Wie fünf "Rasenmäher" die Liebe zur Schafzucht weckten
WAIZENKIRCHEN. Uschi, die Anführerin, die dicke Paula, James, der Männliche sowie Lola, Traudi, Pippi oder die Gitti - eines haben diese „Damen“ und „Herren“ gemeinsam. Sie haben dunkles, weiches Fell, tollen gerne auf der Wiese herum und lieben das Rasenmähen. Sie gehören zur Jura-Schafherde von Oliver Wagner und Romana Hager aus Waizenkirchen.
Was anfänglich mit fünf Schafen begann, die als „Rasenmäher“ rund ums Haus eingesetzt werden sollten, entwickelte sich schnell zu einem Zuchtbetrieb. Heute tummeln sich 20 Mutterschafe, drei Widder und ihr Nachwuchs am Hof der Waizenkirchner. „Reine Rasenmäher wollten wir auch nicht“, erzählt Oliver Wagner schmunzelnd. So entschied man sich für die Rasse der Jura-Schafe und zur Zucht. Das Lammfell, die Wolle und das Fleisch werden weiterverkauft und am Hof direkt vermarktet.
Wenn der Schäfer zur Hebamme wird
„An dieser Rasse gefällt uns, dass sie sehr gutmütig und sehr schön ist. Man hat jeden Tag eine Freude, wenn man die Tiere sieht“, so Wagner, der vor kurzem selbst zur „Hebamme“ wurde. Bei der Geburt der beiden jüngsten „Mekis“, wie die Schafe im Kollektiv gerne von den beiden Besitzern gerufen werden, kam es zu Komplikationen. Mittels Kaiserschnitt wurden die Zwillings-Lämmer geholt. Während Hannah das Licht der Welt ohne Probleme erblickte, wollte der kleine Mike einfach nicht selbstständig atmen. Oliver Wagner hatte über sechs Stunden immer wieder Herzdruckmassagen bei dem kleinen Schaf gemacht, da die Atmung immer wieder aussetzte. Und dann endlich: Mike machte die Augen auf und startete sechs Stunden nach der Geburt so richtig ins Leben. Den beiden Schäfern fiel ein Stein vom Herzen. Heute hüpft er mit den anderen Schafen aufgeweckt auf der Wiese herum.
Achtung, die Schafe kommen
Die Tiere von Oliver Wagner und viele weitere Rassen können am 10. Juni im Schloss Weidenholz in Waizenkirchen erkundet werden. Das Schaf- und Ziegenfest bietet neben Kulinarischem vom Lamm auch veredelte Schafwolle, Schaf- und Ziegenkäsespezialitäten. Viele verschiedene Kunsthandwerke finden auf diesem Markt Platz. Bei der Kinderstation können kleine bunte Bälle gefilzt oder sich auf der Hüpfburg austobt werden. Die bunte Vielfalt der Schafrassen wird in einem großen Zelt präsentiert. Ein Erlebnis ist sicher, einmal eine Schafschur live zu erleben.
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