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Baby-Hase gefunden, aufgezogen und ausgewildert

Martina Ebner, 29.08.2022 09:40

FRANKENBURG. Der Österreichische Tierschutzverein schenkt nicht nur heimatlosen Tieren ein neues Zuhause, sondern versorgt auch Wildtiere, die von sich aus nicht mehr überleben könnten – so wie Feldhasenbaby Hermine.

Alle zwei Stunden musste Hermine von Hand gefüttert werden. (Foto: ÖTV)
  1 / 2   Alle zwei Stunden musste Hermine von Hand gefüttert werden. (Foto: ÖTV)

Ein schwacher kleiner Babyhase, der auf einem Misthaufen in Deckung gegangen ist, ist fast unsichtbar. Zum Glück nur fast, denn eine tierliebe Dame entdeckte auf ihrem Pferdehof in Oberösterreich ein kleines Fellknäuel. Dieses kleine Fellknäuel stellte sich als junger Feldhase heraus, der kurz davor war, zu sterben: völlig dehydriert lag er bereits in Seitenlage. Also wurde der Kontakt zum Team des Assisi-Hofes in Frankenburg aufgenommen, wo der kleine Babyhase umgehend ein Zuhause auf Zeit bekommen sollte.   

Aufgenommen, aufgezogen und ausgewildert

Der erste Schritt – wie bei jedem vom Österreichischen Tierschutzverein aufgenommenen Tier – war der Weg zum Tierarzt. Nach einer gründlichen Untersuchung stand fest: Der Hase ist unverletzt, aber sehr schwach. Also wurde die kleine Hasendame aufgepäppelt. Alle vier Stunden musste „Hermine“, wie der kleine Feldhase getauft wurde, anfangs von seiner Pflegemama Judith Unterdörfler per Hand gefüttert werden, was „speziell in der Nacht sehr anstrengend war.“ Doch diese Anstrengung sollte sich auszahlen. Acht Wochen nach ihrem Auffinden wurde Hermine wieder in die Freiheit entlassen.

Emotionaler Moment

Vom ersten Tag des Aufpäppelns an, wurde darauf Wert gelegt, den Kontakt zum Hasen so gering wie möglich zu halten, damit sich Hermine nicht zu sehr an menschliche Gesellschaft gewöhnt. „Sobald sie etwas kräftiger war, ist sie sofort in ihr Versteck gehoppelt, wenn sie mich gesehen hat. Das war ein sehr gutes Zeichen“, erzählt ihre Pflegemutter. Doch bei der Auswilderung kam es zu einem höchst emotionalen Moment. „Es war klar, dass es eine Zeitlang dauern wird, bis Hermine sich aus ihrer Transportbox traut und im Wald verschwindet. Als sie aber dann ihren Mut zusammengenommen hat, ist sie nochmal in meine Richtung bis vor meine Füße gehüpft und hat kurz innegehalten – ganz als ob sie nochmals ‚Danke‘ sagen wollte – und ist dann in ihr neues Leben davongehoppelt“, erzählt Unterdörfler.


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