150 Jahre Friedenskirche Vöcklabruck: Sanierung bringt ursprüngliches Erscheinungsbild zurück
VÖCKLABRUCK. Die evangelische Friedenskirche in Vöcklabruck wird derzeit umfassend saniert. Ziel ist es, das Gotteshaus wieder näher an sein ursprüngliches Erscheinungsbild aus dem Jahr 1875 heranzuführen.
Nach Aufhebung der Beschränkungen für evangelische Christen durch das Protestantenpatent ließ die junge Gemeinde trotz finanzieller Engpässe die Kirche errichten. Im November 1875 wurde sie feierlich geweiht – damals noch auf freiem Feld, woran die Adresse „Feldgasse 16“ erinnert. Der Bau folgt dem Grundriss eines griechischen Kreuzes, geprägt von romanischen Rundbogenfenstern und einer Vorhalle mit Steinsäulen.
Im Laufe der Jahrzehnte wurden immer wieder gestalterische Veränderungen vorgenommen, die zu einem uneinheitlichen Gesamtbild führten. Nun soll die Kirche innen und außen wieder klarer, schlichter und ursprünglicher wirken.
Wiederherstellung
„Ursprünglich sind wir davon ausgegangen, dass wir nur den Ist-Zustand etwas aufhübschen würden“, sagt Pfarrer Markus Lang. Doch nach Rücksprache mit dem Bundesdenkmalamt entschied sich die Gemeindevertretung für eine Rückführung auf den ursprünglichen Zustand – nicht zuletzt, weil dies auch förderfähig ist.
Neben der Erneuerung veralteter Technik wird die Innenfarbe wieder an die Gestaltung durch Architekt Hermann Wehrenfennig angepasst: ein heller Grauton mit leichtem Ockeranteil. „Dadurch steht einerseits wieder der Kanzelaltar im Mittelpunkt, der in Oberösterreich einzigartig ist. Auch die vielfältige Stuckatur kommt einfärbig besser zur Geltung. Der Gottesdienstraum gewinnt Ruhe und Fokus“, so Lang. Auch die Holzflächen erhalten ihren ursprünglichen rotbraunen Ton zurück. Zusätzlich werden die Innen- und Außenportale saniert, mit Schwerpunkt auf der witterungsanfälligen Friedhofsseite. Zum Abschluss ist eine große Orgelrevision geplant. Bis zum 27. Juli finden die Gottesdienste im Gemeindezentrum statt.
Spendenaktion
Von den Gesamtkosten von 220.000 Euro verbleiben nach Abzug der Förderungen rund 175.000 Euro bei der Pfarrgemeinde. Zur Finanzierung werden originalgetreue Holzmodelle der Kirche gegen Spenden angeboten. Spenden werden dankend auf das Konto AT75 3471 0800 0234 1212 entgegengenommen.
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