SEEWALCHEN/BEZIRK. Einen Monat vor dem Heiligen Abend haben die Vorbereitungen für den Christbaumverkauf bei den Bauern längst begonnen. Ein solcher Christbaumbauer ist Raphael Stigler aus Seewalchen, er erzählt im Tips-Gespräch über die stressigsten Wochen vor Weihnachten.
Bei den OÖ Christbaumbauern waren die letzten Wochen geprägt von der Tannenreisig-Produktion zuerst für Allerheiligen, danach für die Adventkränze. Die Christbäume für den Verkauf sind bereits ausgesucht. So auch bei Raphael Stigler aus Seewalchen. Der 48-Jährige, der auch als Pfleger im Krankenhaus Vöcklabruck tätig ist, hat die Familientradition von seinem Vater übernommen.
Die Aufzucht und Vermarktung von Christbäumen hat aber bereits sein Großvater mit jungen Fichten angefangen. Damals wurden die Bäume allerdings nicht mit Geld bezahlt, sondern gegen wichtige Lebensmittel oder andere Dinge getauscht. In den 80er Jahren fing dann, eine Generation später, sein Vater Georg mit dem Anlegen von Christbaumkulturen und dem Pflanzen von Nordmanntannen an. Im Jahr 1999 übernahm dann Sohn Raphael den Familienbetrieb, führte seither zahlreiche Renovierungsarbeiten durch und baute auch einige Christbaum-Kulturen neu auf.
„Ich kenne meine Bäume noch persönlich. Jeder wächst anders und braucht seinen individuellen Schnitt, so entsteht mit der Zeit auch ein persönlicher Bezug“, erzählt Stigler und schmunzelt: „Meine Oma hat immer gesagt, dass jeder Christbaum seinen Herren oft sehen will.“
Bei rund 25.000 Bäumen ist das auch eine große Aufgabe. Jährlich werden in etwa dann noch 2.000 Jungpflanzen nachgesetzt. Regelmäßig werden diese dann gepflegt und in Form geschnitten. Dabei wird bei den Stiglers auch großer Wert auf eine naturnahe und nachhaltige Produktionsmethode gelegt. Für den Verkauf auf seinem Hof schneidet der Seewalchener aber nicht alle Bäume gleichzeitig, sondern stets frisch. „Die beliebtesten Bäume sind eher schlank und liegen bei einer Höhe von rund zwei Metern, dafür benötigt der Baum durchschnittlich acht Jahre. Wir haben aber natürlich alle Größen“, so Stigler.
Trend zum echten Baum steigt wieder an
Der Christbaum ist eine fest verankerte Tradition in den österreichischen Weihnachtsbräuchen. In drei von vier oberösterreichischen Haushalten wird auch heuer am Heiligen Abend ein geschmückter Baum erstrahlen. Zudem steigt auch die Christbaumanschaffung in Singlehaushalten an. Perfekt muss der Baum dabei nur für die wenigsten sein. Das freut auch Raphael Stigler: „Jeder Baum hat was Besonderes, das ihn einzigartig macht. Das erkennen auch die meisten Menschen, die zu mir auf den Hof kommen. Genau das ist auch das Schöne am Geschäft mit den Christbäumen.“
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