Bildgebende Brustdiagnostik – bei Vorsorge, Behandlung und Nachsorge
VÖCKLABRUCK. Die bildgebende Brustdiagnostik wird in allen Stadien der Abklärung und Behandlung von Brusterkrankungen eingesetzt – beginnend mit der Vorsorgeuntersuchung der Brust, über die Abklärung verdächtiger Tastbefunde, bildgebend gestützter Gewebeentnahmen, Bildgebung der operativ entfernten Brustgewebeanteile und fortlaufend in der Nachsorge nach Brustkrebs.
Um Diagnose, Behandlung und Nachsorge auf die individuellen Bedürfnisse der Brustkrebspatienten abzustimmen, werden in der Interdiziplinären Brustambulanz am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck verschiedene bildgebende Verfahren eingesetzt.
„Die Basisuntersuchung der Brust ist die Mammographie, das ist die bildhafte Darstellung der Brust mittels Röntgenstrahlen. Mit der Mammographie lässt sich ein großer Teil der bösartigen Brustveränderungen bereits in einem sehr frühen Stadium darstellen, wenn diese noch nicht tastbar sind. Das verbessert die Heilungschancen enorm“, weiß Oberärztin Elisabeth Loy-Wojak vom Radiologischen Institut am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck. „Darüber hinaus ist die Mammographie die einzige bildgebende Methode, die Verkalkungen in der Brust darstellen kann. Sie wird dadurch zu einer unverzichtbaren Untersuchung, da es neben eindeutig gutartigen Verkalkungen auch unklare und eindeutig bösartige Verkalkungen gibt.“
Ergänzend zur Mammographie wird meist auch eine Ultraschalluntersuchung der Brust durchgeführt, um gutartige von bösartigen Herden zu unterscheiden sowie um das Brustdrüsengewebe besser beurteilen zu können. Bei sehr jungen Frauen, die Knoten in ihrer Brust tasten, wird üblicherweise nur der Ultraschall zu Bildgebung herangezogen. Auf eine Mammographie wird wegen der höheren Strahlenempfindlichkeit des Drüsengewebes wenn möglich verzichtet.
Der Ultraschall bietet außerdem eine sehr verlässliche Unterstützung bei der Gewebeentnahme bei unklaren oder bösartigen Veränderungen.
„In jüngster Zeit gewinnt die Untersuchung der Brust mittels Magnetresonanztomographie (MR) immer mehr an Bedeutung. Sie ermöglicht es uns, schon vor einer Operation Aussagen über die wahre Tumorausdehnung zu machen“, erklärt die Expertin. Bei Frauen mit erhöhtem Krebsrisiko wird diese Methode vor allem in jüngerem Alter als Vorsorgeuntersuchung angewendet. Bei bereits operierten Frauen mit fraglichem neuerlichem Tumorgeschehen, kann die MR eine verlässliche Aussage machen. Patientinnen mit Brustprothesen nach Brustoperationen werden mit MR nachkontrolliert.
Neben diesen drei Standarduntersuchungsmethoden werden je nach Fragestellung auch folgende Spezialuntersuchungen durchgeführt:
• Die Galaktographie dient dazu, einen Tumor im Milchgang zu entdecken und zu lokalisieren, damit die Veränderung in einer anschließenden Operation entfernt werden kann.
• Die Elastographie macht sich die Tatsache zu Nutze, dass Tumorgewebe auf Druck anders reagiert als gesundes Gewebe. Während der Ultraschalluntersuchung übt der Radiologe geringen Druck auf das Brustgewebe aus. Mittels einer speziellen Software können Unterschiede in der Elastizität des Gewebes dargestellt werden.
• Stanz- und Vakuumbiopsien dienen dazu, Gewebsproben zu entnehmen.
• Stereotaktische und sonographische Drahtmarkierungen von nicht tastbaren suspekten Veränderungen dienen den Operateuren bei der anschließenden Operation als Orientierung.
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