Neues Verkehrskonzept in den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden bringt viele Verbesserungen
BEZIRK VÖCKLABRUCK/GMUNDEN. In der Region wird mit dem neuen Regionalbuskonzept „Gmunden Nord/Vöcklabruck“ das Angebot des OÖ Verkehrsverbundes um 1,1 Millionen Fahrplankilometer pro Jahr ausgeweitet. So werden beispielsweise die Intervalle zwischen Vöcklabruck und Gmunden verdichtet und die Betriebszeiten zwischen Vöcklabruck und Attersee Nord ausgeweitet. Auch die Verbindungen zum Bahnhof nach Attnang-Puchheim werden verbessert.
Ein Highlight im Zuge des Fahrplanwechsels 2023/24 ist das neue Regionalbus-Verkehrskonzept im Raum „Gmunden Nord/Vöcklabruck“. Die Fahrgäste in dieser Region dürfen sich auf 85 neue, abgasarme und barrierefreie Regionalbusse inklusive kostenlosem WLAN, USB-Anschlüssen bei den Sitzen und überwiegend bargeldloser Zahlungsmöglichkeit freuen. Darüber hinaus wurde das aktuelle Fahrplanangebot evaluiert und entsprechend den Bedürfnissen und Anforderungen in der Region neu geplant. Die Fahrplananpassungen und massiven Ausweitungen des Angebots treten mit Fahrplanwechsel 2023/24 am Sonntag, 10. Dezember, in Kraft. Der gesamte Verkehrsraum erstreckt sich über die fünf Bezirke Gmunden, Vöcklabruck, Salzburg Umgebung, Grieskirchen und Wels-Land und umfasst 64 Gemeinden mit etwa 200.000 Einwohnern. Vor allem entlang der Hauptachsen wird das Fahrplanangebot wesentlich ausgeweitet und optimiert.
Angebotsausbau für Pendelverkehr und Freizeitverkehr – abgestimmt auf die Bahn
Zweck des neuen Verkehrskonzeptes ist die Optimierung eines bedarfsgerechten Verkehrsangebots insbesondere für Auszubildende und Erwerbspendler. In der Planung wurden unter anderem das Feedback der Gemeinden und der Fahrgäste sowie die Effizienz und die aktuelle Auslastung der Verkehrsleistungen evaluiert und auf Basis dieser und anderer Faktoren, das neue Regionalbus-Verkehrskonzept ausgearbeitet. Insbesondere auf den Hauptachsen werden mit Fahrplanwechsel 2023/24 viele neue attraktive Fahrtmöglichkeiten angeboten werden können.
Besonderer Fokus bei den Planungen lag vor allem auf folgenden Hauptlinien: Linien 520 Gmunden – Ohlsdorf – Schwanenstadt, 531 Vöcklabruck – Regau – Pinsdorf – Gmunden, 560 Timelkam – Vöcklabruck – Attnang-Puchheim – Schwanenstadt, 561 Regau – Vöcklabruck – Timelkam – Lenzing – Schörfling/Attersee, 595 Mondsee – Straßwalchen – Neumarkt/Wallersee.
Echte Alternative zum PKW
Ein wesentlicher Schwerpunkt der Planungen lag in der Abstimmung der Regionalbusverkehre auf den übergeordneten Bahnverkehr. Die Linien 520, 531, 560 und 561 sind die Hauptlinien des Konzepts. Sie weisen die höchsten Fahrgastzahlen auf und verbinden die bedeutendsten (und in vielen Fällen am stärksten wachsenden) Siedlungskerne sowie Gewerbe- und Industrieregionen. Taktverdichtungen und teilwiese umfangreiche Anpassung der Linien an die in den letzten Jahren erfolgte regionale Entwicklung von Industrie und Gewerbe machen einen wesentlichen Anteil der Ausweitungen des Angebotes aus. Die weiteren Linien lassen sich in untergeordnete (Zu- und Abbringer) Linien zu Bahn- und Bushauptachsen, sowie Schülerlinien unterteilen. Bei den Zu- und Abbringer-Linien werden im wesentlichen durchgehende Takte geschaffen und / oder die Betriebszeiten in Tagesrandlage erweitert, sodass der Regionalbusverkehr als echte Alternative zum PKW als vor- bzw. nachgelagerter Verkehr zu den Hauptlinien und/oder Bahnknoten genutzt werden kann.
Darüber hinaus wird es auch bei den Schülerlinien Ausweitungen des Fahrplanangebots geben. Unter anderem reagiert der OÖ Verkehrsverbund damit auf die neue Situation der Ganztagesschulen und auf die wachsenden Siedlungskerne, die damit neu bzw. besser erschlossen werden sollen. Auch auf den Nebenachsen soll durch Ausweitungen der Betriebszeiten bzw. Fahrplanoptimierungen - auch unter Berücksichtigung touristischer Anforderungen (vor allem in den Regionen Attersee und Mondsee) - und durch punktuelle Verbesserungen im Schülerverkehr der Fahrplan zusätzlich optimiert werden. Außerdem werden die Industrie- und Gewerbegebiete Gampern und Zeilling durch die neue Linie 583 am Bahnhof Redl-Zipf dank abgestimmter Fahrpläne optimal an die Züge der Westachse angebunden. Die neue Linie verkehrt quer zu den Hauptachsen des Bezirkes weiter bis Lenzing zur dortigen Industrie.
Überblick: Maßnahmen auf den Hauptachsen in der Region Gmunden Nord und Vöcklabruck
- Intervallverdichtung zwischen Vöcklabruck und Gmunden durch zusätzliche Eilkurse mit Anschluss zur Salzkammergutbahn in Gmunden sowie Ausweitung der Betriebstage auf Montag bis Sonntag (täglicher Betrieb)
- Reisezeitverkürzung zwischen Ohlsdorf und Schwanenstadt durch neue Linienführung direkt über Windern (B135) zu den stündlichen Zuganschlüssen in Schwanenstadt nach/von Wels und Linz
- Deutlich verbesserte Anbindung von Regau mit dem dynamischen Betriebsbaugebiet Unterfeld durch Einführung zusätzlicher Kurse zwischen Vöcklabruck und Regau, in Vöcklabruck stündliche Anschlüsse an den Fernverkehr nach und von Linz
- Neue Direktverbindung der drei Städte Schwanenstadt, Attnang-Puchheim und Vöcklabruck sowie des Marktes Timelkam mit Anbindung aller wichtigen Siedlungs-, Gewerbe- und Industriegebieten entlang der Strecke sowie des Bahnknotens Attnang-Puchheim (Fernverkehr)
- Ausweitung der Betriebszeiten im Korridor Vöcklabruck – Timelkam – Lenzing – Schörfling/Attersee
- Konsequente Abstimmung der Regionalbusfahrpläne mit der Regionalbahn Vöcklabruck – Kammer-Schörfling. Durch Anschlüsse und Vermeidung von Parallelfahrten in Summe ein dichteres Angebot
- Ausweitung des Angebotes zwischen Mondsee und Neumarkt/Wallersee (Fernverkehrsanschlüsse der Bahn), Neueinführung des Betriebes an Samstagen, Sonn- und Feiertagen
Linie 520: Gmunden – Ohlsdorf – Schwanenstadt
Die Linie 520 zwischen Gmunden und Schwanenstadt verkehrt ab 10. Dezember von Montag bis Freitag im strikten Stundentakt (morgens bis abends). Bis auf wenige Ausnahmen wird die gesamte Strecke bedient. An Samstagen wird ein 2-Stundentakt von 7:30 Uhr bis 18:00 Uhr eingeführt. Damit wird die Betriebszeit von Montag bis Freitag um etwa 1 Stunde und samstags um etwa 4 Stunden erweitert. Durch die Auslagerung vieler an Schultagen verkehrender Kurse in die neue Linie 521 ist ein übersichtliches Fahrplanbild sichergestellt. In Schwanenstadt ist die Linie stündlich auf gute Anschlüsse zu und von den Zügen nach/von Wels und Linz abgestimmt. Eine einheitliche Linienführung über Windern und die B135 garantiert schnelle Verbindungen zwischen Gmunden und Schwanenstadt. Kurse von und nach Schwanenstadt MS 1+2, Altmünster und Desselbrunn sind zukünftig in der neuen Linie 521 dargestellt.
Linie 531: Vöcklabruck – Regau – Pinsdorf – Gmunden
Neue Eilkurse zwischen dem Bahnhof Gmunden (Anschluss Salzkammergutbahn) und Vöcklabruck (Klinikum, Zentrum) werden das aktuelle Fahrplanangebot auf der Linie 531 deutlich verbessern. Die Eilkurse dienen morgens als schnelle alternative zum PKW für Fahrgäste aus dem Salzkammergut nach Vöcklabruck. Durch die neuen Eilkurse sparen sich Pendler zukünftig bis zu 30 Minuten Reisezeit. Die morgendlichen Eilkurse werden durch zwei weitere beschleunigte Fahrten in Gegenrichtung ergänzt. In Vöcklabruck ist teilweise eine neue Linienführung über die B1 und die Wagrainerstraße vorgesehen. Damit werden das dortige Einkaufszentrum und das Gewerbe- und Industriegebiet Wagrainerstraße neu erschlossen und der zentrale Busbahnhof wird ebenfalls bedient. Viele Kurse werden weiterhin die Route durch die Stadt nehmen und damit auch den Bahnhof bedienen. Auch an Samstagen, Sonn- und Feiertagen stellt ein 2-Stundentakt die Versorgung der Region sicher. Darüber hinaus sind in GmundenKeramik abgestimmte Anschlüsse nach/von Grünau im Almtal vorgesehen.
Linie 560: Timelkam – Vöcklabruck – Attnang-Puchheim – Schwanenstadt – Kaufing
Die neue Hauptlinie 560 entsteht aus der Zusammenlegung von Teilstrecken anderer Linien in der Stadtregion Vöcklabruck. In der neuen Linie 560 gehen Linien teilweise oder zur Gänze auf: Linie 506 (Schwanenstadt – Attnang-Puchheim), Linie 561 (Attnang-Puchheim – Vöcklabruck), Linie 576 (Schwanenstadt Mittelschule 1 – Attnang-Puchheim) sowie Linie 700 (Vöcklabruck – Timelkam).Die neue Linie stellt eine wesentliche Vereinfachung der Linienstruktur dar. Insbesondere bildet sie den langjährigen Wunsch regionaler Stakeholder der Wiedereinführung einer direkten Buslinie zwischen Schwanenstadt und Vöcklabruck ab. Durch die Einführung der neuen Linie werden viele wesentliche Gebiete optimal und ohne direkte Konkurrenzierung der Bahn erschlossen: z.B. Industrie- und Wohngebiete in Kaufing, Schwanenstadt Zentrum und Ghegahof, Gewerbepark Redlham, Attnang-Puchheim Zentrum und Bahnhof (Anschlüsse), Vöcklabruck Schulzentrum, Einkaufszentrum Varena, Stadtzentrum, Krankenhaus, Bezirkshauptmannschaft, Gesundheitskasse und Timelkam Zentrum.
Die Linie 560 ist in Timelkam in die Linie 700 durchgebunden (Fahrgäste können sitzenbleiben). Dadurch profitieren auch Fahrgäste aus Timelkam West und Neukirchen an der Vöckla von der neuen Verkehrsachse. Der neue Fahrplan sieht einen Stundentakt von 5:30 Uhr bis 21:00 Uhr vor. Einzelne zusätzliche Kurse in der Hauptverkehrszeit und an Schultagen verdichten das Angebot und in Tagesrandlagen bedienen nicht alle Kurse die gesamte Strecke. Zusätzlich ergänzen einzelne Eilkurse das Angebot. In Schwanenstadt werden alternierend die Siedlungsgebiete Schwanenstadt West (Ghegahof, Resselstraße) und Kaufing versorgt, sodass in diesen beiden Regionen zumindest ein 2-Stundentakt geboten werden kann. An Samstagen wird zwischen Vöcklabruck und Schwanenstadt ein Stundentakt angeboten, an Sonn- und Feiertagen wird es einen 2-Stundentakt zwischen Attnang-Puchheim und Vöcklabruck geben. Schwanenstadt ist sonn- und feiertags mit dem Zug erreichbar.
Linie 561: (Attnang-P. – Wankham –) Regau – Vöcklabruck – Lenzing – Schörfling/Attersee
Die Hauptlinie 561 wird in Schörfling geteilt. Der Abschnitt Schörfling am Attersee bis Unterach am Attersee über Attersee am Attersee wird im neuen Fahrplan der Linie 564 dargestellt. Der Abschnitt Vöcklabruck – Attnang-Puchheim wurde teilweise in die Linie 560 ausgelagert. Dadurch entsteht eine übersichtliche Hauptlinie im Takt, welche in Abstimmung zur Regionalbahn Vöcklabruck – Kammer-Schörfling (Kammererbahn) in der Regel zeitversetzt zum Zug verkehrt. Durch die versetzte Führung (um etwa 30 Minuten) entsteht im dicht besiedelten Korridor zwischen dem Atterseeraum und Vöcklabruck ein annähernder 30-Minuten Takt mit Bus und Bahn. Entsprechend der dynamischen Entwicklung des Raumes Vöcklabruck/Regau wird die Linie ab Vöcklabruck meist nach Regau verlängert. Reisende nach/von Attnang-Puchheim können zukünftig die neue Linie 560 oder den Zug nutzen, einzelne Kurse der Linie 561 werden weiterhin bis/ab Attnang-Puchheim Bahnhof geführt. Die Verlängerung einzelner Kurse bis Wankham (meist 2-Stundentakt) spiegelt die regionale Entwicklung der letzten 10 bis 15 Jahren wieder.
Die Linie ist so getaktet, dass Montag bis Freitag in Schörfling etwa alle 30 Minuten eine Fahrtmöglichkeit von/nach Vöcklabruck mit Bus oder Bahn gegeben ist. Am Wochenende verkehrt die Bahn im 2-Stundentakt, dementsprechend verkehrt auch der Bus um etwa 60 Minuten versetzt im 2-Stundentakt. So ist auch an Samstagen, Sonn- und Feiertagen eine stündliche Anbindung der Region Attersee Nord an den Fernverkehr der Bahn gewährleistet. Die geänderte Linienführung in Vöcklabruck (nicht mehr über Dürnau) gewährleistet schnelle Verbindungen.
Die Strecke Vöcklabruck - Dürnau wird stattdessen mit den Linien 560 und 563 bedient. In diesem Bereich ist zudem von Montag bis Samstag auch der Stadtbus unterwegs. Allfällige Verstärkerleistungen und einzelne Schulverbindungen wurden weitgehend auf die Linie 565 Vöcklabruck – Seewalchen – Schörfling am Attersee gelegt.
Linie 591: St. Georgen – Abtsdorf – Oberbach – Attersee
Die Haltestellen sind schon sichtbar und „warten“ auf die Inbetriebnahme. Und bald ist es auch soweit. Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 startet die neue Buslinie 591 von St. Georgen über Wildenhag nach Abtsdorf - Oberbach - Attersee Bahnhof - und zurück. Damit werden Abtsdorf und Oberbach endlich an das ÖPNV Netz angeschlossen sein. Ein Meilenstein auf den wir lange warten mussten. Jetzt wird es endlich wahr.
Linie 595: Mondsee – Oberhofen am Irrsee – Straßwalchen – Neumarkt/Wallersee
Der Fahrplan der Hauptlinie 595 wurde auf Basis der bereits durchgeführten Neuordnung des Bahnverkehrs in der Region Neumarkt/Wallersee in Zusammenhang mit der Elektrifizierung der Mattigtalbahn bereits im Dezember 2021 vorläufig adaptiert und aufgewertet. Mit dem Fahrplanwechsel 2023/2024 werden nun weitere Verstärkerkurse im Schülerverkehr, Ausweitungen des Regionalbusverkehrs an Wochenenden sowie zusätzliche Kurse eingeführt, die attraktive Anschlussmöglichkeiten an den Fernverkehr in Neumarkt/Wallersee sicherstellen. Ab 10. Dezember 2023 wird die Linie 595 meist im Stundentakt, mit nur punktuellen Ausnahmen am Vormittag, verkehren. Darüber hinaus wird der Taktfahrplan konsequent an die Züge aus/in Richtung Salzburg angepasst. An Schultagen verkehrt die Linie nachmittags ab Neumarkt am Wallersee Bahnhof teilweise sogar im 30-Minuten Takt. Abends sorgt eine zusätzliche Verbindung um 19:39 Uhr ab Neumarkt/Wallersee für mehr Flexibilität bei der Heimfahrt von Salzburg. Von den neuen Anschlüssen profitieren auch jene Fahrgäste, welche morgens ab Straßwalchen den Zug nach Salzburg nutzen oder ihr Fahrzeug am Bahnhof Straßwalchen abstellen. Durch die neuen Möglichkeiten zum Umstieg in Neumarkt am Wallersee können für die Heimreise nun auch jene Züge genutzt werden, die entweder in Richtung Braunau fahren oder in Straßwalchen nicht halten (RJ). Dafür ist direkt am Bahnhof Straßwalchen eine neue Bushaltestelle geplant. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen ist ein neues Grundangebot vorgesehen. Jeweils sechs Kurspaare mit Anschluss in Neumarkt/Wallersee stellen auch am Wochenende von morgens bis abends (8:00 bis 19:00 Uhr) die Erreichbarkeit der Region sicher.
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