Junger Sänger möchte mit seiner Stimme Menschen emotional bewegen
WARTBERG AN DER KREMS. Verträumt blickt Fabian Wegerer aus Wartberg nicht nur in die Kamera im Video seiner ersten Single, sondern auch in eine Zukunft auf den Bühnen dieser Welt. Der 19-jährige Maturant am BRG/Borg Kirchdorf sprach mit Tips über seine Musik und darüber, dass er damit Menschen emotional bewegen möchte.
Tips: Beginnen wir ganz am Anfang: Wie hast du die Musik für dich entdeckt?
Fabian Wegerer: Ich habe, seit ich ein kleines Kind war, schon immer gerne gesungen. Ich hatte ein Jahr Keyboard-Unterricht, vier Jahre Vocal-Unterricht in der Musikschule und in der Oberstufe des Bundesrealgymnasiums. Damit ich mich selbst begleiten kann, nahm ich ein Jahr Gitarrenunterricht. Damit möchte ich – jetzt nach dem Bundesheer – wieder beginnen.
Tips: Du machst jetzt die Matura am BRG/BORG Kirchdorf. Was hast du anschließend vor?
Wegerer: In einem Jahr werde ich ein Studium beginnen. Was genau weiß ich noch nicht, aber es wird im Bereich der Musik sein.
Tips: Also möchtest du beruflich etwas mit Musik machen?
Wegerer: Ja, selbst wenn ich nur Gesangslehrer werden würde, wäre mir das lieber als zum Beispiel Richter. Das ist das, was ich gerne mache und wo mir nicht fad wird.
Tips: Du singst seit Längerem schon Coversongs. Wie kamst du dazu, ein eigenes Lied zu singen?
Wegerer: Ich habe schon seit längerem selbst Lieder geschrieben, aber das war nichts Weltbewegendes. Durch meine Coversongs auf YouTube sind vor zirka einem Jahr zwei Produzenten, namens Achtabahn, auf mich aufmerksam geworden. Sie haben mir die Rohversion ihres Songs „Wenn jetzt für immer wär“ vorgestellt und mich in ihr Studio nach München eingeladen. Sie waren sofort überzeugt und ich hab es auch sehr gut gefunden. Nachdem wir das Lied noch umgeschrieben haben und ich meine eigenen Ideen eingebracht habe, wurde die Single aufgenommen und wir haben beschlossen, dass es die erste wird und wir mal schauen, wie sie ankommt.
Tips: Wie oft bist du in München?
Wegerer: Bis jetzt war ich sechsmal in München. Circa einmal im Monat bin ich unten und wir machen zwei bis drei Tage Aufnahmen oder Schreiben ein Lied.
Tips: Habt ihr noch mehr Singles produziert?
Wegerer: Wir haben insgesamt drei eigene Lieder, aber „Wenn jetzt für immer wär“ ist die einzige fertige Single. Beim zweiten Lied „Meer sein“ habe ich Melodie und Text selbst geschrieben. Das habe ich schon als Demoversion. „Es war Sommer“ ist noch in Arbeit. Bis Ende des Jahres ist eine EP [Anm.: ein kurzes Album“ mit fünf Tracks geplant.
Tips: In welchem Genre ist deine Musik anzusiedeln?
Wegerer: Deep House [Anm.: langsamere und melodieorientierte Stilart des House“ und meine erste Single ist Tropical Deep House. Diesen Sound macht eine Panflöte im Beat aus. Die Produzenten meinten, sie haben noch keinen deutschsprachigen Künstler gesehen, der so etwas macht. Aus dem Lied, das ich eigentlich nur für mich für die Gitarre geschrieben habe, haben wir eine Mischung aus Deep House und Trap gemacht.
Tips: Was gefällt dir an deiner ersten Single?
Wegerer: Der Text gefällt mir mega gut. Man muss auch sagen, dass ich selber für meine eigenen Texte vom Songwriter von Achtabahn extrem viel gelernt habe, weil er mir viel gezeigt hat.
Tips: Wenn du „Wenn jetzt für immer wär“ singst, denkst du da an jemand Bestimmtes?
Wegerer: Als wir die Single aufgenommen haben, hatte ich noch eine Freundin. Ja sicher denkt man dabei dran. Aber ich denke eher beim zweiten Song an sie, weil er noch persönlicher ist.
Tips: Zu deiner ersten Single gibt es auch ein Video, das auf YouTube zu sehen ist. Wo und wie lange wurde dafür gedreht?
Wegerer: Der Videodreh fand in München statt. Wir haben eine Nacht lang mit einem Filmer aus Dortmund gedreht.
Tips: Was ist dir vom Dreh noch besonders in Erinnerung?
Wegerer: Was mir noch in Erinnerung geblieben ist [schmunzelt“, wir sind mitten auf einer Kreuzung gestanden und haben gedreht. Obwohl die Kreuzung abgesperrt war, ist die Polizei gekommen und hat richtig böse geschaut, dann sind wir ganz schnell weg. Wir waren an Plätzen, an denen sogar um 3 Uhr in der Nacht noch viele Leute waren, vor allem junge. Ein paar haben auch getanzt. Das war lustig.
Tips: Wer ist die junge Frau im Video?
Wegerer: Eine Freundin von mir, Nicole Altmann aus Nußbach. Bei mir ist es ja nicht so einfach, dass man jemanden findet, der kleiner ist als ich [lacht“. Sie schaut gut aus und ist eine gute Freundin, mit der ich immer eine Gaudi hab, das kommt im Video sicher auch gut rüber, darum hab ich sie zum Dreh mitgenommen.
Tips: Was sagen deine Freunde zur ersten Single?
Wegerer: Meine engen Freunde haben sie vorher schon gehört und waren mega überzeugt. Die nicht so engen Freunde waren, glaube ich, überrascht wie professionell der Song und das Video geworden sind. Das Feedback ist bis jetzt sehr gut.
Tips: Und was sagt die Familie dazu, dass sie einen potentiellen neuen Superstar hat?
Wegerer: Ich glaube, Papa wäre es lieber, wenn ich ein Fußballprofi geworden wäre [lacht“. Meine Schwester steht voll hinter mir, meine Mama ist mein größter Fan und Papa gefällt es auch sehr gut. Alle stehen hinter mir und ich möchte ja auch studieren.
Tips: Für wen machst du deine Musik?
Wegerer: Vor allem einmal für mich. Wenn ich selbst etwas schreibe, ist es eine Verarbeitung von Problemen, aber auch wenn man gut drauf ist und auch in der Arbeit entstehen Ideen für Texte. Meistens schaue ich dann, wie es bei den anderen ankommt. Sicher macht man es dann für die anderen auch.
Tips: Wie oft beschäftigst du dich am Tag mit deiner Musik?
Wegerer: Ich höre am Tag fast durchgehend Musik und singe mit. Es gibt Tage an denen ich mich mit der eigenen Musik gar nicht beschäftige und manchmal schreibe oder singe ich vier Stunden am Abend. Ich tausche mich auch oft mit dem Songwriter von Achtabahn aus. Seit ein paar Tagen bin ich mit einer deutschen Rapperin in Kontakt, die mir viel hilft. Wir arbeiten auch gerade an einem gemeinsamen Lied.
Tips: Was möchtest du mit deiner Musik bewirken?
Wegerer: Am liebsten würde ich auf einer Bühne vor Leuten stehen und dazu beitragen, dass sie tanzen und eine gute Zeit haben. Ich möchte Emotionen in Menschen wecken. Ob sie weinen oder lachen und tanzen, das ist beides extrem schön. Ich möchte einfach Leute emotional bewegen.
Tips: Du bist ja Einzelmusiker, hast du auch einmal vor in einer Band zu spielen?
Wegerer: Ich habe bereits in ein paar Bands gesungen. Das ist auch schön, aber so, wie es jetzt gerade ist, passt es für mich. Ich bin ja eigentlich kein Einzelkünstler, weil meine Produzenten meine Band sind.
Tips: Warum hast du keinen Künstlernamen?
Wegerer: Ich finde, dass man für einen Künstlernamen eine Band haben sollte. Als Rapper kannst du dich auch nicht Fabian Wegerer nennen. Aber gerade für Pop-Musik ist der eigene Name auch ein guter Künstlername. Es bin ja ich, der die Musik macht, und es ist meine Stimme, also wieso sollte ich mich anders nennen als ich bin?
Tips: Wer ist dein musikalisches Vorbild?
Wegerer: AnnenMayKantereit, das ist eine deutsche Band. Der Sänger ist einfach unglaublich, er hat die rauchigste und geilste Stimme, die man sich vorstellen kann. Mein zweites Vorbild ist der dänische Sänger Lukas Graham, weil es unglaublich ist, wie hoch er mit der Stimme kommt. Er hat eine Stimme, die ich schön finde, weil er extrem viel Emotion drin hat.
Tips: Wie geht es jetzt mit der Single weiter?
Wegerer: Wir haben schon deutsche und österreichische Radiosender kontaktiert. Bayern 3 wird die Single als Neuvorstellung spielen, zum Beginn nur einmal. Wenn sie Anklang findet, könnte sie öfter gespielt werden.
Tips: Sind schon Konzerte oder Auftritte geplant?
Wegerer: Ab und zu spiele ich auf Hochzeiten oder Stadtfesten aber bislang ist noch nichts Größeres geplant, dafür ist alles noch viel zu jung.
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