Vöcklabrucker entsorgen mehr als 500 Kilo Müll im Jahr

Genau sind es 511 Kilogramm, die jeder Bürger aus dem Bezirk Vöcklabruck im Jahr 2022 entsorgte. Das sind 35 Kilogramm und insgesamt rund 4,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Demnach sind es immer noch 1,4 Kilo/Tag. Der Mengenrückgang zeigt sich bei allen Abfällen, die Zuhause entsorgt (Restabfall, Biotonne, Gelber Sack, Rote Tonne) oder auch in den ASZ abgegeben werden, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Einzig die Fraktionen Grün- und Strauchschnitt verzeichnen einen kleinen Mengenanstieg.

Gründe für den Mengenrückgang

Die Gründe für diesen Mengenrückgang lassen sich auch 2022 noch mit Corona erklären. 2020 und 2021 waren regelrechte Entsorgungsjahre. Die Bürger verbrachten mehr Zeit zuhause und nutzten diese Zeit zum Ausmisten und Entrümpeln. 2022 haben sich die Mengen wieder auf ein Niveau vor Corona angepasst bzw. liegen bei machen Fraktionen sogar unter dem Niveau von 2019. Ein positives Beispiel hierfür ist Altholz. Bisher sind die Altholzmengen jährlich deutlich gestiegen. Seit der Einführung der Recyclingholzverordnung im Jahr 2019 sind jedoch die Entsorgungskosten für Altholz stark volatil, wodurch sich ein Mengenrückgang bei Altholz, von 14 Prozent oder 1.000 Tonnen auch positiv auf die Kosten bzw. den Abfallwirtschaftsbeitrag auswirkt.

Abfalltrennung wirkt sich positiv aus

Generell wirkt sich Abfalltrennung an sich immer positiv auf die Entsorgungskosten aus. Es gilt: je genauer die Abfalltrennung, desto billiger die Entsorgungskosten. So konnten alleine im Jahr 2022 rund 60.000 Euro eingespart werden, indem sperrige Abfälle genauer getrennt werden, nämlich in die Fraktionen „Ersatzbrennstoffe“ und „Sperrige Abfälle“. Die Mengen der sperrigen Abfälle haben sich seit 2006 halbiert. Die Sammelmenge der Kartonagen haben sich im gleichen Zeitraum verdoppelt. Seite 2006 sind die Biotonnen um das dreifache gestiegen, was auf eine gute Abtrennung von Restabfall aufzeigt.

Auch 2022 verstärkte sich der unerfreuliche Trend, dass zunehmend mehr Verpackungen aus Kunststoff- und Metall im Gelben Sack, als im ASZ entsorgt werden. Dabei ist das ASZ für die Entsorgung die beste Alternative, sowohl für die Umwelt, als auch für die Abfallgebühren. Lag der Anteil an entsorgten Verpackungen im ASZ im Jahr 2017 noch bei 25%, so ist er im Jahr 2022 nur noch bei 19 Prozent. Der Grund für die starke Nutzung der Gelben Säcke liegt in der Bequemlichkeit, da der Gelbe Sack von Zuhause abgeholt wird. Die Intervallverkürzung der Abholung im Jahr 2023 von sechs Wochen auf vier Wochen wird diesen Trend wohl weiter verstärken. Dieser wurde von der ARA als Ausschreibungsführer vorgegeben.

ReVital

Im Sinne der Wiederverwendung wurden 2022 im Bezirk Vöcklabruck 54 Tonnen ReVital Waren in den ASZ und im ReVital Shop gesammelt. ReVital Waren sind Haushaltsgeräte, Elektrogeräte, Sport- und Freizeitgeräte sowie Möbeln, die noch gut erhalten sind und einwandfrei funktionieren. Diese können sozusagen der Wiederverwendung gespendet werden, wenn man sie im ASZ oder im ReVital Concept Store in Timelkam zu diesem Zwecke abgibt. Derzeit können in acht von 13 ASZ ReVital Waren abgegeben werden. Seit November 2022 auch im neuen ASZ Attersee Nord. Ab Ende 2023 soll die Abgabe auch im neuen ASZ in Frankenmarkt möglich sein. In Zusammenarbeit mit der Volkshilfe werden die gespendeten Waren auf Funktionsfähigkeit und optische Mängel überprüft und anschließend im Shop verkauft.

Jeder kann im ReVital Concept Store in Timelkam einkaufen und somit ganz einfach einen eigenen Beitrag zur Abfallvermeidung leisten. Ein Besuch dort zahlt sich also auf jeden Fall aus. Der ReVital Concept Store wurde im November 2022 in Timelkam eröffnet. Um das Konzept von ReVital im Bezirk bekannter zu machen, hat der BAV Vöcklabruck im Zuge der Gelben Sack Verteilung ein Gewinnspiel durchgeführt. Fünf glückliche Gewinner dürfen sich nun über ReVital Gutscheine im Wert von 50 Euro freuen und den neuen ReVital Shop gleich austesten.

Bauschuttpreise

Bei der Entsorgung von Bauschutt in den ASZ gibt es etwas Positives zu berichten. Mit 1. Juli gelten die neuen, günstigeren Preise. Die Kosten dafür können für die Abgabe in den ASZ um 9 Prozent verringert werden.