Bischof Manfred Scheuer sendete zwei Kandidaten aus dem Bezirk in den pastoralen Dienst
TIMELKAM/ST. GEORGEN. Sieben Frauen und fünf Männer wurden 2022 in einem Gottesdienst im Mariendom Linz von Bischof Manfred Scheuer in den pastoralen Dienst der Diözese gesendet. Zwei der neu entsandte Pastoralassistenten stammen aus dem Bezirk Vöcklabruck.
Mit Bischof Manfred Scheuer feierten Generalvikar Severin Lederhilger, Bischofsvikar Wilhelm Vieböck, Diakon Anton Birngruber, die Leiterin des Fachbereichs „Seelsorger in Pfarren“ (Pastorale Berufe) Irmgard Lehner und die Leiterin des Referats Ausbildungsbegleitung Theologie Silvia Rockenschaub.
Die Feier stand unter dem biblischen Motto „Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe!“ (Mt 10,7). Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Domkapellmeister Andreas Peterl an der Orgel und einem Ensemble bestehend aus Nicki Leitenmüller, Stefanie Brandstetter und Johanna Rosa Salkinger.
Nach der Begrüßung durch Bischof Scheuer stellte Irmgard Lehner die Kandidaten vor. Die Kandidat:innen erklärten sich vor Bischof Scheuer bereit, das Wort Gottes glaubwürdig zu leben und es den Menschen zu verkünden.
Sendung als Rückenstärkung
In seiner Predigt betonte Bischof Manfred Scheuer, dass in der Seelsorge die Grundhaltungen wichtig seien. Er sagt: „Worum soll es zuerst gehen, wenn wir das Wort Jesu hören? Zuerst soll es um das Reich Gottes gehen und um seine Gerechtigkeit. Es braucht Leidenschaft, liebende Hinwendung, ich sage bewusst auch ‚Eros‘, für Gott und für die Menschen.“ Weitere Grundhaltungen seien Aufmerksamkeit und ein hörendes Herz. Im Evangelium weise Jesus die von ihm ausgesendeten Jünger an, nichts mit auf den Weg zu nehmen. „Unsere Aufgabe ist es auch, die Strukturen so zu verschlanken, dass wir uns nicht wie schwere Rucksäcke voller Steine belasten. Es braucht also Leidenschaft, die Freude am Reich Gottes, aber auch die Freiheit des Loslassens, der Armut – und das sind auch Sterbeprozesse“, so der Bischof.
Die Seelsorger stünden den Menschen, mit denen sie unterwegs seien, offen und mit Respekt vor deren unverwechselbarer Würde gegenüber. Auch Gott begegne jedem Menschen in seiner Einzigartigkeit. Bischof Scheuer zu den Seelsorgern: „Wenn ihr gesendet werdet, dann auch, um diese Nähe Gottes, diese Zugewandtheit Gottes zu den Menschen zu verkörpern und weiterzugeben. ‚Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben‘ – es ist auch eine Verwirklichung dieses Sendungsauftrags aus dem Evangelium: Ohne Ballast, ohne Vorbereitungen, ohne Voreingenommensein, ohne Erfolgsdruck, ohne Verzweckungsgedanken zu den Menschen gehen.“
Die Sendung in den pastoralen Dienst sei Rückenstärkung, denn, so Scheuer: „Es tut gut, zu wissen, dass man eingebunden ist in eine Gemeinschaft, dass man Teil von etwas Größerem ist. Ihr seid im Auftrag der Kirche gesendet und die Kirche traut euch das zu! Ihr seid Visitenkarten der Kirche. Diese Sendungsfeier soll euch rückbinden an die Gemeinschaft der Kirche, sie soll euch aber auch vertrauensvoll frei machen, euer Profil, eure Verkörperung der Botschaft Jesu zu den Menschen zu bringen – jede und jeder auf ihre und seine Weise.“
Abschließend gab Bischof Scheuer den Seelsorgern einen Wunsch mit auf den Weg: „Ich wünsche euch, dass es euch gelingt, die Gründe, warum ihr diesen Beruf ergriffen habt, immer wieder neu zu entdecken. Die Leidenschaft für die Menschen möge euch stets beflügeln. Es wird euch guttun, immer wieder zu euren Quellen zu gehen: zu spirituellen Quellen genauso wie etwa die Pflege von guten Freundschaften, euer Angenommensein in der Familie, eure Hobbies und Leidenschaften. All das kann euch die Freiheit geben, unnötigen Ballast abzuwerfen beziehungsweise nötigen Ballast gut zu integrieren. Beides – die Rückversicherung und das Frei-Machen – soll das Vertrauen stärken, dass ihr eure Sache im Geiste Jesu – und damit sehr gut – macht. Ihr seid gesendet: ‚Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe!‘“
Nach der Erklärung ihrer Bereitschaft wurden die Kandidaten von Bischof Scheuer einzeln gesendet. Dabei erhielt jeder Seelsorger von ihm eine Ausgabe der Heiligen Schrift und von Irmgard Lehner das Sendungsdekret.
Nach der Messe hießen Vertreter der Berufsgemeinschaften Pastorale Berufe die neu Gesendeten willkommen. Als Geschenk bekamen diese ein Glas Honig.
Die neuen Pastoralassistenten
Thomas Eder ist Beauftragter für Jugendpastoral im Dekanat Gaspoltshofen und Jugendleiter im Treffpunkt „Mensch und Arbeit“ Vöcklabruck. Seine Heimatpfarre liegt in Timelkam.
Maria Pesendorfer ist Beauftragte für Jugendpastoral im Dekanat Pettenbach. Ihre Heimatpfarre liegt in St. Georgen.
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