Eunike Grahofer: Vom „alten Festtagsbesen“ und dem Spezialgewürz für den „Festtagsbraten“
WAIDHOFEN/THAYA. In Küche, Speis und Stube gab es früher viele praktische Bräuche. So wurde einst für den Weihnachtsputz ein ganz besonderer Besen gebunden, wie in Eunike Grahofer's neuestem Werk „Wildnisapotheke“ nachzulesen ist.
Im Gegensatz zum Besen für das Kehren von Haus und Hof unter dem Jahr aus Weidenruten, Birkenreisig, Haselholz, dünnem Fichtenholz oder Esche, wurden einst bereits im Herbst die hohen Stiele des Beifußes geschnitten und zum Trocknen aufgelegt, ehe daraus der Festtagsbesen für den Weihnachtsputz gebunden werden konnte. Mit diesen feinen Stielen des Beifußbesens konnten selbst die dünnen Ritzen gut gesäubert werden, man bekam das Haus und den Hof sozusagen „besenrein“.
Dass sich die Verwendung des Beifußbesens auf den Weihnachtsputz beschränkte, hat einen guten Grund, denn die feinen Enden nutzten sich rasch ab, und es konnte damit nur ein- bis zweimal sauber gemacht werden.
Beifuß als beliebter Räucherstoff
Die aromatisch riechenden Blätter des Beifußes galten aufgrund ihrer reinigenden und wärmenden ätherischen Öle als beliebter Räucherstoff.
Besonderer Festtagsbraten
Auch in der Küche war Beifuß in der Weihnachtszeit sehr beliebt. Seine „Bitterstoffe“ wirken anregend auf die Verdauung, er enthält wärmende ätherische Öle. Beim Kochen der Fleischspeisen an den Festtagen wurde das Fleisch unter anderem mit Beifußblättern gewürzt, so waren die Speisen leichter verdaulich, die Essmüdigkeit nicht so gegeben und das Essen wirkte in der kältesten Zeit im Jahr körperwärmend.
Diese und weitere Geschichten und viele Rezepte kann man im Buch „Wildnisapotheke“ von Eunike Grahofer entdecken.
Geschenktipp
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