Igel im Garten: Tierschutzverein Vöcklabruck gibt Tipps
SALZKAMMERGUT. Igel zu adoptieren und im eigenen Garten auszuwildern, ist ein sehr großer Beitrag zum Artenschutz. Allerdings ist nicht jeder Garten dafür geeignet, weiß man beim Tierschutzverein Bezirk Vöcklabruck.
Ein igelfreundlicher Garten sollte möglichst ruhig gelegen sein und idealerweise mindestens 500 Meter von stark befahrenen Straßen entfernt. Besonders wichtig sind vielfältige Versteckmöglichkeiten wie dichte Sträucher, Büsche, Bodendecker oder auch unaufgeräumte Ecken mit Totholz, Laub und ungemähten Wiesenbereichen. Diese bieten nicht nur Schutz, sondern auch Nahrung, da sie Lebensraum für viele Insekten schaffen. Zusätzlich sollten Wasserstellen – etwa in Form von flachen Schüsseln oder kleinen Biotopen mit einer sicheren Ausstiegsmöglichkeit – zur Verfügung stehen. Auch Futterstellen sind sinnvoll, um den Igel in schwierigen Zeiten zu unterstützen.
Igel legen sich in der Regel mehrere Schlafplätze an. Auch trächtige Weibchen bauen mehrere Nester, um für die Geburt jederzeit einen geschützten Ort in Reichweite zu haben. Damit die Tiere sich frei bewegen können, sind durchlässige Zäune mit kleinen Öffnungen besonders hilfreich.
Igel zufüttern
Was die Ernährung betrifft, eignet sich hochwertiges Katzentrockenfutter, gern auch mit getrockneten Mehlwürmern oder Insekten vermischt. Feuchtfutter kann ebenfalls angeboten werden, allerdings ausschließlich nachts, um das Ablegen von Fliegeneiern zu vermeiden. Auf keinen Fall dürfen Milch oder Speisereste verfüttert werden – sie können für Igel sogar tödlich sein.
Gefahren im Garten
Besondere Vorsicht ist bei Gefahrenquellen im Garten geboten: Ungesicherte Teiche oder Pools, offene Schächte und insbesondere Mähroboter oder Motorsensen stellen eine erhebliche Bedrohung dar. Letztere sollten ausschließlich zwischen 11 und 15 Uhr betrieben und niemals nachts eingesetzt werden. Auf keinen Fall dürfen im Garten Gifte, Spritzmittel, Rasendünger, Schneckenkorn etc. zum Einsatz kommen.
Nicht zuletzt ist zu beachten, dass der Igel ein Wildtier ist – kein Spielzeug, kein Kuscheltier und kein Haustier. Er sollte in seinem natürlichen Verhalten respektiert und mit der nötigen Zurückhaltung beobachtet werden.
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