Hausdurchsuchungen bei Hygiene Austria
LENZING/NÖ/WIEN. Am Dienstag Abend wurde bekannt, dass bei dem Maskenhersteller Hygiene Austria, einer Tochtergesellschaft von Lenzing und Palmers, Hausdurchsuchungen durchgeführt werden. Der Vorwurf: Das Unternehmen soll China-Masken umetikettiert haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Hausdurchsuchungen fanden an zwei Standorten, dem Ares-Tower in Wien Donaustadt und am Produktionsstandort in Wiener Neudorf statt. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt angeblich wegen des Verdachts des schweren gewerbsmäßigen Betrugs sowie der Schwarzarbeit.
Mögliche Mogelpackung
Es besteht der Verdacht, dass Hygiene Austria billige Masken aus dem Ausland umgepackt und dann als teurere Qualitätsmasken „made in Austria“ zu höheren Preisen verkauft haben soll. Auch soll es zwischen dem Geschäftsführer der Hygiene Austria sowie einem Vorstandsmitglied der Muttergesellschaft Palmers ein Naheverhältnis zum Büro des Bundeskanzlers geben.
Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte damals der Hygiene Austria zum Firmenstart gratuliert. Das Unternehmen, an dem die Lenzing AG 50,1 Prozent und die Palmers Textil AG 49,9 Prozent hält, stellt sogenannte Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS) und OP-Schutzmasken der Klasse EN14683 mit einer monatlichen Kapazität von 15 Millionen Stück sowie 10 Millionen FFP2-Masken pro Monat her. Hygiene Austria ist im Frühjahr 2020 gegründet worden.
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