Chorsingwoche für Kirchenmusik mit zwei Konzerten
WELS. Noch bis 28. Juli lassen 77 Sangesfreudige im Bildungshaus Schloss Puchberg bei der 45. Chorsingwoche für Kirchenmusik ihre Stimmen erklingen. Einstudiert werden Werke der Chorliteratur von Barock bis zur Gegenwart. Das Ergebnis ist am Mittwoch, 26. Juli, 20 Uhr bei einem Gottesdienst und am Freitag, 28. Juli beim Abschlusskonzert um 19.30 Uhr, jeweils in der Pfarrkirche St. Josef, Wels-Pernau, zu hören.
Die heurige Chorsingwoche steht unter dem Thema „Vom Tod zu neuem Leben“. Hauptwerk ist das Requiem in d-Moll (KV 626) von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) für Soli, Chor, Orchester und Orgel. Darüber hinaus werden Chorwerke von der Renaissance bis zur Moderne und aus dem Bereich Neues Geistliches Lied (Jazz, Pop, Spirituals) zur Aufführung gebracht.
Der Bogen der gesungenen Werke spannt sich dabei von der Barockzeit bis hin zum Neuen Geistlichen Lied. Musiziert wird im Gesamtchor und in zwei Seminarchören „Gott liebt diese Welt“ und „Englische Chormusik aus vier Jahrhunderten“. Erfahrene Chorleiter können bei dem Chorleitungsseminar „Gott liebt diese Welt“ vorhandene Kompetenzen vertiefen: Neben Einzel- und Gruppenunterricht haben sie die Möglichkeit, ausgewählte Stücke aus dem Seminarprogramm auszuprobieren. Der Workshop „Ensemble“ für anspruchsvolle Chorliteratur rundet das vielfältige Programm ab.
Erfahrene Chorleiter
Der Gesamtchor, die Seminare und Workshops werden von Mona Rozdestvenskyte, Ewald N. Donhoffer und Michael Schadler geleitet. Mona Rozdestvenskyte ist Kirchenmusikbeauftragte der Diözese Linz, Konzertorganistin, Kirchenmusikerin, Chorleiterin und Lehrbeauftragte für Orgel. Ewald N. Donhoffer ist Direktor des Konservatoriums für Kirchenmusik der Diözese Linz, Dirigent, Cembalist und Organist. Michael Schadler ist Leiter des Kirchenmusikreferats der Diözese Graz-Seckau und Kirchenmusiker an der Grazer Stadtpfarrkirche mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendchor.
Für die Pflege der Stimme stehen den Teilnehmern vier Stimmbildner zur Verfügung: Juri Eckerstorfer, Irene Wallner, Robert Rathwallner und Josef Söllinger. Am Klavier unterstützt als Korrepetitorin Valeria Lanner, Studierende für Orgel, Kirchenmusik und Klavier an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien.
„Sängergenuss pur“
Die Vorteile dieser besonderen Woche, die eine „kontrollierte Überdosis“ Chorsingen bietet: Die Sänger und Chorleiter können einerseits ein Werk in einer großen Gruppe einstudieren und aufführen, das sie daheim nicht singen können, und lernen andererseits neue Chorliteratur kennen, die sie auch in ihren eigenen Chören ausprobieren können. Für Rozdestvenskyte ist es die erste Chorsingwoche – sie ist seit 1. Juni 2023 Kirchenmusikbeauftragte der Diözese Linz. „Es ist großartig, dass sich 77 Sänger in diesem wunderschönen Ambiente, dem Bildungshau Schloss Puchberg zusammenfinden, um eine Woche zusammen zu singen – Chorwerke von der Renaissance bis zur Moderne und das wunderschöne Mozart-Requiem. Die gute Stimmung wird getragen durch das gemeinsame Singen und Musizieren“, so Rozdestvenskyte.
Voller Erfolg
Begeistert sind auch die Teilnehmer: „Bei der diözesanen Chorsingwoche gibt es für mich die Möglichkeit, ganz besondere Werke, wie eben das Mozart-Requiem, in einem Großchor zu singen. Hier habe ich auch die Möglichkeit immer wieder gute und brauchbare Literatur kennen zu lernen“, erklärt eine Sängerin. Ein „langgedienter“ Teilnehmer ergänzt: „Ich komme schon jahrelang zur diözesanen Chorsingwoche. Ich sehe da viele Bekannte. In Gemeinschaft tolle Werke zu singen, ist einfach Sängergenuss pur. Außerdem bin ich selbst Chorleiter und kann mir immer wieder Impulse für meine Chorarbeit zuhause mitnehmen.“
Chormusik-Genuss in Wels-St. Josef
Im Rahmen der 45. Chorsingwoche für Kirchenmusik gibt es zwei besondere Veranstaltungen: Am Mittwoch, 26. Juli um 20 Uhr wird in der Pfarrkirche Wels-St. Josef Pernau ein Gottesdienst mit verschiedenen Chorwerken, speziell auch aus dem Bereich Neues Geistliches Lied, musikalisch gestaltet. Den Abschluss der Woche bildet am Freitag, 28. Juli, 19.30 Uhr ebendort ein Chorkonzert „Vom Tod zu neuem Leben“ mit dem Requiem in d-Moll (KV 626) von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) sowie Chorwerke von der Renaissance bis zur Moderne (Gospels, Spirituals, u. a.).
Seit über 40 Jahren Vielfalt im Ein-Klang
Was 1978 als Sommerchorleitungskurs unter der Leitung von Anton Reinthaler begann, wandelte sich bald zu einer Kirchenmusik-Singwoche, die zunächst in Linz stattfand, bald aber ins Bildungshaus Schloss Puchberg verlegt wurde. In über 40 Jahren ließen insgesamt etwa 4.000 Sangesfreudige bei dieser Sommerwoche ihre Stimmen erklingen. Einstudiert wurden bedeutende Werke der Kirchenmusik wie das Brahms-Requiem, das Fauré-Requiem, Beethovens C-Dur-Messe, die Cäcilienmesse von Charles Gounod, Joseph Haydns Theresienmesse und Harmoniemesse; Mendelssohn-Bartholdys Psalm 42 „Wie der Hirsch schreit“ und Psalm 98 „Kommet herzu“ oder Mozarts Krönungsmesse und eben heuer das berühmte Requiem von Mozart in der Ergänzung von Franz Xaver Süssmayr. Bei den Konzerten der Chorwoche wurden dem Publikum auch immer wieder Uraufführungen geboten, u. a. von Werken von Anton Reinthaler, Wolfgang Reisinger und Gerhard Schacherl.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden