Bezirks-ÖVP erkundete die Mittelmeerinsel Malta
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Die diesjährige Bildungs- und Studienreise der ÖVP des Bezirkes Vöcklabruck führte die Teilnehmer auf die Mittelmeerinsel Malta. An der von Bezirksparteiobmann Christian Mader und Bezirksgeschäftsführer Johannes Kriechbaum organisierten Reise nahmen 60 Bürgermeister, Vizebürgermeister und Spitzenfunktionäre der ÖVP aus dem Bezirk Vöcklabruck teil.
„Ziel unserer Bildungsreise ist primär das Kennenlernen von anderen Ländern und der Austausch mit örtlichen Verantwortungsträgern. Wie wird Politik gemacht? Vor welchen Herausforderungen stehen die Politiker? Und gibt es vielleicht neue Ideen und Herangehensweisen für Themen, die auch uns in unseren Gemeinden beschäftigen? Andererseits soll diese Reise natürlich auch den Zusammenhalt und den Gedankenaustausch unter unseren Funktionären fördern“, erklärt Mader. Die jährliche Bildungsreise der Bezirks-ÖVP hat bereits eine lange Tradition und findet seit 20 Jahren statt.
Das Programm der Bildungsreise nach Malta war dicht gedrängt. Obwohl Malta das kleinste Land der Europäischen Union ist, gibt es viel Neues zu erfahren. Die Delegation aus dem Bezirk Vöcklabruck widmete sich daher ganz dem politischen Austausch. Gleich zu Beginn trafen die Reiseteilnehmer auf eine bei uns untypische Besonderheit. In Malta gibt es ein klassisches Zwei-Parteien-System. Im Repräsentantenhaus (Parlament) sind daher nur die regierenden Sozialdemokraten (PL) und die Christdemokraten (PN) vertreten. Die PN (Partit Nazzjonalista) gehört der Europäischen Volkspartei an und somit fand ein Austausch der ÖVP Delegation mit einflussreichen Vertretern der PN statt. Nach einem Gespräch mit dem ehemaligen Generalsekretär der Partei in der parteieigenen Denkfabrik wurde das Parlamentsgebäude besichtigt. Dieses wurde 2015 komplett neu mitten im Herzen der Hauptstadt errichtet. Auch hier wurde mit Vertretern der PN gesprochen und anregend diskutiert. Themen waren unter anderem der immer mehr werdende Verkehr, der mit den begrenzten Platzverhältnissen auf der Insel konkurriert, das öffentliche Verkehrssystem und natürlich die Landwirtschaft. Auf den teilweise kargen und sandsteinigen Böden der Inselgruppe, gepaart mit den eingeschränkten Süßwasserreserven, ist Landwirtschaft zu betreiben besonders herausfordernd. Die Landwirtschaft ist von kleinstrukturierten Familienbetrieben dominiert. Produkte sind hier unter anderem Oliven, Zitrusfrüchte und Erdäpfel. Was überraschte war der Weinbau und die hohe Qualität des maltesischen Weines. Am Rande angeschnitten wurde auch das Thema der Flüchtlinge. Und das große Flüchtlingslager im Süden der Insel. In Malta herrscht traditionell ein großer Mix aus verschiedenen Ethnien und Kulturen. So wurde das Land über Jahrhunderte von italienischen, englischen und arabischen Einflüssen geprägt.
Alte Hauptstadt Mdina besichtigt
Am Nachmittag des zweiten Tages wurde die im Zentrum der Insel gelegene alte Hauptstadt Mdina besucht, wo der örtliche Bürgermeister die Reisegruppe persönlich durch die Schönheiten und die Geschichte der Stadt begleitete. Dabei fanden auch informative Gespräche über kommunale Themen und Herausforderungen statt.
Mdina wird auch „die stille Stadt“ genannt, was die Vöcklabrucker Delegation am folgenden Tag weniger bemerkte. Da wurde das große Fest zu Ehren des Heiligen Josephs abgehalten, bei dem auch die aus Malta stammende Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, teilnahm. Malta ist heute stark katholisch geprägt, über 80 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Katholizismus. Das wird an Feiertagen, wie an jenem des Hl. Joseph, groß und würdig zelebriert. Jedenfalls freuten sich auch die mitreisenden Josefs über die Feier zu ihren Ehren. Gerade die lange Tradition, die reiche Kultur und die wechselvolle Geschichte bieten viele Aspekte für eine nähere Betrachtung. Die Hauptstadt Valletta wurde etwa durch den Großmeister des Malteserordens im 16. Jahrhundert gegründet und ist heute UNESCO Welterbe. Europas kleinste Hauptstadt ist rundherum befestigt und gilt als eine der ersten Städte, die auf dem Reißbrett nach Idealvorstellungen der damaligen Zeit geplant wurden. Dabei ist das Ensemble über die vielen Jahrhunderte nahezu gleichgeblieben.
Mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck kamen die Teilnehmer wieder zu Hause an. Die Bildungsreise eröffnete in jedem Fall neue Einblicke. Viele wertvolle Inputs aus zahlreichen Gesprächen konnten in die Gemeinden des Bezirkes mitgenommen werden. Die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Malteser und die unglaublichen kulturellen Schätze begeisterten zudem und bleiben sicher noch lange in Erinnerung.
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30.03.2024 07:10
Malta
So kann man auch unter den Deckmantel Studienreise, mit Steuergeldern einen gratis Urlaub machen!!