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Elch Emil wurde bei Sattledt betäubt und in den Bezirk Rohrbach gebracht

Online Redaktion, 22.09.2025 09:06

SATTLEDT. (Update) Der Elch Emil wurde Montagmorgen sicher betäubt und aus der Nähe der Autobahnauffahrt Sattledt gebracht.

Emil hat vital und unverletzt den Transporter verlassen und erkundet nun sein neues Daheim im Böhmerwald. (Foto: Land OÖ)

Der Elch namens Emil, der in Oberösterreich gesichtet wurde, ist heute nahe der Autobahnauffahrt Sattledt erfolgreich betäubt worden. Das Tier stellte eine potenzielle Gefahr für den Verkehrsfluss dar. Nach der Betäubung wurde Emil in den Bezirk Rohrbach transportiert und dort in der freien Natur wieder freigelassen. Dabei ist geplant, dass er seine Reise in Richtung des tschechischen Nationalparks Šumava fortsetzt.

Update

Fast wäre Elch „Emil“ zum Geisterfahrer auf der Westautobahn A1 geworden. Über den Knoten Voralpenkreuz steuerte das Tier bei Sattledt mehrmals die Auffahrt zur Autobahn an und versuchte wiederholt, den Zaun zu überwinden. Knapp vor der morgendlichen Rushhour auf einer der meistbefahrenen Verkehrsachsen Oberösterreichs spitzte sich die Lage dramatisch zu.

Unfallgefahr gebannt

Nach Einschätzung des Landes OÖ und der Exekutivbeamten vor Ort bestand unmittelbare Gefahr: Emil war nur noch rund 200 Meter vom Auffahrtsbereich entfernt, während der Verkehr bereits stark zunahm. Nur durch die präzise Vorbereitung der Einsatzkräfte und das vorherige Durchspielen möglicher Szenarien konnte Schlimmeres verhindert werden. „Ein Unfall – und das bestätigen Wildtier-Experten – hätte Lebensgefahr für alle Beteiligten bedeutet“, erklärt Agrar- und Jagd-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. Somit stand für das von Langer-Weninger einberufene Fachgremium (aka „Soko Elch“) fest: Es musste sofort gehandelt werden.

Gefahrensituation – Rettung mit Fingerspitzengefühl

Unter fachkundiger Anleitung eines Wildtiermedizinischen Fachteams wurde Emil betäubt und bis zu seinem tatsächlichen „Nickerchen“ laufend überwacht – unter anderem durch Zuhilfenahme von Drohnen und Wärmebildkameras. Das anschließende Verladen auf einen mit Stroh ausgekleideten Anhänger verlief reibungslos. Feuerwehrkräfte der FF Sattledt hoben Emil vorsichtig in den Transportanhänger, wo er bald wieder zu sich kam und leicht sediert seine Reise in den hohen Norden Oberösterreichs antreten konnte – stehend, so wie es beim artgerechten Transport von Wildtieren üblich ist.

Ein neues Zuhause am Rand des Böhmerwaldes

Am Rand des Böhmerwaldes, im Nahbereich zum Nationalpark Šumava, wurde Emil schließlich in die Freiheit entlassen. „Emils Odyssee fand damit ein glückliches Ende. Nun kann er sich in einem großen, zusammenhängenden Waldgebiet mit ausreichend Wasserstellen, Rückzugsräumen und einer Elch-Population einleben“, freut sich Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger und weiter: „Ich bin froh, dass die Rettungsaktion für Emil so professionell und erfolgreich abgelaufen ist. Mein Dank gilt allen Einsatzkräften und Experten, die hier Hand in Hand gearbeitet haben. Sie haben nicht nur Elch Emil, sondern auch die Sicherheit der Menschen geschützt. Dass Emil nun in einem geeigneten Lebensraum eine neue Heimat finden kann, ist die schönste Belohnung für diesen Einsatz!“

Emil bleibt online – unterwegs mit GPS-Tracker

Um Emils Sicherheit zu garantieren und sein weiteres Leben in freier Wildbahn nachverfolgen zu können, trägt er jetzt eine Ohrmarke mit GPS-Sender. So lassen sich seine Wege auch künftig wissenschaftlich dokumentieren – aber aus der Distanz, so wie es für Wildtiere am besten ist.


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