Sommerkonzert des Waidhofner Kammerorchesters: Musikfluss, Malvern Hills und ein zweiter Aufguss
WAIDHOFEN/YBBS. Am Programm der diesjährigen Sommerkonzerte des Waidhofner Kammerorchesters stehen am Sonntag, 30. Juni, um 11 Uhr „Die schöne Glathée“ von Franz von Suppé, Edward Elgars „Konzert für Violoncello und Orchester“ sowie Robert Schuhmanns Sinfonie Nr. 4.
Mit der Ouvertüre „Die schöne Galathée“ von Franz von Suppè (geb. 1819 Split, gest. 1895 Wien) eröffnet das Waidhofner Kammerorchester unter der Leitung von Wolfgang Sobotka ihr diesjähriges Sommer-Konzertprogramm. Die Musik floss Suppè aus der Hand: „Zum Komponieren brauche ich das Klavier nie. Ich höre meine Sachen im Geiste stets voll instrumentiert und so schreibe ich sie auch sofort nieder.“ Er wirkte als Kapellmeister am Theater in der Josefstadt und am Theater an der Wien.
Solocellist Tamás Varga
Tamás Varga ist Konzertsolist bei Edward Elgars Konzert für Violoncello und Orchester in e-moll op. 85. Varga, geboren in Budapest, kann er inzwischen auf 20 Jahre als Solocellist bei den Wiener Philharmonikern zurückblicken. Als Solist bereiste er alle Kontinente und arbeitete mit vielen namhaften Dirigenten zusammen. Edward Elgar wurde 1857 südlich von Birmingham geboren und später als bedeutendster Komponist Großbritanniens nach Henry Purcell und vor Benjamin Britten gesehen. Das Cellokonzert wurde 1919 in London uraufgeführt. Es ist seine letzte bedeutende Komposition. Nach der schroff dunklen Einleitung folgt ein sanftes Thema, das laut Elgar seine geliebten Malvern Hills besingt. Einem Freund soll er gesagt haben: „Wenn sie jemals in den Malvern Hills wandern und das hören, dann bin nur ich das. Haben Sie keine Angst.“ Rezitativisch und mit Umrissen von bereits gehörtem Material braust das Solocello in ein virtuoses Scherzo, ehe im Adagio, liedartig und schwermutig, die Kantilenen weit ausschwingen.
Sinfonie für Clara Schumann
Alle guten Dinge sind drei: Robert Schumann mit der Sinfonie Nr. 4 in d-moll op. 120. Diese wurde 1841 komponiert und zum Geburtstag seiner Frau Clara Schumann fertig gestellt, aber erst 1851 nach einer umfassenden Überarbeitung und Neuinstrumentation veröffentlicht. Aus der Sichtweise Sir Simon Rattles hat Schumann mit seiner Revision „eine Symphonie voller Leichtigkeit, Anmut und Schönheit in eine Symphonie aus Finsternis, Wahn und Zwang verwandelt.“ Die Düsseldorfer Uraufführung der revidierten Fassung 1853 sorgte jedoch für Begeisterung, was sich Robert Schumann gegenüber seinem befreundeten Komponistenkollegen Johann Verhulst mit den Worten erklärte: „Ich habe die Symphonie übrigens ganz neu instrumentiert, und freilich besser und wirkungsvoller, als sie früher war.“
Zwei Abendtermine, eine Matinee
Die Sommerkonzerte des Waidhofner Kammerorchesters finden am Samstag, 29. Juni 2019, um 19 Uhr in der Basilika Maria Dreieichen, am Sonntag, 30. Juni 2019, um 11 Uhr im Schlosscenter Waidhofen/Ybbs und ebenfalls am Sonntag, 30. Juni 2019, um 19.30 Uhr im Stift Melk (Kolomanisaal) statt. Karten für das Konzert in Waidhofen/Ybbs unter www.oeticket.com sowie in allen Ö-Ticket Vertriebsstellen (Trafiken, Banken) beziehungweise im Tourismusbüro Waidhofen an der Ybbs, für das Konzert in Maria Dreieichen nach den Gottesdiensten in Maria Dreieichen, im Klosterladen Stift Altenburg und unter pfarramt@basilika-maria-dreieichen.com sowie für das Konzert in Melk an der Stiftspforte im Stift Melk (02752/555 230, kultur@stiftmelk.at).
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