Railjet-Halts in Vöcklabruck sichern, bereits 8.000 Unterschriften gesammelt
VÖCKLABRUCK. Bei der Landesverkehrsreferentenkonferenz wurde ein einstimmiger Beschluss der Bundesländer gefasst, dass der Bund dafür sorgen soll, dass die Bauarbeiten an überregionalen Bahnstrecken so ausgeführt werden sollen, dass deren Auswirkungen auf das bestehende Angebot im Fern- und Regionalverkehr so gering als möglich sind. Die Situation in Vöcklabruck sei inakzeptabel, so Steinkellner. Mittlerweile gibt es 8.000 Unterschriften für den Erhalt des Railjet-Stopps.
Die ÖBB-Personenverkehr AG hat für das Fahrplanjahr 2023 den Railjet wie bisher mit einem Halt in Vöcklabruck geplant. Aufgrund von Bauarbeiten ist eine Zuweisung des Halts im Zuge der Trassenkoordinierung derzeit aber noch ungewiss. Hintergrund ist, dass die ÖBB-Infrastruktur AG Baumaßnahmen auf der Westbahnstrecke vorbereitet, durch die sich Verspätungen im Bahnverkehr ergeben können. Zur Sicherung der Fahrplanstabilität schlägt die ÖBB-Infra vor, den RJ-Halt in Vöcklabruck ausfallen zu lassen. Die ÖBB-Personenverkehrs AG hingegen will den Halt beibehalten und nimmt mögliche kleine Verspätungen in Kauf. Dazu läuft derzeit ein offenes Verfahren bei der Schienen-Control Kommission als übergeordnete, unabhängige Schlichtungsstelle, das bis Ende September abgeschlossen sein soll.
Railjet mit Halt in Vöcklabruck bildet Rückgrat des Nahverkehrs in der Region
Ein Entfall hätte massiv negative Auswirkungen auf die darauf speziell angepassten Regional- und Stadtbusbusverkehre im Bezirk Vöcklabruck, im Raum Gmunden Nord, Wels Süd, auf die Attergau-Bahn und auf die in beide Richtungen anbindende Kammerer Bahn. Aus Sicht des Landes OÖ ist es daher unbedingt erforderlich, dass der Railjet-Halt in Vöcklabruck erhalten bleibt. Den Halt wegen der Befürchtung, dass es vereinzelt zu Verspätungen kommen könnte, entfallen zu lassen, sei klar abzulehnen. Die negativen Auswirkungen auf Schüler und Pendler wären fatal.
„Selbstverständlich sind Baumaßnahmen zur Weiterentwicklung der Bahnstrecken von großer Wichtigkeit. Es liegt aber in der Verantwortung des Bundes und der ÖBB-Infra die Abwicklung der Baumaßnahmen so zu gestalten, dass der für Schüler sowie Pendler so bedeutende Regionalverkehr aufrechterhalten werden kann. Eine derartige Situation, wie wir sie jetzt in Vöcklabruck haben, ist inakzeptabel“, so Landesrat Günther Steinkellner.
Bei der heutigen Landesverkehrsreferentenkonferenz wurde ein einstimmiger Beschluss der Bundesländer gefasst, dass der Bund dafür sorgen soll, dass die Bauarbeiten an überregionalen Bahnstrecken so ausgeführt werden sollen, dass deren Auswirkungen auf das bestehende Angebot im Fern- und Regionalverkehr so gering als möglich gehalten werden. „Für die Zukunft muss jedenfalls gesichert sein, dass der Bund alles tut, um negative Auswirkungen auf das ÖV-Angebot der Bundesländer zu verhindern. Die Länder und Verkehrsverbünde müssen auch rechtzeitig eingebunden werden, um entsprechend reagieren zu können“, so Steinkellner.
8.000 Unterschriften in zehn Tagen
Das Thema brennt ganz offensichtlich sehr vielen unter den Nägeln: Innerhalb von nur zehn Tagen wurden im ganzen Bezirk Vöcklabruck 8.000 Unterschriften für den Erhalt Railjet-Stopps am Bahnhof der Bezirksstadt gesammelt.
Als Zentrum des zweitwichtigsten Wirtschaftsraumes in Oberösterreich, Schulstadt und Bezirkshauptstadt mit allen bedeutsamen Ämtern und Behörden zieht Vöcklabruck täglich Tausende Pendler an. Darüber hinaus sind öffentliche Verkehrsmittel im ganzen Bezirk auf die Schnellzugverbindungen abgestimmt. Im Eiltempo wurde daher eine Unterschriftenaktion für den Erhalt des Railjet-Stopps auf die Beine gestellt. Und die Unterschriftenliste wird täglich länger. Daher wird bereits angedacht, die Eintragungsfrist über den 22. September hinaus zu verlängern.
Railjet-Haltestelle in Vöcklabruck muss gesichert werden
Auch OÖVP-Verkehrssprecher Landtagsabgeordneter Rudolf Raffelsberger äußert sich zum Thema: „Es darf nicht sein, dass die Bewohner von Vöcklabruck vom klimafreundlichen Pendeln ausgeschlossen werden“, betont er. „Vöcklabruck ist nicht nur eine Schnittstelle für die Pendler nach Salzburg und Linz, sondern auch eine Schulstadt. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Zugfahrer der ganzen Region unter dem Ausfall leiden müssen“, so Raffelsberger. Er fordert ein klares Bekenntnis zum Erhalt der Haltestelle von ÖBB und dem zuständigen Ministerium.
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