MONDSEE. Der Mondsee und der Irrsee stehen in „Aufgetischt – Um den Mondsee“ zu Allerheiligen, am Dienstag, 1. November, um 17.35 Uhr in ORF 2 im Mittelpunkt. Die zwei wärmsten Seen des Salzkammergutes sind sehr unterschiedlich: Die grünen Wiesen, sanften Hügel und steilen Bergwände rund um den Mondsee locken vor allem sportliche Besucher zu zahlreichen Aktivitäten, der Irrsee hingegen bildet eine naturgeschützte Oase der Ruhe.
„Aufgetischt – Um den Mondsee“ erzählt von Menschen, die das Lebensgefühl rund um das bekannte Gewässer im Salzkammergut zu schätzen wissen und gerne mit anderen teilen.
Ein Lebensgefühl, das auch Christine Perseis, Bildhauerin aus Bayern, gefesselt hat und zu dem sie ihren Teil mit viel Lust, Offenheit und Neugierde beiträgt. Blätter faszinieren sie, deren Aufbau und Struktur sie bei ausgedehnten Spaziergängen in den Wäldern rund um den Mondsee studiert und in ihren abstrakten Stahlskulpturen verarbeitet. Mit 35 Jahren beschließt die Werbegrafikerin auf die Bildhauerei umzusatteln und macht sich mit ihren Frauenstatuen einen Namen. Ihre Skulpturen zieren den Blick vom Balkon der Luxusvilla ebenso wie den vom exklusiven Badeplatz, vom Eingangsbereich im zentralgelegenen Kaffeehaus, der Strandpromenade und vom Garten des Seehotels Lackner.
Sonnenuntergänge auf der Terrasse
Martin Lackner ist ein Wirtshaus-Bub. Das ehemalige Gasthaus ist heute Seehotel. Ein Rückzugsort mit dichtbewachsenem Naturzugang zum See. Als Kind hat er viel Zeit in der Wirtshausküche verbracht und begeistert beobachtet, wie seine Großmutter und später seine Mutter aus einigen wenigen Grundzutaten schmackhafte Gerichte zubereitet haben. Mit 23 Jahren will er seinen Horizont erweitern, kocht in Colorado, New Mexiko und Hawaii – Kochen und Windsurfen bestimmen sein Leben. Doch die Möglichkeit, den elterlichen Betrieb zu übernehmen und nach seinen Vorstellungen umzubauen, bringt ihn wieder zurück an den Mondsee, wo er den Hotel- und Restaurantgästen mit einer puristischen Haubenküche den Sonnenuntergang auf der Terrasse verschönert.
Jeden Augenblick nutzen
Auch Pensionsbetreiber Willi Meingast verlässt Mondsee zunächst. Nach der Matura studiert er Politikwissenschaften in Wien und heuert bei einer Tageszeitung an. Der Tod des Vaters und die angespannte Stimmung in der Redaktion führen dazu, dass er seine journalistischen Ambitionen aufgibt und in Mondsee die Frühstückspension seiner Familie im ehemaligen Prioratshaus des Klosters Mondsee übernimmt. Obwohl er sich als introvertierten Menschen bezeichnet, steht er als Bassist in unterschiedlichen Formationen auf der Bühne und führt seit 17 Jahren das Mondseer „Jedermann“-Ensemble als Regisseur und Hauptdarsteller an. „Man soll Spaß am Leben haben und jeden Augenblick nutzen“ ist für ihn die Botschaft des Stücks von Hugo von Hofmannsthal, nach der er sein Leben ausgerichtet hat.
„Intelligente Faulheit“ der Bienen
Es ist vor allem die „intelligente Faulheit“ der Bienen, die Hans Rindberger seit 60 Jahren fasziniert. 1962 hat er die Tiere von seinem Großvater übernommen, heute betreut der Imker 180 Stöcke rund um den Irrsee. Trotz seiner jahrzehntelangen Erfahrung weiß der glühende Vorreiter für bienenfreundliche Bio-Haltung, dass die Bindung mit den Insekten eine einseitige ist: „Bienen sind Wildtiere. Die interessiert das überhaupt nicht.“ Seine zweite Leidenschaft, die Musik, betreibt Rindberger seit immerhin 50 Jahren – er hat an der Musikschule Mondsee Trompete unterrichtet, veranstaltet Seminare mit dem Titel „Spielen nach Gehör“ und lässt gemeinsam mit seinen Söhnen (alle Berufsmusiker) beim „Seeblasen“ den Irrsee erklingen.
Abwechslungsreiche Arbeit in der Natur
Dass sie eines Tages, als jüngste von drei Schwestern, den elterlichen Bauernhof in fünfter Generation weiterführen wird, davon war Lisa Schruckmayr schon immer überzeugt. Die „abwechslungsreiche Arbeit in der Natur“ hat die 25-Jährige nach der Hofübernahme nach eigenen Vorstellungen gestaltet und von Milchwirtschaft auf Yaks und Alpakas umgestellt. Neue Ideen – wie Yoga im Wald oder die Ausbildung von Hündin Ava zum Borkenkäfer-Suchhund – sprießen aus starken Wurzeln familiärer Verbundenheit mit der Region.
Persönlicher Sport- und Trainingsplatz
Hardy Brandstötter hat in seinem Leben kaum einen Extremsport ausgelassen. Die Landschaft des Salzkammerguts bezeichnet er als seinen persönlichen Sport- und Trainingsplatz. Sein Hauptaugenmerk liegt seit einigen Jahren aber auf seiner sechsköpfigen Familie und der Segelschule, die er vom Vater übernommen hat. Von diesem stammt auch Hardys Lebensmotto: „Anständig sein und anderen nicht auf die Zehen steigen“ – ein Leitspruch, den er seinen Kindern beim Segeln oder Skaten in der Bootswerft weitergibt.
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