Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Hausmittel bei kleinen Wehwehchen: Bäuerinnen verraten Geheimtipps

Martina Ebner, 06.06.2021 09:32

BEZIRK VÖCKLAbRUCK. Die Bäuerinnen im OÖ Bauernbund haben ihre Rezepte und Tipps in einer Broschüre zusammengetragen, die online auf der Website des OÖ Bauernbundes erhältlich ist.

Auch Bezirksbäuerin Elfriede Schachinger verwendet Hausmittel, der Löwenzahnsirup ist ihr Lieblingsrezept.Foto: privat

Zwiebel bei Insektenstichen, Johanniskrautöl bei Sonnenbrand, Gänseblümchensalbe bei Abschürfungen, Breitwegerichtink-tur bei Schwellungen oder Tannenwipferlsaft bei Husten – Natur und Garten bieten für fast jedes Wehwehchen das passende Kraut oder das wohltuende Lebensmittel.

Hausmittel schaffen Abhilfe

Kleine Wehwehchen kommen schnell und nicht immer muss dafür die große Apotheke ausgepackt werden. Auch Hausmittel schaffen oft Abhilfe und dafür braucht man nur in die Natur zu gehen. Sie stellt ihre Schätze kostenlos zur Verfügung und die Herstellung einer Hausmittelsammlung mit Salben und Säften ist weniger aufwändig als gedacht. Auch Lebensmittel dienen nicht nur dem Sattwerden, sondern entfalten ihre Heilkräfte.

Hausmittelbroschüre online

Die Bäuerinnen im OÖ Bauernbund haben ihre Rezepte und Tipps in einer Broschüre zusammengetragen, die online auf der Website des Bauernbundes erhältlich ist: „Bei kleinen Wehwehchen: Erprobte Hausmittel der Bäuerinnen“: www.ooe.bauernbund.at/broschueren/

„Wir möchten das Bewusstsein stärken für die Schätze unserer Natur, aber auch für die Heilkräfte, die in unseren Lebensmitteln verborgen sind“, sagt Vöcklabrucks Bezirksbäuerin Elfriede Schachinger. Hausmittel zeigen oft gute Wirkungen, die sich auf langjährige Erfahrung stützen. Natürlich ersetzen sie keinesfalls den Besuch beim Arzt und müssen wohlüberlegt eingesetzt werden. Aber Hausmittel können kleine Wehwehchen oft schnell lindern, andere Behandlungen ergänzen oder einfach den Körper stärken. Sie sind schnell verfügbar und die Zutaten liefern Haushalt und Natur. Jetzt im Frühling ist Start der Sammelsaison für Kräuter, Blüten und Wurzeln.

Tipps für warme und kalte Jahreszeiten

Die Broschüre beschreibt zum Beispiel, dass Zwiebel, Zitronensaft oder Spitzwegerich gut bei Insektenstichen sind. Oder dass Kohlwickel, Arnikatinktur oder Beinwellsalbe gut bei Schwellungen und Prellungen sind. Oder dass Johanniskrautöl, Kamillenöl oder Ringelblumensalbe gut für die Haut sind. Gerade im beginnenden Sommer, wenn Groß und Klein sich wieder mehr in der Natur bewegen, bietet die Broschüre hilfreiche Tipps.

Wohlfühl-Rezepte für den ganzen Körper

Aber auch um gerüstet zu sein für die kältere Jahreszeit, gibt es allerhand Rezepte: So sind etwa Honig-Kren, ein Senfmehlfußbad oder Zwiebelsocken gut für das Immunsystem oder Zwiebel-Hustensaft, Spitzwegerich-Sirup oder Tannenwipferlsaft gut bei Erkältung. Abgerundet werden die Tipps mit Rezepten, die gut von Kopf bis Fuß sind (beispielsweise Bauchwickel, Einschlafsäcke, Magentee) sowie guten Ölen und Salben (wie Kümmelöl, Lavendelöl oder Gierschsalbe).

Lieblings-Hausmittel von Elfriede Schachinger

Elfriede Schachingers Lieblings-Hausmittel ist der Löwenzahnsirup. Er hat allerhand Wirkungen. „Pur genossen – mehrere Teelöffel über den Tag verteilt – hilft er bei Reizhusten und löst den Schleim. Er regt den Stoffwechsel an und eignet sich wunderbar als Frühjahrskur. Der Sirup süßt außerdem das Müsli und ist mit Wasser verdünnt ein erfrischendes Getränk“, schwärmt Schachinger. Die Hobbyköchin hat noch einen Geheimtipp parat: „Der Sirup passt wunderbar zu Desserts und in ganz kleinen Mengen verwende ich den Sirup zum Abschmecken von Salaten.“

Das Rezept:

Zutaten: 3 Handvoll Löwenzahnblüten, 1 l Wasser, 1 kg Zucker, ½ unbehandelte Zitrone

Zubereitung: Die Löwenzahnblüten pflücken (Achtung: Nicht an den Straßenrändern sammeln und am besten um die Mittagszeit!) und gut waschen. Die Blüten in einen Topf geben, mit Wasser übergießen und mit geschlossenem Deckel etwa zwei Stunden ziehen lassen. Zum Kochen bringen, abkühlen lassen und über Nacht den Sud durchziehen lassen. Am nächsten Tag durch ein feines Tuch abseihen und gut ausdrücken. Den Zucker, die abgeriebene Schale und den Saft einer halben Zitrone zugeben und den Saft unter ständigem Rühren kurz aufkochen lassen. Auf kleiner Flamme einkochen, bis die Masse Fäden zieht. Das kann etwas länger dauern, der Zeitaufwand lohnt sich aber, weil bei kurzer Kochzeit der Sirup im Glas sehr schnell kristallisiert. Wenn die gewünschte Konsistenz erreicht ist, den Sirup in Gläser abfüllen. Kühl und dunkel lagern.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden