BEZIRK VÖCKALBRUCK. Meteorologe Christian Brandstätter aus Seewalchen hat das ganze Jahr über das Wetter im Blick und mit seinen Daten eine Jahreschronik für den Bezirk erstellt.
Der Jänner war um fast 4 Grad wärmer, als im 30-jährigen Mittelwert. Am 1. Jänner wurde ein Höchstwert von 16,2 Grad registriert. Am 22. Jänner wurde dabei mit 26 cm die höchste Schneedecke in Seewalchen registriert. Viel zu mild war es auch im Februar. Der Mittelwert war bis 2 Grad zu warm. Mit durchschnittlich etwa 80 Sonnenstunden kam man wenigstens in vielen Regionen auf für Februar auf normale Werte.
Durchschnittlicher Frühling, zu kühler April
Auch im März war es zu warm und etwas zu trocken. Am Feuerkogel blies ein voller Orkan mit bis zu 150 km/h. Am 22. März wurde die erste 20 Grad Marke erreicht. Der April ist ein Ausreißer, denn er war zu kalt mit Rekordniederschlägen. Die Temperatur war um 2,1 Grad kälter aus dem langjährigen Mittel. In Seewalchen wurde eine Niederschlagsmenge von 156,2 mm (Liter) gemessen, was einen Rekord darstellt. Temperaturmäßig gab es im Mai durchschnittliches Wetter, aber es war etwas zu trocken. Mit durchschnittlich etwa 200 Sonnenstunden wurde das Monatssoll etwa zu 90 Prozent erfüllt.
Extreme Trockenheit wechselte sich im Sommer mit Rekordniederschlägen ab
Der Juni war um 1,7 Grad zu warm und es gab extreme Trockenheit. In Seewalchen betrug die gesamte Monatsniederschlagsmenge 43,7 mm, somit wurde das Monatssoll lediglich zu 33 Prozent erfüllt. Mit durchschnittlichen 300 Sonnenstunden gab es ca. 30 Prozent mehr Sonne als im Juni üblich. Der Juli war zu warm und mit teils heftigen Unwettern im Salzkammergut. Bei einer Gewitterfront vom 11. auf den 12. Juli traten Orkanböen um 120 km/h auf. Auch der August war zu warm, es gab Rekordniederschläge und 11 Tropentage. Die gesamte Monatsmenge stellt mit 290,8 mm (Liter) einen neuen Rekord für August dar. Zusätzlich kam es zu zahlreichen Unwettern mit Orkanböen.
Viel zu warmer Herbst
Es gab einen rekordwarmen September und dieser war auch extrem trocken. Der September war etwa 4 Grad zu warm und mit 14 Sommertage. In Seewalchen betrug die Monatsniederschlagsmenge 23,8 mm, gerade einmal ein Viertel des langjährigen Mittels. Es folgte der wärmster Oktober seit Messbeginn im Salzkammergut. Mit durchschnittlich etwa 140 Sonnenstunden schien die Sonne etwa 30 Prozent mehr als im Durchschnitt. Der Oktober war zu trocken. Anschließend kam ein rekordnasser November, der schon wieder zu warm war. In Seewalchen wurde eine Niederschlagsmenge von 222,9 mm registriert, was mehr als das Dreifache ist, was normalerweise durchschnittlich in einem November fällt.
Anfang Dezember kam es zu einem massiven Wintereinbruch. Die maximale Schneehöhe erreichte 35 bis 40 cm und die Tiefsttemperatur erreichte am 4. Dezember bis zu -15 Grad.
Noch einige weitere Fakten:
- 2023 war das Jahr um rund 1,8 wärmer als im 30-jährigen Mittel
- 2023 war das feuchteste Jahr seit 2005
- 49 Sommertage (Temperaturen über 25,0 Grad)
- 22 Tropentage (Temperaturen über 30,0 Grad)
- 7 Eistage (Temperaturen von 00.00 bis 24.00 Uhr - ständig unter 0 Grad)
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