Feuerwehr „simulierte“ sich zur optimalen PV-Anlage
VORCHDORF. Ein Blick von oben auf das Sicherheitszentrum Vorchdorf zeigt, dass dort eine Photovoltaik-Anlage für Strom sorgt. Die passende Dimension errechnete eine Simulation der Klima- und Energiemodellregion (KEM) Traunstein, die auch andere kostenlos nützen können.
Bauernhöfe, Industriebetriebe oder so mancher Tourismusbetrieb seien „eigentlich prädestiniert für Strom aus der Sonne“, erklärt KEM-Nachhaltigkeitsexperte Christian Hummelbrunner. Der Grund: Hier treffen ein hoher Stromverbrauch und große Dachflächen – und damit die Möglichkeit zur Photovoltaik-Nutzung – oft optimal zusammen.
Aber auch Feuerwehren profitieren vom Sonnenstrom, so Hummelbrunner mit Blick auf das Vorchdorfer „Vorzeigeprojekt“ Sicherheitszentrum: Die Kombination aus Photovoltaik und einem richtig dimensionierten Batteriespeicher kann hier für die Notstromversorgung genutzt werden. Diese funktioniert automatisch, ohne Brennstoffe (Diesel,..) und über einen längeren Zeitraum – solange die Sonne ausreichend scheint. Künftig könnten solche Projekte noch beliebter werden, da es seit Oktober für Batteriespeicher im öffentlichen Bereich eigene Förderungen gibt.
Kostenlose PV-Simulation bei KEM Traunsteinregion
Berechnet hat die optimale Kombination für das Sicherheitszen-trum die KEM Traunsteinregion – und zwar im Rahmen einer kostenlosen Simulation. Dabei wird zunächst anhand des bekannten Stromverbrauchs ein Lastprofil erstellt, erklärt Hummelbrunner: „Dieses vergleichen wir dann mit den Erfahrungen realer PV-Anlagen in der Region, die eine möglichst gleiche Ausrichtung haben.“ So kann der zu erwartende Ertrag für ein Kalenderjahr mit sehr hoher Genauigkeit abgeschätzt werden.
Der Weg zur richtigen Anlagengröße
Bei der Bestimmung der optimalen Anlagengröße gelte dann: So groß wie möglich, so klein wie nötig, so der Nachhaltigkeitsexperte: Für einen effizienten Einsatz – egal ob im Einfamilienhaus oder im Industriebetrieb – ist wichtig, dass ein möglichst großer Anteil des „Sonnenstroms vom Dach“ gleich im eigenen Haus verwendet werden kann. „Die Erklärung dafür ist recht einfach: Der direkt verbrauchte Strom verringert die Stromrechnung um bis zu 19 ct/kWh. Der Wert der eingespeisten kWh liegt bei 4 ct/kWh und damit weit darunter“, so Hummelbrunner. Ebenfalls berücksichtigen sollte man, dass größere Anlagen im Verhältnis zu ihrer Strom-Kapazität günstiger sind als kleinere.
Beratung für alle Interessierten
In der aktuellen Phase der KEM, bis Ende August 2020, steht das Angebot einer Simulation kostenfrei zur Verfügung. Es richtet sich vorrangig an Unternehmen und die Landwirtschaft, „aber Privatpersonen beraten wir natürlich auch gerne“, betont Hummelbrunner.
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