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Bundespräsident bei Gedenkfeier in Attnang-Puchheim

Martina Ebner, 20.05.2022 11:34

ATTNANG-PUCHHEIM. Zum 20. Mal fand in Attnang-Puchheim die Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus in den Konzentrationslagern statt. Bundespräsident Alexander van der Bellen legte im Beisein der Zeitzeugin Michaela Vidláková einen Kranz beim Denkmal am Bahnhof nieder. Die tschechische Botschaft war durch Markéta Zahradničková vertreten.

v.l.: Markéta Zahradni?ková (Tschechische Botschaft), Michaela Vidláková (Zeitzeugin), Alexander van der Bellen (Bundespräsident), Frederik Schmidsberger (Mauthausen Komitee Vöcklabruck) (Foto: wk)

Unter der Bezeichnung Todeskommando wurden Häftlinge aus dem KZ Nebenlager Ebensee täglich nach Attnang gebracht, um dort bei Bauarbeiten und dem Beseitigen von Blindgängern nach dem Bombenangriff zu arbeiten. Die gefährliche und schwere Arbeit forderte unzählige Todesopfer. Schauspieler Cornelius Obonya hielt dazu eine würdige Gedenkrede.

20 Jahre Kooperation mit der Berufsschule Attnang-Puchheim

Beim anschließenden Festakt in der Stiwa GmbH blickte das Mauthausen Komitee auf die 20-jährige Kooperation mit der Berufsschule Attnang-Puchheim zurück. Die Schule gestaltete damals das bis heute bestehende Denkmal und beteiligt sich seither jährlich an den Gedenkfeiern. Frederik Schmidsberger vom Mauthausen Komitee rief die Anwesenden zu mehr Zivilcourage auf. „Unsere Freiheit und Demokratie muss jeden Tag für jeden Menschen verteidigt werden“, so der Vorsitzende. Der Bundespräsident wies darauf hin, dass die NS-Herrschaft nicht mit Konzentrationslagern begann. Es waren unzählige kleine Schritte, die dorthin führten. Vom Verbot, Haustiere zu besitzen bis zum Ausschluss aus Schulen und öffentlichen Verkehrsmitteln kam die Diskriminierung der Juden schrittweise. Die Veranstaltung wurde durch die Theatergruppe des ORG der Franziskanerinnen mit Auszügen aus dem Tagebuch von Anne Frank begleitet. Michaela Vidláková, die als Kind im KZ Theresienstadt gefangen war und nur durch Glück überlebte, sagte, ihr seien zwei Worte besonders wichtig: „Bruder Mensch“.


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