Gesunde Kinder erfahren wie es ist, wenn man im Rollstuhl sitzt
WELS. Mit einer netten Idee hat Daniela Klement versucht, gesunden Kindern bewusst zu machen wie es ist, den Alltag im Rollstuhl bewältigen zu müssen. Ihr Sohn Jonathan und seine Freunde haben eine etwas andere Geburtstagsparty erlebt.
Über ein paar Stufen oder eine Gehsteigkante steigen, auf einer Schotterstraße gehen und über eine Wiese laufen – was für die meisten keine große Sache ist, ist für Menschen im Rollstuhl ein Hindernis, das schon einiges an Kraft erfordert. Das weiß die Welserin Daniela Klement nur zu gut. Obwohl ihr Sohn Jonathan kurze Strecken zu Fuß gehen kann, ist er auf den Rollstuhl angewiesen. Der Neunjährige kam mit Spina bifida (offener Rücken) zu Welt und braucht den Rollstuhl, seit er sieben Jahre alt ist.
Einmal selbst im Rollstuhl
Um auch anderen Kindern zu vermitteln, wie ein Alltag mit Rollstuhl ist, hat Daniela Klement eine besondere Geburtstagsfeier für Jonathan organisiert. Orthotechnik Falkensammer aus Sattledt hat der Familie mehrere Rollstühle zur Verfügung gestellt, mit denen die Kinder einen Parcours fahren konnten oder mehrere Übungen absolviert haben. „Die Kinder haben ein Gefühl bekommen, wie es ist, mit dem Rollstuhl unterwegs zu sein“, erzählt Daniela Klement. „Es hat allen sehr viel Spaß gemacht und auch für Jonathan war es lustig, er war einmal nicht der Einzige im Rollstuhl“, fügt die dreifache Mutter hinzu und freut sich, dazu beigetragen zu haben, dass mehr Verständnis für Rollstuhlfahrer entsteht.
Selbsthilfegruppe unterstützt
Daniela Klement ist auch Mitglied der Selbsthilfegruppe für Kinder mit Spina bifida und Hydrocephalus – ein Verein, wo betroffene Familien sich weiterbilden und Erfahrungen austauschen können.
Ein Rollstuhl ermöglicht Mobilität und Selbstständigkeit, aber der Umgang will geübt sein. Deshalb bietet die Selbsthilfegruppe einmal im Jahr eine Aktivwoche für Kinder und junge Erwachsene mit Spina bifida und Hydrocephalus an. Dort trainieren sie, wie man Alltagshindernisse besser bewältigt und erleben, dass man viele Sportarten auch im Rollstuhl ausüben kann.
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