Bilanz der Bezirkshauptmannschaft: 2022 war eine "Achterbahn"
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Als „Achterbahn“ bezeichnet Bezirkshauptmann Johannes Beer das abgelaufene Jahr und zieht Bilanz. Das erste Quartal des Jahres 2022 stand noch im Zeichen der Corona-Pandemie. Damit einhergehend gebe es auch gesellschaftlich viele Änderungen.
Auffällig ist die Steigerung ausgestellte Waffendokumente. Waren es 2020 noch 387 und 2021 noch 417 wurden im abgelaufenen Jahr 863 ausgestellt. „Wir erklären uns das so, dass sich eine diffuse Angst gesteigert hat“, erläutert Beer. 209 Waffenverbote wurden im Vorjahr ausgestellt (2021: 121). 221 Wegweisungen bzw. Betretungsverbote ausgestellt. „Der Trend hält an, es werden immer mehr“, so Beer: „Hier ist ganz viel Aufholbedarf nach der Pandemie.“
Unter Druck sind die Bereiche Pflege und Betreuung, deshalb sei der Sozialhilfeverband (SHV) auch eine der Hauptaufgaben des Bezirkshauptmannes Beer sowie des Amtsleiters Peter Hemetsberger geworden. Die personelle Situation werde sich auch in den nächsten Jahren nicht entschärfen. Auch sei die zentrale Zuweisung von Betten, auch zu den neun Gemeindeheimen, die es im Bezirk gibt, eine Herausforderung. 154 von 1.218 Betten in den Alten- und Pflegeheimen stehen derzeit leer. Neben den neun Gemeindeheimen gibt im Bezirk Vöcklabruck auch drei SHV-Heime und zwei private Heime.
Zahlen und Fakten
195 Mitarbeiter sind in der BH Vöcklabruck aktiv. Mit Krisenstab, der aber massiv abgebaut wird, waren es zuletzt 232 Personen. Zu den Aufgaben, die das Bürgerservice im Vorjahr geleistet hat: Es wurden 17.368 Reisedokumente und 7.374 Führerschein ausgestellt. Für Übungs- und Ausbildungsfahrten wurden 1.280 Bewilligungen erteilt. 758 Führerscheine mussten 2022 entzogen werden. „Ein stark wachsender Bereich“, bedauert Beer. Gründe dafür seien bei der Personengruppe über 40 Jahren vor allem Alkohol, bei den jüngeren Verkehrsteilnehmern meist Suchtgift. Es gab 144.357 Verkehrsstrafdelikte, wie Anonym- und Strafverfügungen.
Die Höhe der Strafgelder 2022 ist mit 6.124.088 Euro (2021: 6.398.800 Euro) gestiegen. 44 Prozent davon gehen an das Land OÖ (Übertretungen auf Bundes- und Landesstraßen) sowie 21,5 Prozent an die Gemeinden (Übertretungen auf den Gemeindestraßen).
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