„Für uns ist es wahrscheinlich sowieso schon zu spät“
WAIDHOFEN/YBBS. Das berichtete die Koralle aus dem Great Barrier Reef aus Australien bei der Klimakonferenz der Tiere im Zuge des 10. Waidhofner Klimaprotests, bei dem rund 150 Personen für eine rasche Umsetzung von klimaschützenden Maßnahmen demonstrierten.
Bei der besagten Konferenz trafen sich Frau Eisbär, Herr Koala, Frau Biene, Herr Murmeltier, Frau Koralle und Herr Mensch, legten ihre persönlichen Geschichten dar und erklärten, wie der Klimawandel sie betrifft. „Das Problem ist vor allem die Geschwindigkeit“, erzählte das Murmeltier, „wir können uns einfach nicht schnell genug anpassen!“
Mensch muss handeln
Auch über den größeren Zusammenhang im gesamten Ökosystem wurde diskutiert, sind doch beispielsweise ein Viertel aller Meerestiere direkt auf das Überleben der Korallen angewiesen. Mit Verspätung traf dann auch der Mensch ein und berichtete, dass sich viele seiner Artgenossen schon für eine Veränderung einsetzen. Dennoch war am Ende klar: Die Menschen müssen jetzt handeln.
3 Sekunden auf 24 Stunden gesehen
„Die Artenvielfalt fördert die Ökosystemleistung und Anpassungsfähigkeit ganzer Landschaften auf Umweltveränderungen“, erklärte Simon Schauppenlehner beim Jubiläumsprotest. Besonders wurde auf das Sterben von jetzt schon über einer Milliarde Tiere bei den Buschbränden in Australien aufmerksam gemacht. Paul Kriener vom Stiftsgymnasium Seitenstetten richtete sich mit einer eindrucksvollen Rede an die Protestgemeinde: „Wenn man 4,5 Milliarden Jahre an Erdgeschichte auf 24 Stunden komprimiert, dann sind wir erst seit sagenhaften 3 Sekunden hier. In diesen 3 Sekunden haben wir die Rate, mit der Tier- und Pflanzenarten aussterben, um den Faktor 1.000 beschleunigt.“ Ebenso machte sich Kristina Scheimer zum Klimawandel Gedanken und appellierte an alle Anwesenden, auch im individuellen Wirkungsbereich zu handeln.
Regierungsprogramm „noch nicht mehr als schöne Überschriften“
Auf der politischen Ebene äußerte man sich zum österreichischen Regierungsprogramm. „Herr Kurz, werden Sie Ihrem Namen gerecht und schieben Sie Klimaschutz nicht mehr auf die lange Bank!“, lautete das Statement von Hermann Wagner. Das Regierungsprogramm beinhalte zwar eine Menge schöner Überschriften, doch müssten diese noch mit Inhalten und Umsetzungsstrategien erfüllt werden, warnte die Protestgemeinde. Mit leeren Worthülsen sei noch nichts gewonnen. Das bestätigte zum Abschluss auch Paul Kriener: „Leeren Worten folgten noch nie Taten!“
Zum nächsten Klimaprotest am 8. Februar wird herzlich eingeladen.
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