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VÖCKLABRUCK. Nach einer Krebstherapie wieder Kraft und Lebensenergie in der schönen Natur tanken – was liegt näher? Doch viele der während und nach der Behandlung verabreichten Medikamente haben eine im Sommer unangenehme Nebenwirkung: sie machen sonnenempfindlich. Die Experten am Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck wissen jedoch, wie mit dieser Situation am besten umzugehen ist.

Primar Klaus Wilthoner, Leiter der Abteilung fu?r Innere Medizin im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck. Foto: OÖG
Primar Klaus Wilthoner, Leiter der Abteilung fu?r Innere Medizin im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck. Foto: OÖG

Die Rede ist von phototoxischen und photoallergischen Reaktionen. „Das kann wie ein klassischer Sonnenbrand aussehen oder sich als Verfärbung der Haut äußern“, erklärt Primar Klaus Wilthoner, Leiter der Abteilung für Innere Medizin im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck. „Auch die Nägel können betroffen sein. Durch die Lichteinwirkung entsteht in der Haut eine Substanz, die die Hautzellen direkt schädigt und diese dadurch ungewohnt trocken und extrem lichtempfindlich macht. Dieser Effekt kann bis zu sechs Monate nach Abschluss der Behandlung anhalten.“ Man kann auch nicht ausschließen, dass solche Medikamente die Lichtempfindlichkeit der Netzhaut verstärken, daher sollten die Augen besonders geschützt werden.

Medikamente, die phototoxische und photoallergische Reaktionen auslösen, sind die bei Chemotherapien eingesetzten Zytostatika, also Substanzen, die das Zellwachstum beziehungsweise die Zellteilung hemmen. Auch einige Substanzen aus der Gruppe der zielgerichteten Medikamente, der sogenannten targeted therapy, gehören dazu. Und auch die im Rahmen einer unterstützenden Therapie häufig verschriebenen Arzneimittel wie Antibiotika, Kortikosteroide oder Antidepressiva enthalten ebenso photosensibilisierende Wirkstoffe.

Vorsicht und Schutzmaßnahmen ermöglichen Aufenthalt im Freien

Für die Lichtreaktionen verantwortlich ist nicht die klassische, den Sonnenbrand verursachende UV-B-Strahlung, sondern die langwelligere UV-A-Strahlung.

Daher gilt es, sich auch bei längeren Autofahrten oder beim Aufenthalt hinter einer größeren Fensterfront zu schützen. Dazu sind Sonnenschutzmittel gegen UV-A- und UV-B-Strahlen mit mindestens Lichtschutzfaktor 20 nötig. Die Höhe des Lichtschutzfaktors richtet sich nach dem jeweiligen Hauttyp, der Sonneneinstrahlung und der Therapieart. Mittagssonne in der Zeit von 11 bis 15 Uhr sollte generell gemieden werden.

Auch die Kleidung kann eine wichtige Schutzfunktion einnehmen. „Sonnenhut und etwas dichter gewebte, lange und weitgeschnittene Kleidung können ebenfalls vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen. Ist die Kleidung nass, abgenutzt oder stark gedehnt, geht einiges an Schutzwirkung verloren“, schildert Primar Wilthoner.

Und natürlich sollte man auch an die Augen denken. Hier kann eine Sonnenbrille Abhilfe leisten. Sie sollte die Kennzeichnung 100% UV-Schutz oder UV 400 besitzen sowie vor seitlichem Lichteinfall Schutz bieten. So geschützt, ist es trotz sonnenempfindlicher Haut möglich, nach der Chemotherapie wieder Kraft in der sommerlichen Natur zu tanken.


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