Rundflug über die Heimat für 90-jährige Bildungspionierin
FRANKENBURG. Gertraud Stöckler-Schatzdorfer feierte heuer ihren 90. Geburtstag. Zum Jubiläum schenkten ihre Nachbarn der pensionierten Lehrerin einen Rundflug.
Die gebürtige Prameterin, geboren am 5. Juli 1935 im Stelzhamerhaus in Großpiesenham, ist seit Jahrzehnten für ihr Engagement in Bildung und Literatur bekannt.
Nach ihrem Umzug nach Frankenburg prägte sie als Volksschullehrerin und spätere Schuldirektorin Generationen von Schülerinnen und Schülern und motivierte viele dazu, weiterführende Schulen zu besuchen. Auch nach ihrer Pensionierung blieb sie aktiv: 2019 schloss sie im Alter von 84 Jahren ihr Germanistik-Masterstudium an der Universität Salzburg ab und wurde damit zur ältesten Absolventin ihres Jahrgangs. Ihre Masterarbeit widmete sie dem Werk ihres Vaters, des Innviertler Geigenbauers und Mundartdichters Hans Schatzdorfer.
Besondere Aufmerksamkeit schenkte sie stets der Pflege der Mundart. Von 2000 bis 2006 führte sie den Stelzhamerbund als Vorsitzende und gründete im Jahr 2000 den Hausruckviertler Mundartkreis, den sie seither leitet. „Damals dichteten viele Frauen nur für die Lade ihres Nachtkästchens“, erzählt sie – diese Frauen ermutigte sie, ihre Werke öffentlich zu präsentieren.
Zu ihrem Jubiläum überraschten die Nachbarn Gertraud Stöckler-Schatzdorfer mit einem Rundflug von Kirchheim über Pramet und Frankenburg bis zum Attersee und Traunsee.
Die pensionierte Pädagogin ist seit 1957 mit dem Frankenburger Dachdeckermeister Friedrich Stöckler verheiratet und weit über die Gemeindegrenzen hinaus durch Lesungen, Bildungsinitiativen und kulturelle Veröffentlichungen bekannt. Für ihr Engagement wurde sie mit der Kulturmedaille des Landes Oberösterreich sowie dem Ehrenzeichen in Silber der Marktgemeinde Frankenburg am Hausruck ausgezeichnet.
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