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Waidhofner Gemeinderat beschließt Resolution gegen Gyn-Schließung

Daniel Schmidt, 22.10.2015 10:47

WAIDHOFEN/THAYA. Am Mittwoch, den 21. Oktober 2015 hat der Waidhofner Gemeinderat aufgrund der geplanten Schließung der Abteilung „Gynäkologie und Geburtshilfe“ im Landesklinikum Waidhofen eine Resolution zum Erhalt dieser Einrichtung beschlossen. Die Resolution wurde von allen Parteien unterstützt.

Alle im Waidhofner Gemeinderat vertretenen Fraktionen setzen sich miteinander für den Erhalt der Abteilung „Gynäkologie und Geburtshilfe“ im Landesklinikum Waidhofen an der Thaya ein (v.l.): Stadtrat Martin Litschauer (GRÜNE), Bürgermeister Robert Altschach (ÖVP), Vizebürgermeister Gottfried Waldhäusl (FPÖ) und Stadtrat Franz Pfabigan (SPÖ).

Eingebracht wurde der Antrag von allen im Waidhofner Gemeinderat vertretenen Fraktionen (von Bürgermeister Robert Altschach für die Fraktion Volkspartei Waidhofen/Thaya – Bürgermeister Altschach, von Vizebürgermeister KO LAbg. Gottfried Waldhäusl für die Fraktion Freiheitliche und Unabhängige, von Stadtrat Ing. Martin Litschauer für die Fraktion IG Waidhofen – GRÜNE und UBL und von Stadtrat Franz Pfabigan für die Fraktion Sozialdemokratische Partei Österreichs).

Der Resolutionsantrag

betreffend: Erhalt der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe im Landesklinikum Waidhofen an der Thaya

Nachdem die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe im Landesklinikum Gmünd bereits geschlossen wurde, steht ein weiter Schritt zur Ausdünnung der Infrastruktur des Waldviertels bevor: Laut zuständigem Landesrat Wilfing soll nun auch die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe des Spitalstandortes Waidhofen an der Thaya wegrationalisiert werden. Es ist zu befürchten, dass in der Folge auch weitere Abteilungen in den Landeskliniken des Waldviertels den Zusperrplänen zum Opfer fallen.

Dieser Schritt ist für die gesamte Region von großem Nachteil: Die Geburtenabteilung erfreut sich größter Beliebtheit und es wird Tag und Nacht hervorragende Arbeit geleistet. Wenn als Hauptgrund die jährliche Anzahl der Geburten bewertet wird, so ist dies nicht korrekt, da in anderen Kliniken ähnliche Zahlen vorliegen und keine Schließung angedroht wird. Bei gleichgroßen Geburtenzahlen und einer günstigen Regionsabdeckung hätte die Geburtenstation in Horn zugesperrt werden müssen.

Den Familien in der Region muss es daher auch in Zukunft möglich sein, ihre Kinder in ihrer Umgebung auf die Welt zu bringen. Ein „Auslagern“ dieser Station würde nicht nur für die Waidhofner Bevölkerung, sondern für viele Menschen des oberen Waldviertels eine Schlechterstellung bzw. ein vermehrtes Risiko bedeuten. Unzumutbare Wegstrecken von werdenden Müttern zu entfernten Krankenhäusern sind die Folge.

Durch derartige Rationalisierungspläne werden zudem Menschenleben gefährdet! Wenn es etwa bei einer schwangeren Frau im nördlichsten Waldviertel zu kurzfristigen Komplikationen kommt, würde nach einer Schließung der Waidhofner Geburtenstation ihr kürzester Anfahrtsweg zum nächsten Krankenhaus zumindest eine Stunde betragen. Bei schlechten Wetterverhältnissen, wie im Winter, noch viel länger. Dieser Gefahr dürfen Mutter und Kind keinesfalls ausgesetzt werden. Wer übernimmt die Verantwortung, wenn es auf Grund der bevorstehenden Schließung zu Todesopfern kommt?

Zusätzlich gefährdet diese Schließung die gynäkologische Versorgung unserer weiblichen Bevölkerung. Eine Abwanderung bzw. Ansiedelung der niedergelassenen Gynäkologen in die Nähe von Kliniken mit gynäkologischen Abteilungen ist zu erwarten, da diese meist dort operieren und ihre Patientinnen stationär betreuen. Lange Anfahrtswege und eventuelle Aufnahmesperren der Ordinationen wegen zu großer Nachfrage wären die Folge.

Auch dies bedeutet eine Schlechterstellung bzw. ein erhöhtes Risiko unserer weibliche Bevölkerung und ist nicht in unserem Sinne!

Der Landtag wird aller voraussichtlich in der heutigen Sitzung die Schließung dennoch beschließen.


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