FRANKENBURG. Der Heimatverein Frankenburg trauert um seine ehemalige Obfrau und Mentorin, Konsulentin Helga Gruber.
30 Jahre lang, von 1972 bis 2002, war Helga Gruber Obfrau des Heimatvereins Frankenburg. In einer Zeit, in der der Begriff Heimat vielfach gering geschätzt wurde, wurde sie zum Inbegriff von Heimatforschung und Heimatgeschichte. 1976 wurde die Heimatstube im Schloss Frein eröffnet. Damit brachte sie die einst große Tradition der Töpferei und Weberei ins Bewusstsein der Frankenburger. Das gelang ihr auch mit Vorträgen und Publikationen, historischen Wanderungen und der Hobbyausstellung beim Martinikirtag.
Vielseitige Ideengeberin
Nach ihrer aktiven Zeit im Heimatverein Frankenburg, der über 300 Mitglieder hat, war sie bis zu ihrem 87. Lebensjahr häufig Ideengeberin für Veranstaltungen und Publikationen. So stammt die Idee des G“stanzlsingens „G“sunga und g“spott“ mit einheimischen Musikern von ihr. 2007, 2012 und 2017 wurden die erfolgreichen Aufführungen auf DVD dokumentiert. Das Tanzfest „Schen san die Tanz“ 2009 gab eine Übersicht über historische und aktuelle Tanzformen und das Öffnen der alten Schmiede in Lessigen 2013 beeindruckte mit archaisch anmutender Handwerkskunst. Bei Fahrten in die oberösterreichischen Kripperlregionen bewies sie ihre profunden Kenntnisse der Volkskultur unseres Landes.
Expertin mit Fachwissen
Als Expertin der Kleindenkmalforschung setzte sich Helga Gruber mit vollem Herzen für die Erhaltung und Pflege von Marterln und Wegkreuzen ein. Ihr Fachwissen steckt daher in beiden Ausgaben der Frankenburger Kleindenkmalbücher. Die bald achtbändige „Edition Heimatgeschichte“ unterstützte die ehemalige Wirtstochter vom ersten Band weg, der über die Wirtshäuser und Flaschenbierhandlungen in Frankenburg berichtetet. Ihr umfangreiches Wissen über die Tracht und das Gwand am Land gab sie als Mitglied der Goldhauben- und Kopftuchgruppe weiter.
Leistungen und Verdienste
Der Heimatverein Frankenburg dankt Helga Gruber für ihre Leistungen und Verdienste um die Heimatforschung, für das Bewahren und Bewusstmachen der regionalen Wurzeln und für ihr Wirken und Schaffen in der Marktgemeinde Frankenburg. Ihre Initiativen und Ideen wirken im Heimatverein fort, werden weitergetragen und weiterentwickelt und vieles erinnert an die „Handschrift“ der langjährigen Obfrau Helga Gruber.
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