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Krautschädl: „Wenn‘s flutscht, dann muss man es auch mal genießen“

Mag. Ingrid Oberndorfer, 14.10.2015 14:35

WELS. „Wenn es eine Message gibt, dann lautet die ,Genügsamkeit““, sagt Krautschädl-Frontmann Philipp „Mölgie“ Sikora. Nur, von Genügsamkeit war beim Album-Release von „Immer mit da Ruhe“ im Alten Schlachthof wenig zu spüren.

  1 / 2   Familienmensch Mölgie ist gerne zu Hause in Wels – und als Zuhause gilt da durchaus auch schon der Alte Schlachthof. Foto: Clemens Pierer

Denn wenn das Trio aus dem Raum Wels und Linz auftritt, dann ist Party und Feiern angesagt. Da wird getanzt, mitgesungen und „geschäd“lt wos des Zeig hoit“. Live sind Krautschädl laut Pressetext nämlich „bekanntlich seit eh immer eine Weltmacht, die regelmäßig sämtliche Hütten von hier bis nach Timbuktu nach allen Regeln der Kunst aufs Gehörigste abfackelt.“

Album schnell vergriffen

Und trotzdem, oder vielleicht auch gerade deshalb, ist Mölgie überzeugt: „Einfach ein bissl zurücklehnen und mal schauen, das wäre das Wichtigste, aber das checken viele Leute nicht!“.

Natürlich checken es aber viele schon und zwar die unzähligen Krautschädl-Fans, die das Trio seit 2003 um sich geschart hat, die die Hütte bei der CD-Präsentation angefüllt haben und die dafür sorgen, dass „Immer mit da Ruhe“ gleich mal vergriffen war in den umliegenden Geschäften. „Die haben einfach zu wenig bestellt“, erklärt Mölgie, warum er sofort in den ersten Tagen höchstpersönlich nachliefern musste.

„Eine super Institution“

Genau dort, wo Krautschädl ihr mittlerweile viertes Album präsentiert haben, liegen auch die Wurzeln der Band. 2003 haben Sikora, Stefan „Sonti“ Sonntagbauer und Lukas „Plescha“ Plescher im Keller des Alten Schlachthofs begonnen zu proben. „Ohne den Schlachthof würds uns nicht (mehr) geben. Dort kann man billig proben und es ist einfach eine super Institution“, schwärmt Mölgie. Anfangs teilte man sich den Proberaum mit einer Jazz-Band. „Aber die haben wir schnell vertrieben, weil wir haben damals noch skandinavischen, schiachen Metall gespielt“, erinnert sich Frontman Mölgie an die Zeit, wo auch noch keiner gesungen hat: „Weil da wollte sich keiner die Stimme kaputt machen!“

Bald gab“s natürlich trotzdem Gesang und zwar immer im Dialekt. Das Verständnis der Sprache ist dabei nicht so wichtig, ist Mölgie überzeugt, weil „bei uns ist die Stimme ein weiteres Melodie-Instrument und unsere Musik ist tanzbar, da muss man nicht alles verstehen“. Wenn man“s doch versteht, dann hört man von Pferden, Wein, Kaffee oder einem Kopf aus Holz, getragen von Alternative Rock mit starken Einflüssen von Funk, aber auch Ska und Metal.

Neuer Mann am Schlagzeug

„Immer mit da Ruhe“ ist ab 2013 mit dem neuem Schlagzeuger Fizl Stadler entstanden. „Wir haben einiges live eingespielt, wir haben ein bissl gejamt und alles ist ein bissl freier. Die anderen Alben waren ein bissl cooler“, beschreibt Mölgie den jüngsten Wurf aus dem Hause Krautschädl. „Man legt es auf und hört eine Band spielen“, freut er sich über das gelungene Werk der erfolgreichsten Band, die Wels je hervorgebracht hat. „Aha?“, lautet der Kommentar auf derartige Lobeshymnen. „Mir ist so was nicht wichtig. Der große Erfolg für mich persönlich ist, dass es uns nach zwölf Jahren noch immer gibt“, zeigt sich Mölgie geerdet. „Wir freuen uns auf jede Probe, auf jeden Gig und darum geht es im Endeffekt“. Klingt idealistisch, aber so ist es nun mal für die Krautschädl. „Wenn es flutscht, dann muss man es auch mal genießen“ .

Wer die Krautschädl genießen will, kann das mittels Albumkauf tun oder via Airplay z. B. auf Ö3 reinhören (“Das ist wirklich ein Grund zum Feiern“) oder bei Konzerten zum Beispiel am 17. Oktober in Passau oder 6. November in Pettenbach.


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