautstark anzukündigen oder wichtige Nachrichten dem einfachen Volk zuzutragen.
Die garstigen Henker
Die Henker waren ein finsterer und doch unverzichtbarer Bestandteil der mittelalterlichen Gerichtsbarkeit. Sie werden beim Ritterfest in ihrem Lager die verschiedensten Gerätschaften zur Folter und Bestrafung zeigen und erklären und dies immer mit einem Augenzwinkern.
Gaukler und Artisten
Ob Jonglage, Akrobatik oder Feuer – dies alles und noch viel mehr beherrschen die Jungs und Mädels von Chudadlo perfekt. Sie bieten Komödiantentum und Unterhaltung aus einer Zeit ohne Fernsehen und Youtube.
Bäckerschupfen
Im Mittelalter war es üblich, verbrecherische Bäcker zu bestrafen, indem man sie im Fluss oder im Stadtbrunnen so lange unter Wasser tauchte, bis sie reumütig ihre Verfehlung gestanden. Hier werden die Henker im Auftrag der Ritter ihres Amtes walten. Feuer und Akrobatik vermischen sich bei Fuego de fantasia zu einem Gesamtkunstwerk. Die Besucher werden staunen, was alles möglich ist. „Aus aller Herren Ländern“ werden beim Ritterfest auch Waren zum Kauf angeboten sowie feinste Speisen und Getränke.
Ein Ochsenhaxen am Spieß
Feinste Würste, riesige Pfannen mit schmackhaften Gerichten werden vor den Augen der Besucher zubereitet, „auf dass euch das Wasser im Munde zusammen rinnet.“ Im schäumenden Kruge werden Bier und Wein kredenzt. „Selbst gepanschte Säfte“ werden jeden Durst stillen und auch Gänsewein (Wasser) wird ausgeschenkt. Die Knappenprüfung und Kinderspielstationen sorgen dafür, dass auch die kleinen Gäste „abends rechtschaffen müde in ihre Betten fallen“. Also ein Fest für alle Sinne!
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