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Frische Fische aus der Region: Inlandsproduktion steigern

Emma Salveter, 13.10.2023 12:23

BEZIRK VÖCKLABRUCK. Gemeinsam mit dem Fischereiverband Österreich hat Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger Fischereien in Oberösterreich besucht. Darunter auch den Fischzuchtbetrieb Kreuzstein in Oberburgau und die Bundesanstalt für Wasserwirtschaft in Scharfling.

Verantwortliche bei der Fischzucht am Mondsee (Foto: Tom Leitner)
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„Fisch ist ein echter Allrounder und dabei stets gesund und nahrhaft, besonders dann, wenn er aus Oberösterreich kommt. Angeboten wird regionaler Fisch von Hobby- und Berufsfischern und bäuerlichen Betrieben. Zuletzt hat sich gerade auf den Höfen einiges in punkto Fischproduktion getan. Neben der Klassischen Teichwirtschaft nimmt die Zahl der Betriebe mit Indoor-Anlagen, sogenannten Kreislaufanlagen, beständig zu. Hier liegt großes Potential für die Steigerung des Selbstversorgungsgrades. Über den Europäischen Meeres, Fischerei- und Aquakulturfonds kofinanziert das Land Oberösterreich die relativ kapitalintensiven Investitionen“, so Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger.

Qualität vor Quantität

Nichtsdestotrotz ist und bleibt die Fischproduktion in Oberösterreich kleinstrukturiert und bäuerlich geprägt. Hinsichtlich Betriebs- und Produktionszahlen trifft der Satz: Qualität vor Quantität treffend zu. „Hohe Tierhaltungs- und Produktionsstandards werden anders als in Ländern mit Massentierhaltung in Aguakulturen - Stichwort Tilapia, Pangasius und Lachs - über mengenmäßige Überlegenheit und Preisführerschaft gestellt', sagt Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. Insgesamt 60 Fischzuchtbetriebe gibt es im Land ob der Enns - Tendenz steigend. „Zum Glück“, meint Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger: „Der Selbstversorgungsgrad ist mit sieben Prozent verglichen zu anderen landwirtschaftlichen Sparten noch sehr gering und sollte im Hinblick auf die Versorgungssicherheit und Preisstabilität jedenfalls ausgebaut werden.“

Eine gute Nachricht für Bauern, die auf der Suche nach einer vielversprechenden Betriebsidee oder einem neuen Einkommensstandbein sind. Bestrebungen dahingehend werden vom Land Oberösterreich gefördert. „Wir sind an einer steigenden Inlandsproduktion sehr interessiert und unterstützen daher gerne den Ausbau des Fischereiwesens durch Beratung und Finanzierung“, betont Langer-Weninger.

Acht Kilo Fisch pro Jahr pro Person

Aktuell verzehren Herr und Frau Österreicher circa acht Kilogramm Fisch pro Jahr. Für die kommenden Jahre prognostizieren Experten einen steigenden Pro-Kopf-Verbrauch. Innerhalb der EU liegt er bereits bei 24 Kilogramm, was natürlich auch auf den Meerzuggang vieler Staaten zurückzuführen ist. Um die Meere gesund und fischreich zu erhalten, wird es wichtig sein, den Süßwasser-Fischbestand zu erhöhen. „Der steigende Fischkonsum soll nicht zu einem Leerfischen der Meere führen, vielmehr können durch den Aufbau neuer, nachhaltiger Indoor-Anlagen (Aquaponik, Kreislaufanlagen) durch heimische Betriebe neue Märkte erschlossen werden“, ist Langer-Weninger überzeugt. Sie betont weiter: „Wir wollen den steigenden Bedarf an Fisch definitiv im Inland decken. Hier liegt Wertschöpfungspotential für die Landwirtschaft sowie die Regionen insgesamt.“

Etwa fünf Prozent des heimischen Karpfens, dem Weihnachtsklassiker schlechthin, kommen aus Oberösterreich. Das sind circa 40 Tonnen. Ganz groß ist man im Land ob der Enns jedoch im Bereich der Salmoniden. 660 Tonnen werden hierzulande jährlich produziert. Das trifft auch den Nerv der Zeit, denn Regenbogenforellen, Saiblinge und Bachforellen sind die beliebtesten Speisefische.

Know-How ist von zentraler Bedeutung

Auch die zukunftsweisenden Kreislaufanlagen in denen meist Fischarten wie Welse, Zander und Barsche (oder auch Garnelen) gezüchtet werden, sind in Oberösterreich bereits am Vormarsch. Das System hat viel Potential, weil es eine klimaunabhängige Produktion ohne Gefährdung durch Prädatoren wie dem Fischotter ermöglicht. Jedoch ist diese Form der Erzeugung arbeits- und zeitintensiv und erfordert großes Knowhow. Anspruchsvoll ist generell ein gutes Wort um die Fischzucht zu beschreiben. Branchenexperten sprechen daher gerne von der hohen Kunst der Landwirtschaft an die sich leider nur wenige Neueinsteiger herantrauen würden. Das Aus- und Weiterbildungsangebot des Bundesamtes für Wasserwirtschaft (BAW) in Scharfling sowie des ABZ Altmünsters von zentraler Bedeutung für eine positive Zukunftsentwicklung. In Scharfling befindet sich die einzige Fischereifachschule Österreichs, in der alle heimischen Fischereifacharbeiter bzw. -meister ausgebildet werden.

Frischen Fisch online finden

Regionale Zutaten, gesunde Lebensmittel und eiweißreiche Mahlzeiten - Trends die seit einiger Zeit die Ernährung vieler Menschen bestimmen und zur Gänze vom Nahrungsmittel Fisch erfüllt werden. Ob Salmoniden, wie Forellen und Saiblinge oder der Weihnachtsklassiker Karpfen, die heimischen Süßwasserfische sind für gesundheitsbewusste Menschen wie auch genussliebende Schlemmer ein heißer Tipp. Wo es den nächstgelegenen Fisch frisch vom Hof gibt, kann über die Website des Genussland OÖ abgefragt werden unter https://www.genussland.at/


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