Erstmals hält ein internationaler Railjet in Wels: ICE Züge nach Deutschland werden trotzdem weniger
WELS. Verhandlungen zwischen der ÖBB und der Stadt haben zu einem Ergebnis geführt, das Bürgermeister Andreas Rabl (FP) als einen ersten Schritt und gutes Verhandlungsergebnis bezeichnet. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember endlich einen internationalen Railjet, der in der Messestadt hält, und auch einen Frühzug nach Wien.
Im Rathaus Wels haben die ÖBB, vertreten durch Kurt Bauer, Leiter ÖBB-Fernverkehr, und Paul Sonnleitner, Regionalmanager OÖ, die Änderungen mit der Stadt Wels, vertreten durch den Welser Bürgermeister, Andreas Rabl, SPÖ-Stadtrat Klaus Hoflehner und ÖVP-Fraktionsobmann Markus Wiesinger, noch einmal besprochen.
Die Änderungen
Mit dem Railjet 825, der um 3.56 Uhr in Wels startet und um 5.57 Uhr am Flughafen Wien ankommt, erhält Oberösterreich zudem eine schnelle Frühverbindung zum Flughafen Wien-Schwechat. Ergänzend dazu wird der derzeit in Linz startende Railjet 823 künftig bereits ab Wels um 5.58 Uhr fahren, damit reisen ÖBB-Kunden künftig in 92 Minuten nach Wien Hauptbahnhof und in 119 Minuten zum Flughafen Wien. „Damit kann man auch Frühflüge in Wien erreichen“, meint Rabl.
Wels erhält einen Railjet-Halte und somit einen direkten Anschluss bis beziehungsweise von Zürich. Zusätzlich wird der Nachtzug Budapest-München-Zürich in Wels halten, wodurch eine späte Heimreise von Veranstaltungen und Abendterminen in Wien ermöglicht wird. Dazu kommt eine zusätzliche Frühverbindung von Linz nach Wels. Damit kann die von Pendlerinnen und Pendlern gewünschte Frühverbindung von der S3 (Summerauer Bahn) und der S4 (Pyhrnbahn) nach Wels für den Arbeitsbeginn 6.00 Uhr wieder angeboten werden.
Weniger ICE-Züge nach Deutschland
Die Verbindungen nach Deutschland über Passau werden eingeschränkt. War von einer kompletten Durchfahrt der Züge die Rede, bleiben von den ursprünglich zwölf Zügen nur noch vier stehen. Grund für diese Reduktion ist ein von ÖBB und DB (Deutsche Bahn) geplantes Beschleunigungskonzept, das eine Fahrzeitverkürzung von 25 Minuten auf der Strecke Wien – Frankfurt vorsieht. Dennoch bleiben zwei ICE-Halte zu den Tagesrandzeiten in Wels. Durch das Beschleunigungskonzept werden im Knoten Linz bessere Anschlüsse von der Summerauer Bahn und der Pyhrnbahn auf den ICE nach Deutschland ermöglicht. Zusätzlich gibt es künftig am Tagesrand zwei ICE-Halte in Schärding, heißt es seitens der ÖBB
Stimmen im Detail
FP-Verkehrslandesrat Günther Steinkellner: „Natürlich ist es unerfreulich, wenn Zugverbindungen wegfallen. Die zusätzlichen neuen Verbindungen bedeuten allerdings einen Mehrgewinn für den Raum Wels, da in den Tagesrandbereichen neue Reisemöglichkeiten entstehen. Für die Zukunft erwarte ich mir, dass die Interessen der zweitgrößten Stadt Oberösterreichs und ihres Wirtschaftsraums verstärkt berücksichtigt werden.“
Bürgermeister Andreas Rabl (FP): „Durch den Fahrplanwechsel bestehen ab Dezember sieben zusätzliche Verbindungen von und nach Wien/Linz und damit die Möglichkeit, sowohl Frühflüge von Wien aus rechtzeitig zu erreichen als auch Abendveranstaltungen in Wien zu besuchen. Das ist eine klare Qualitätssteigerung im Vergleich zu vorher.“
SP-Verkehrsstadtrat Klaus Hoflehner: „Der Wegfall von ICE-Halten schmerzt. Durch die Gespräche konnten vier ICE-Halte an den attraktiven Tagesrandzeiten für Wels gerettet werden. In Aussicht gestellt wurde darüber hinaus, dass nach dem vierspurigen Gleisausbau der Strecke Linz-Wels die Einrichtung dieser Halte wieder vorstellbar ist.“
VP-Fraktionsobmann Markus Wiesinger: „Im Rahmen der Gespräche wurde positiv hervorgehoben, dass nunmehr auch internationale Railjetverbindungen nach Zürich bzw. Budapest halten. Damit bleibt nach neun Jahren erstmalig ein internationaler Railjet in Wels stehen. Es wurde aber auch klar deponiert, dass der Halt weiterer internationaler Railjetverbindungen wünschenswert ist.“
Hocherfreut zeigt sich der Grüne Fraktionsvorsitzende Walter Teubl über die Neuerungen im ÖBB-Winterfahrplan, was die Nachtverbindungen auf der Westbahnstrecke betrifft. „Endlich gibt es am frühen Morgen und spätnachts vernünftige Verbindungen in die Bundeshauptstadt und zurück. Wir betreiben seit 2014 die Facebook-Seite 'Nachtzüge müssen in Wels stehenbleiben', die von nahezu 500 Menschen abonniert wurde und regelmäßig den Stand der Dinge verfolgte. Jetzt dürfen wir endlich etwas Positives vermelden.“
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